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Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Was ist Sabotage? 1 2.1 ... - DESA

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3.2.3 <strong>Sabotage</strong> als Reaktion auf eine (gefühlte) Benachteiligung<br />

Im Gegensatz zu den bisher genannten Erklärungsmodellen, bei denen der Auslöser<br />

zum <strong>Sabotage</strong>akt aus dem Täter selbst heraus kam, muss man in diesem Ansatz die<br />

Organisation, der der Saboteur angehört, als auslösenden Faktor benennen. Wie weiter<br />

oben bereits erwähnt, bezeichnen Analoui & Kakabadse <strong>Sabotage</strong> als „wichtigen<br />

Index des zugrunde liegenden Interessenkonfliktes“ (1994, 2). Solche Interessenkonflikte<br />

können auf vielfältige Art zustande kommen; möglich sind hier Inhalte, Bedingungen<br />

oder Vergütung der Arbeit (vgl. Berndsen 1997).<br />

So beruhen die me<strong>ist</strong>en Erklärungsversuche auf der Annahme, dass der sabotierende<br />

Mitarbeiter durch unterschiedliche Gründe unzufrieden bezüglich seiner Arbeit bzw.<br />

seines Arbeitsplatzes <strong>ist</strong> (vgl. Laabs 1999, Analoui & Kakabadse 1994, Cauldron<br />

1995).<br />

Diese tatsächliche oder zumindest empfundene Benachteiligung (vgl. Laabs 1999)<br />

gliedert sich nach Berndsen (1997) noch weiter auf. <strong>Sabotage</strong> als „Gegenwehr“ (ebd.,<br />

99) kann ihre Ursache z.B. in einer Einschränkung der Handlungsfreiheit, in erhöhtem<br />

Stressempfinden oder verstärkte Frustration haben. Frustration kann beispielsweise<br />

entstehen, wenn (als verdient empfundene) Belohnungen zurückgehalten werden.<br />

<strong>Sabotage</strong> zur Gerechtigkeitsschaffung wird nochmals aufgesplittet in die Reaktion<br />

auf als ungerecht empfundene Entlohnung sowie Behandlung (ebd.). Subjektive<br />

Gerechtigkeit im Bereich der Entlohnung für eine Person liegt nach Berndsen dann<br />

vor, wenn das Verhältnis zwischen Aufwand und Belohnung bei anderen Personen<br />

von einem Dritten gleich bewertet wird (ebd.).<br />

Ungerechte Behandlung, me<strong>ist</strong> vom Vorgesetzten gegenüber dem Mitarbeiter, wird<br />

hier vor allem als ‚unfair’ verstanden. Wichtig für die Umsetzung einer fairen Behandlung<br />

sind Kons<strong>ist</strong>enz im Verhalten, Vorurteilsfreiheit, Nachvollziehbarkeit,<br />

Ausgewogenheit zwischen allen möglichen Betroffenen und moralische sowie ethische<br />

Vertretbarkeit der Handlung (ebd.).<br />

3.2.4 <strong>Sabotage</strong> als Symptom eskalierender Konflikte<br />

Konflikte innerhalb einer Organisation, die sich zwischen Vorgesetzten und Untergebenen<br />

genauso wie zwischen Kollegen der gleichen Hierarchiestufe abspielen können,<br />

treten wahrscheinlich permanent und auch über längere Zeiträume auf (vgl.<br />

Berndsen 1997). Dabei kann es auch immer wieder zu Konflikten kommen, die eskalieren.<br />

Die Eskalation beschreibt Berndsen (ebd.) in Anlehnung an Glasl (1980 und<br />

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