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BARCELONA
Nicht nur für ältere Herren: Barcelona
bietet eine Unzahl kleiner Cafés und
Weinbars für jeden Geschmack.
Kulturerlebnis rundum: das MACBA
beherbergt nicht nur moderne Kunst,
auch das Gebäude selbst beeindruckt.
Mehr als nur Gaudí
Die Katalonische Metropole Barcelona
vereint uraltes und hochmodernes.
Jenseits des umschwärmten
Stilsammelsurium der Kathedrale
"Sagrada Familia" bietet die zweitgrößte
Stadt Spaniens Kultur, Lebensart
und schöne Ausblicke
"Der Wind weht in einer sanfte Brise,
die Glocken läuten in die Welt hinaus
und rufen uns zusammen", viel Informatives
bringt der Liedtext der von
Freddy Mercury und Monserrat Caballe
seinerzeit stimmgewaltig interpretierten
Hymne auf die Stadt Barcelona
nicht rüber. Wohl aber die einladende
Atmosphäre, die die Hafenstadt
selbst an einem Wintertag alle
Kälte des Nordens vergessen lässt.
Barcelona ist wetterbegünstigt. Die
Gebirgskette der Pyrenäen nur wenig
weiter als 100 Kilometer nördlich hält
den Winter fern und das Meer sorgt
für einen Temperaturausgleich in jeder
Jahreszeit. Deshalb ist Barcelona,
Hauptstadt der Region Katalonien
und zweitgrößte Stadt Spaniens,
auch wesentlich einladender als etwa
Madrid, wo im Sommer die Sonne alles
versengt und im Winter manchmal
Moskau wärmer ist.
Rund 1,6 Millionen Menschen leben in
der Hafenstadt, fast so viele wie in
Wien. Ausgedehnte Hafenanlagen
und die über zahlreiche Hügel verteilte
Bebauung lässt die Stadt allerdings
größer erscheinen.
Meist fällt einem auf das Stichwort
Barcelona die Kathedrale der Sagrada
Familia ein, der Monumentalbau
wurde vom einheimischen Erbauer
Antonio Gaudí begonnen und ist immer
noch nicht fertig gestellt. Die Besuchermassen
drängen sich, der Stilmix
ist enorm und Wien hat schließlich
auch sein Hundertwasserhaus.
Barcelona bietet aber mehr. Auch
mehr von Gaudí, denn der Architekt
schuf zahlreiche Wohnbauten im
Stadtzentrum, auch an der berühmten
und höchst frequentierten Einkaufsmeile
La Rambla. Die teilweise
als Fußgängerzone ausgebaute Flaniermeile
verbindet den Verkehrsknotenpunkt
der Stadt, die weitläufige
Plaza de Catalunya mit dem Meer.
Ein wenig fühlt man sich an die Mariahilfer
Straße erinnert, aber man
kann auch jederzeit abbiegen und
eindringen in die verwinkelten Gässchen
des Barrio Gotico. Das gotische
Viertel ist der älteste Teil der Stadt.
Ein Labyrinth aus teilweise nur eineinhalb
Meter breiten Durchgängen
bietet immer wieder Überraschungen.
Leider nehmen zwischen den
kleine Cafés und traditionellen Handwerksbetrieben
immer mehr Tattoshops
und Souvenirläden die Oberhand.
Dies ist nicht zuletzt den Touristenhorden
aus nördlicheren Regionen
geschuldet. Auch im Winter im
der kurzen Schlabberhose und auf
schlurfenden Schlapfen unterwegs,
verschönern diese Zeitgenossen das
Stadtbild nicht wirklich. So wird ein
Stadtteil Opfer der eigenen Schönheit.
Aus Venedig kennt man das ja
auch.
Wer von der Enge des Barrio genug
hat, dem sei der Hausberg der Barceloneter
empfohlen. Auf dem 173 Meter
hohen Montjuic hat man nicht nur
eine wunderbare Übersicht über die
Bucht, die Innenstadt, den Hafen und
auch die neuen Stadtteile Barcelonas,
die anlässlich der Olympischen Sommerspiele
1992 der Stadt eine moderne
Note verliehen.
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