die Kunst des Sammelns - Julian Klein

SUBTEXT im gegenwärtigen Kontext:
EINE FRAGE VON GELTUNG
Der historische Verweis auf gesammeltes
Wissen als einigende Kraft
»das sind wir, die Humboldt-Universität«
… Die Renaissance großer Sammlungen sorgt im Haus der Wissenschaft für Orientierung
und verbindet für die Zukunft.
»Sammlungen haben eine stark Identität stiftende Kraft«
»Rückgriff auf das Früher«
»Das hat auch was mit Emotionen zu tun«
»Identifikation mit dieser Universität«
»für mich völlig aus dem Kontext gerissen«
SUBTEXT im zukünftigen Kontext:
EINE FRAGE VON GELD
Event-Konzepte für das Überleben
wissenschaftlicher Sammlungen
»Zukunftsmodell und die Sicherung für die Kollektion als Sammlung: die Kollektion
als Ausstellung. Das Freizeitangebot der Glashäuser«
… Zukünftige Hoch-Zeiten großer Sammlungen gehen einher mit dem Einbau von
Küchen in Ausstellungsräume für Hochzeiten.
»ein Konzept der Kollektion, die dem Kollektiv als Ganzem dient«
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WERT AN SICH
Rückbesinnung auf den eigentlichen Zweck
wissenschaftlicher Sammlungen
»dem reinen Selbstzweck dienen, nämlich zu sammeln, um darin zu forschen«
»der reine wissenschaftliche Ertrag«
… Wissenschaftliche Sammlungen, die sich nicht an modernen Zielen orientieren,
sind teuer und werden nicht mehr gefördert.
»kämpfen um Existenz«
WERT IM LICHT 1
Vom öffentlichen Nutzen für die Wissenschaft
gesammelter Objekte
»raus aus dem rein wissenschaftlichen Kontext und in einen anderen Kontext herein«
… Nach modernen Kriterien wissenschaftlich nicht mehr nutzbare Forschungssammlungen
werden entstaubt und wieder belebt.
»physikalische Gerätschaften, medizinische Präparate«
… für »Wissenschaftspopularisierung«
… für »Wissenschaftskommunikation«
»Sammlung ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen«
»das hat mit Wissenschaft eigentlich nichts zu tun«
WERT IM LICHT 2
Vom wissenschaftlichen Nutzen ausgestellter
Sammlungen
»Was in den Archiven ist, wird zur Ausstellung – reicht das?«
… Die Hintertüren moderner Ausstellungsräume gehen auf und präsentieren die
alten Vitrinen.
»Was bleibt aus der Sammlung von dem, was man an Wissenschaftlichkeit transportieren
könnte, in dem Raum, der dann nach außen hin exponiert wird, in dem ein
größeres Publikum dann da ist?«
»Ausstellung, die eigentlich nur die Objekte vorführt?«
»Kommen wir zu den Wunderkammern und Kuriositätenkabinetten zurück?«
»vielleicht moderne Wunderkammer«
WERT IM LICHT 3
Vom wirtschaftlichen Nutzen aufwändig
ausgestellter Sammlungsteile
»Haus wieder voll«
… ausgesondert – ausgestellt – aufgewertet. Moderne Ausstellungen werden nicht
als Forschungssammlungen erlebt und verstanden.
»Je mehr wir darüber sprechen, je mehr wir das in die Öffentlichkeit reinbringen,
desto eher ist die Chance, dass wir auch mit den Sammlungen weiter kommen«
WERT IM LICHT 4
Vom öffentlichen Nutzen gegenwärtig
unzugänglicher Sammlungen
»Plädoyer für das Unsichtbare«
… Wissenschaft wirkt wie weggeschafft.
»Öffentlichkeit informieren«
… Der Zugang zu den Sammlungen hinter den Ausstellungsräumen soll der
Öffentlichkeit die eigentliche Wissenschaft wieder wahrnehmbar machen.
»In die Sammlung hineingehen. Sich die Sammlung angucken«
»Sammlung für die Öffentlichkeit transparent machen«
WERT IM LICHT 5
Vom wirtschaftlichen Vorteil
zukünftig zugänglicher Wissenschaftler
in ihren Sammlungen
»Wissenschaftler bei der Arbeit dort sehen«
… Wissenschaftler in die Vitrine.
»dafür zu werben, dass auch ein Teilkollektiv, das Kollektiv der Taxonomen, mehr
Finanzierung gebrauchen könnte«
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HINHÖREN UND ORTEN
Gesammeltes Wissen für nur einen Moment
»Man sammelt hundert oder hundertundfünfzig Experten mit ihren Themen und
verschlagwortet das dann«
… Die Ordnung als Restprodukt.
»die Enzyklopädie nicht mehr als eine Handlungsanweisung an das Publikum«
… Im geräuschvollen Abend erfüllt sich der einzige Zweck der Sammlung.
»eine Euphorie des miteinander Sprechens«
»Ort der Debatte für einen Moment«
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Ein ganzes Leben
Als ich studiert habe,
haben wir bei vielen
Leuten Unterricht oder
Vorlesungen gehabt, die
sich auch immer nur
CARSTEN mit einer Tiergruppe
LÜTER
ihr ganzes Leben lang
beschäftigt haben und die dann da auch
nur einen speziellen Aspekt angeschaut
haben, und dann hab ich immer gedacht,
wie kann man so verrückt sein, sein
ganzes Leben lang mit einem Tier zuzubringen.
Naja und inzwischen bin ich
halt selber so einer. (lacht)
k o l l e k t i o n u n d k o l l e k t i v
Sammlungen
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(KNORPELFISCHE) SELACHII (HAIE) BATOIDAE (ROCHEN) RHINOCHIMAERIDE (CHIMÄREN) DIPNOI (LUNGENFISCHE) POLYPTERIDAE (FLÖSSELHECHTE) LEPISOSTEIDAE (KNOCHENHECHTE) Silurus glanis (WELS, WALLER) MARCUS ELIESER BLOCH Acipenser oxyrinchus oxyrinchus (ATLANTISCHER STÖR) Acipenser sturio (EUROPÄISCHER ODER BALTISCHER STÖR) Psephurus gladius (CHINESISCHER SCHWERTSTÖR) Polyodon spathula (LÖFFELSTÖR) REPTILIA (KRIECHTIERE) AMPHIBIA (LURCHE) CROCODILIA (KROKODILE)