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Käthe Pfirrmann - Siehe ich bin bei euch alle Tage - Gott ist die Liebe

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Zeit erlaubt und es mögl<strong>ich</strong> <strong>ist</strong>. Das habe <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t gewollt, was daraus entstanden <strong>ist</strong>!“,<br />

und das weinte und rief sie geradezu in Verzweiflung heraus.<br />

„Frau <strong>Pfirrmann</strong>", fragte sie weiter, „können Sie m<strong>ich</strong> verstehen, wenn <strong>ich</strong> Ihnen sage, daß<br />

<strong>ich</strong> es n<strong>ich</strong>t ertragen könnte, wenn <strong>die</strong>sem Kinde etwas passieren würde, und <strong>ich</strong> mir ein<br />

Leben lang sagen müßte, daß <strong>ich</strong> der Mörder des Kindes <strong>bin</strong>! O, <strong>ich</strong> könnte auch n<strong>ich</strong>t<br />

meinem Bruder und meiner Schwägerin, <strong>die</strong> ja ebenfalls so verzweifelt sind, besonders<br />

meine Schwägerin, begegnen und ihnen unter <strong>die</strong> Augen kommen. Wenn das Kind durch<br />

meine Schuld sterben müßte — was dann? Verstehen Sie m<strong>ich</strong>?" Meine Mutter war von<br />

<strong>die</strong>ser Not selbst auch sehr erschüttert. Sie durfte sie dann verständnisvoll in inniger <strong>Liebe</strong><br />

und wahrem Glauben trösten:<br />

„Und ob <strong>ich</strong> Sie verstehen kann! Denn mir erginge es in der mir nun geschilderten Lage<br />

genau n<strong>ich</strong>t anders. Ja, <strong>ich</strong> glaube auch, wenn <strong>ich</strong> da keinen Heiland hätte, daß <strong>ich</strong> um den<br />

Verstand käme. Aber blicken Sie nun auf den Heiland — und seien Sie jetzt ganz getrost.<br />

Sie haben es ja n<strong>ich</strong>t so gewollt. Nachdem Sie s<strong>ich</strong> tief gebeugt haben unter ihre Schuld,<br />

dürfen Sie auch glauben, daß der Heiland vergibt. Das Blut Jesu Chr<strong>ist</strong>i hat <strong>die</strong> Macht und<br />

Kraft zu vergeben und zu reinigen. Und zum andern hat Er auch <strong>die</strong> Macht <strong>die</strong>ses Kindlein<br />

zu durchströmen und es zu heilen. Ja Jesus kann noch mehr! Er kann auch <strong>die</strong>se Sache in<br />

Segen umgestalten, indem auch Ihr Bruder und Ihre Schwägerin durch <strong>die</strong>se Not zu Jesus<br />

finden!"<br />

Daraufhin betete <strong>die</strong> liebe Mutter mit ihr und bat den Herrn, daß er s<strong>ich</strong> doch an dem Kinde<br />

verherrl<strong>ich</strong>en möchte, es anzurühren in Seiner Kraft und ihm zu helfen nach Seinem<br />

Willen. Das Kind kam in ärztl<strong>ich</strong>e Behandlung. Die Ärztin glaubte ja, daß das Leben des<br />

Kindes nur noch kurz befr<strong>ist</strong>et sei. Als das Kind dann nach drei Wochen doch noch lebte,<br />

wurde es am 12. 1. 1947 ins Krankenhaus eingewiesen. Doch <strong>die</strong> Ärzte hatten dort auch<br />

keine Hoffnung mehr. Allein durch das Gebet und <strong>die</strong> treue Fürbitte, blieb <strong>die</strong>s Kind<br />

jenesmal am Leben und wurde dann am 19. 4. 1947 aus dem Krankenhaus entlassen. Eine<br />

noch offene Wunde in Größe eines 5-Mark-Stückes war noch da. Aber auch <strong>die</strong>se Wunde<br />

durfte dann verheilen.<br />

Was aber <strong>ist</strong> aus dem Leben <strong>die</strong>ses Neffen und seiner Tante geworden? Hat sie <strong>die</strong>se<br />

lebendige Erfahrung zu Menschen gemacht, <strong>die</strong> dem Herrn danken und Ihm ihr Leben ganz<br />

übergeben konnten? Wie steht es um ihren Gehorsam dem Herrn, Seinem Wort, Seinem<br />

lebendigen Ge<strong>ist</strong>eswirken gegenüber? Arg schlecht! Was tut der Herr für große Dinge und<br />

wie wenig achtet und dankt man ihrer, wie wenig dankt man Ihm! (J.M.)<br />

Der Nervenzusammenbruch<br />

Die Mutter des Kindes mit den Verbrennungen dritten Grades kam dann später auch zu der<br />

Mutter, um ihr für das Gebet und mit ihr für <strong>die</strong> Hilfe des Herrn zu danken. In ihr wirkte<br />

der Herr durch das Geschehen ein echtes Verlangen und ein tiefes Sehnen nach dem<br />

Heiland. Durch das aufreibende Geschehen mit ihrem Kinde während der Krankheit, durch<br />

<strong>die</strong> vielen damit verbundenen Ängste und Nöte, auch durch andere familiäre Erlebnisse,<br />

war sie einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie war sehr lustlos, niedergeschlagen,<br />

schwermütig. Von tiefen Depressionen wurde sie geplagt. Ihr Wesen war sehr gedrückt.<br />

Das dritte oder vierte Mal war sie nun in unseren Stunden, nachdem ihr Kind geheilt<br />

wurde, und der Herr ihr den Weg zu uns gewiesen hat. Auch für ihre Leiden wurde immer<br />

gebetet, und ihre Leiden dem Herrn gebracht. Während einer Versammlungsstunde,<br />

während der Wortverkündigung, rief sie plötzl<strong>ich</strong> aus:<br />

„Mutter <strong>Pfirrmann</strong>, ihr lieben Geschw<strong>ist</strong>er, eben wurde <strong>ich</strong> von meinen Leiden geheilt. Ich<br />

habe <strong>die</strong> Kraft des Herrn gespürt, <strong>die</strong> meinen Leib durchströmte. Es war in dem Augen-<br />

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