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Käthe Pfirrmann - Siehe ich bin bei euch alle Tage - Gott ist die Liebe

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nur auf Stunden am <strong>Tage</strong> oder in der Nacht. Eine Übermüdung wollte Platz greifen und der<br />

Schlaf seine Rechte geltend machen. Es war nun eine Zeit, da man s<strong>ich</strong> viel im Keller<br />

aufhalten mußte. Flieger, <strong>die</strong> in das Frontgeschehen eingriffen, waren oft unterwegs, und<br />

auch Granaten der Artillerie schlugen häufig in der Umgebung ein.<br />

Da mußte mein Kind einmal seine Notdurft verr<strong>ich</strong>ten und wollte vom Keller aus in den Hof<br />

gehen zur Waschküche hin. Es war schon auf dem Weg <strong>die</strong> Treppe hinauf, da sagte der<br />

treue Heiland zu mir: „Mein Kind, lasse Deine Johanna jetzt hier; denn es <strong>ist</strong> <strong>alle</strong>rhöchste<br />

Gefahr!" Ich rufe mein Kind zurück und sage es ihr auch, daß sie noch warten soll. Was<br />

geschieht? Während wir noch reden, rappelt und kracht es draußen, Glas zerbr<strong>ich</strong>t, Scherben<br />

klirren nur so in den Hof. — Was war geschehen? Der Hauseigentümer hatte im I.<br />

Obergeschoß seinen großen Balkon verglast und zu einem Art Wintergarten gemacht.<br />

Verschiedene Splitter einer in der Nähe eingeschlagenen Granate hatten den Wintergarten<br />

fast völlig in Scherben gelegt. Diese Glassplitter in kleinerer und größerer Form wären<br />

gerade auf meine Tochter herabgef<strong>alle</strong>n, wenn sie dort ihre Notdurft verr<strong>ich</strong>tet hätte. Wie<br />

elend wäre sie da zerschnitten worden!<br />

So treu und lebendig wacht und bewahrt der Herr <strong>die</strong> Seinen.<br />

Darum kann <strong>ich</strong> auch, n<strong>ich</strong>t lebendig genug Seine so große und herrl<strong>ich</strong>e Gnade preisen,<br />

Seine <strong>Liebe</strong> rühmen. Diese große Übermüdung ob all dem Kriegsgeschehen wollte über uns<br />

kommen. Keine Ruhe und keine Rast war mehr mögl<strong>ich</strong>. Meine Leiden hatten bedenkl<strong>ich</strong>!<br />

zugenommen, und <strong>ich</strong> hatte geschwollene Beine bekommen, <strong>die</strong> fast doppelt so dick als<br />

normal waren. Viel Beschwernis kam hinzu. Wenig Schlaf, wenig Ruhe, viel Aufregung und<br />

ungeordnete Verhältnisse. Große Schmerzen plagten m<strong>ich</strong>. Da kam wieder das so tröstl<strong>ich</strong>e<br />

Wort des Herrn zu mir: „Mein Kind, halte noch ein wenig aus; bald kommt meine<br />

Hilfe!"<br />

Es dauerte dann auch n<strong>ich</strong>t mehr lange, bis <strong>die</strong> Stadt s<strong>ich</strong> ergab, und <strong>die</strong> Amerikaner in <strong>die</strong><br />

Stadt einrückten! Ja, der Herr <strong>ist</strong> ein treuer <strong>Gott</strong>, ein echter und treuer Vater Seiner<br />

Kinder! Wohl dem, der Ihm völlig und ganz vertraut!<br />

Schon am Anfang der heiligen Schrift heißt es: „So sollst Du nun wissen, daß der Herr, dein<br />

<strong>Gott</strong>, ein <strong>Gott</strong> <strong>ist</strong>, ein treuer <strong>Gott</strong>! der den Bund and <strong>die</strong> Barmherzigkeit hält denen, <strong>die</strong> um<br />

Heben und seine Gebote halten!" 5, Mose 7, 9<br />

Er <strong>ist</strong> ein treuer <strong>Gott</strong>. Auch mir bleibt auch n<strong>ich</strong>ts anderes übrig als wie dem Psalm<strong>ist</strong>en:<br />

„Ich will anbeten zu deinem heiligem Tempel und Deinem Namen danken für Deine Güte<br />

und Treue; denn Du hast Deinen Namen über <strong>alle</strong>s herrl<strong>ich</strong> gemacht; durch Dein Wort!"<br />

Psalm 138,2.<br />

Melo<strong>die</strong>: „Fröhl<strong>ich</strong> zieh <strong>ich</strong> meine Straße..“<br />

Gläubig geh du deine Wege durch <strong>die</strong>s dunkle Erdental; sieh <strong>die</strong> <strong>alle</strong>rtreu'ste Pflege Deines<br />

Vaters, überall!<br />

<strong>Liebe</strong> Seele, blick nach oben, wenn der Feind auch noch so tobt! Traue Ihm, im L<strong>ich</strong>te<br />

droben, Er <strong>ist</strong> Sieg in Not und Tod!<br />

Er hat d<strong>ich</strong> stets treu geführet bis hierher durch Freud und Not. Und, <strong>die</strong> du in Sünd'<br />

verirret, auch erlöst durch Seinen Tod. Ach, wie hat Er d<strong>ich</strong> geliebet, und es auch für d<strong>ich</strong><br />

vollbracht!, <strong>die</strong> du Ihn so viel betrübet, o, wie hat Er dein gedacht!<br />

Er <strong>ist</strong> auch dein treuer Hirte und dein Heiland Jesus Chr<strong>ist</strong>, der d<strong>ich</strong> bisher treul<strong>ich</strong> führte<br />

durch <strong>die</strong> Nacht zum hellsten L<strong>ich</strong>t. Ihm weih' du nun ganz dein Leben! Er <strong>alle</strong>in das Herz<br />

erfreut; Er will dir auch Frieden geben und <strong>ist</strong> Trost in <strong>alle</strong>m Leid.<br />

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