Käthe Pfirrmann - Siehe ich bin bei euch alle Tage - Gott ist die Liebe
Käthe Pfirrmann - Siehe ich bin bei euch alle Tage - Gott ist die Liebe
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werden? Wenn Du b<strong>ist</strong>, dann offenbare D<strong>ich</strong> mir! Ich habe gesündigt, <strong>ich</strong> habe gemordet,<br />
<strong>ich</strong> habe Blut vergossen. Ich war verblendet. Meine Hände sind unrein, auch mein Herz. O<br />
hätte <strong>ich</strong> doch auf meinen alten Vater gehört! Meine Mutter <strong>ist</strong> nun aus Gram dahin. Ist es<br />
wahr, was hier in der Bibel steht, Herr Jesu, dann offenbare D<strong>ich</strong> mir!"<br />
Wie <strong>ist</strong> mir doch auch da das Wort der heiligen Schrift so deutl<strong>ich</strong> geworden: „Die Sünde <strong>ist</strong><br />
der Leute Verderben!" Die Sünde <strong>ist</strong> eine Macht, eine verderbl<strong>ich</strong>e Macht. Wie kann sie<br />
doch den Menschen ruinieren und sein Leben zerstören! Da liegt ein noch junger Mann,<br />
von Gestalt sehr stattl<strong>ich</strong> und jetzt so ein Haufen Elend! Welch ein Jammer. Nun sehe <strong>ich</strong><br />
wie der teure Heiland an den Mann herantritt. Engel sind wiederum da<strong>bei</strong>, auch mehrere<br />
Überwinder mit Kronen, solche, <strong>die</strong> aus Gnaden daheim sein dürfen und überwunden<br />
haben durch des Lammes Blut. Eine Wolke von Zeugen!<br />
Nun legt der treue Heiland Seine durchgrabene Hand auf das Haupt <strong>die</strong>ses von der<br />
Sündenlast und der Sündennot zu Boden geworfenen Mannes. Dieser hört nun auf einmal<br />
auf zu weinen, er wird stille und stumm und hebt seinen Kopf in <strong>die</strong> Höhe. Jesus fährt ihm<br />
mit der Hand über seine Augen. Da geht ein L<strong>euch</strong>ten über sein Anges<strong>ich</strong>t, und er erkennt<br />
den Herrn und ruft aus: „Jesus, Du b<strong>ist</strong>'s! Hast m<strong>ich</strong> elenden Mörder erhört, der <strong>ich</strong> meine<br />
Sünden beklagt und bereut habe! Vergib, vergib! Du b<strong>ist</strong> zu mir gekommen! Ja, Du b<strong>ist</strong>'s,<br />
den <strong>die</strong> Bibel m<strong>ich</strong> lehrt, der wirkl<strong>ich</strong> Auferstandene!"<br />
Da ging ein Freuen und Jauchzen durch ihn. Das große Sehnen und Verlangen nach Gnade<br />
<strong>ist</strong> gestillt. Tränen der Freude fließen über sein Anges<strong>ich</strong>t, doch <strong>die</strong> Augen l<strong>euch</strong>ten. „Darf<br />
<strong>ich</strong>'s glauben", fährt er nun fort, „Dein Blut quoll auch für m<strong>ich</strong>, es re<strong>ich</strong>t doch auch für<br />
meine schwere Schuld?" Jesus nickt ihm freundl<strong>ich</strong> zu und antwortet ihm: „Glaub Meinem<br />
Wort! Ergreife das Heil, und Du b<strong>ist</strong> gerettet! Es <strong>ist</strong> Kraft in Meinem Blut, es re<strong>ich</strong>t auch für<br />
D<strong>ich</strong>."<br />
Der treue Heiland berührt noch einmal seine Stirn und segnet ihn. Da erhebt s<strong>ich</strong> der auf<br />
dem Boden Liegende auf <strong>die</strong> Knie und fängt zu danken an. Er hat es im Glauben erfaßt, er<br />
kann es glauben. Die Last seiner Sünde, <strong>die</strong> so schwer war, <strong>ist</strong> dahin. Nun bittet er Jesus,<br />
den Auferstandenen: „Sag es meiner Mutter, daß <strong>ich</strong> nun Dein <strong>bin</strong>!" Er nickt ihm zu. Die<br />
Engel und Überwinder beten an. Der treue Herr neigt s<strong>ich</strong> nun zu mir und Spr<strong>ich</strong>t: „Siehst<br />
Du, Mein Kind, Du Tochter Meiner <strong>Liebe</strong>, was das aufr<strong>ich</strong>tige Vertrauen und das Gebet<br />
vermag! Hier kam ein Ruf aus tiefster Sündennot, ein tiefes Verlangen nach Rettung, nach<br />
Hilfe von dem ewigen Tod, nach Vergebung der Sünden,"<br />
Nun jauchzt und triumphiert es in der ganzen Luft, es singt: „Lasset uns anbeten, lasset<br />
uns anbeten, lasset uns anbeten den König." Welche Freude herrscht über <strong>die</strong>sen Sünder,<br />
der da aufr<strong>ich</strong>tige Buße getan hat! Nun tritt ein L<strong>ich</strong>tbote in strahlendem weißen Gewande<br />
auf m<strong>ich</strong> zu und spr<strong>ich</strong>t zu mir: „Dem Herrn teure Schwester im Erdenstaube, siehst Du,<br />
der Herr bat D<strong>ich</strong> gewürdigt, das schauen zu dürfen, damit Du verkündigen kannst von der<br />
unendl<strong>ich</strong>en <strong>Liebe</strong> und Gnade, <strong>die</strong> heute noch am Wirken <strong>ist</strong>, da und dort, wo man<br />
aufr<strong>ich</strong>tig nach dem Herrn ruft, wo man Seinem Worte glaubt und wo man von Herzen will.<br />
Ja, es <strong>ist</strong> ewige Wahrheit: „Dem Aufr<strong>ich</strong>tigen läßt Er es gelingen.' Du hast sehen dürfen wie<br />
<strong>die</strong>se gestärkt worden sind, Du hast miterleben dürfen, wie Er, der Herr, in Seiner so<br />
großen <strong>Liebe</strong> austeilt aus Seiner so re<strong>ich</strong>en Fülle. O teure Schwester, halte aus in Deinem<br />
Leidenstiegel, halte durch in Deinem Kreuztragen, denn Du darfst ein Kreuz vom Herrn<br />
tragen. Halte aus!, es lohnt s<strong>ich</strong>. Es <strong>ist</strong> eine große Gnade, <strong>die</strong> Dir widerfahren <strong>ist</strong>. Ja, große<br />
Gnade <strong>ist</strong> es, durch Leiden Vollendet zu werden. Rufe es <strong>alle</strong>n zu! Gib Zeugnis mit frohem<br />
Mute! Wohl dem, dem <strong>die</strong> Gnade der Leiden zufällt, und der zum Kreuztragen ausersehen<br />
<strong>ist</strong>! Du tust recht daran, wenn Du Ihm auch weiterhin, und nur dem Herrn <strong>alle</strong>in, <strong>die</strong> Ehre<br />
gibst in Deinem Leben. Ja, es lohnt s<strong>ich</strong>, Ihm treu zu sein; es lohnt s<strong>ich</strong>, für Ihn <strong>alle</strong>s zu<br />
wagen! Überschwengl<strong>ich</strong>e Herrl<strong>ich</strong>keit und Freude warten auf <strong>die</strong>, <strong>die</strong> es mit Ihm ganz wagen,<br />
<strong>die</strong> Seinem Wort und Seinen Verheißungen ganz vertrauen. Er <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Wahrheit und<br />
das L<strong>ich</strong>t, Er hält, Was Er verspr<strong>ich</strong>t. Sein heiliger Name sei gepriesen, Er <strong>ist</strong> hocherhaben<br />
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