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Rundbrief - Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte ...

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Der Einzugsbereich einer Schmiede in der Krempermarsch<br />

(1827-1865)<br />

von Klaus-J. Lorenzen-Schmidt<br />

Die Krempermarsch, also das Gebiet<br />

zwischen Geestrand <strong>und</strong> Elbufer, Stör<br />

<strong>und</strong> Krückau, war vor den kommunalen<br />

Grenzziehungen der preußischen<br />

Zeit ein verwaltungsmäßig buntes Gebiet.<br />

Denn sie bestand in ihrem Kern<br />

aus der einen Teil des Amtes Steinburg<br />

bildenden Kremper Marsch (Dorfschaften<br />

Borsfleth, Krempdorf, Elskop, Süderau,<br />

Neuenbrook, Grevenkop), aus<br />

dem Gebiet der adligen Marschgüter<br />

(Herfahrt, Heiligenstedten, Bahrenfleth,<br />

Breitenburg, Groß- <strong>und</strong> Klein-Kollmar<br />

sowie Neuendorf), aus Vogteien der<br />

adligen Damenstifte Itzehoe <strong>und</strong> Uetersen<br />

sowie aus den beiden Wildnissen<br />

vor Glückstadt (heute: Engelbrechtsche<br />

<strong>und</strong> Blomesche Wildnis) <strong>und</strong> den beiden<br />

Städten Krempe <strong>und</strong> Glückstadt mit ihren<br />

Stadtfeldern. Sogar zwei Bestandteile<br />

der Administratur Rantzau lagen hier:<br />

Am Rande <strong>und</strong> dicht bei Elmshorn die<br />

Dorfschaft Raa-Besenbek <strong>und</strong> inmitten<br />

der Krempermarsch die Herrschaft Herzhorn,<br />

Sommer- <strong>und</strong> Grönland, wobei das<br />

letztere Gebiet eigentlich nur als Intendantur<br />

vom Administrator auf Rantzau<br />

bei Barmstedt mitverwaltet wurde.<br />

Die Herrschaft Herzhorn, Sommer- <strong>und</strong><br />

Grönland war zweigeteilt: Sommer- <strong>und</strong><br />

Grönland waren zwei Dorfschaften dicht<br />

<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> 107<br />

am Geestrand, Herzhorn selbst lag (von<br />

diesen beiden Dorfschaften durch das<br />

zur Kirchspielvogtei Süderau gehörige<br />

Kamerland getrennt) weiter westlich<br />

<strong>und</strong> hatte seit 1615 (Bedeichung der<br />

Wildnisse) keinen direkten Anschluss<br />

an die Elbe. In der Herrschaft gab es nur<br />

ein Kirchspiel: das Mitte des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

neu gebildete Kirchspiel Herzhorn<br />

um die s Anne-Kirche. Um die Kirche bildete<br />

sich im 16. <strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert das<br />

Kirchdorf, vor allem durch Verdichtung<br />

der Katenbebauung. Die anderen Teile<br />

des Kirchspiels hießen Gehlensiel, Strohdeich,<br />

Kamerlander Deich, Reichenreihe,<br />

Mittelfeld, Moorhufen <strong>und</strong> Obendeich.<br />

In diesen Gemeindeteilen dominierten<br />

Bauernhöfe – Katen entwickelten sich<br />

nur wenige, zunächst als Altenteilshäuser<br />

der Höfe angelegt, dann aber schon<br />

bald von landarmen <strong>und</strong> landlosen<br />

Nachsiedlern, die ihren Lebensunterhalt<br />

als Tagelöhner <strong>und</strong> Landhandwerker<br />

verdienten, bewohnt. Weitere Katen kamen<br />

mit der autochthonen Vermehrung<br />

der Bevölkerung ab 1700 hinzu.<br />

Zum Kirchspiel Herzhorn gehörte aber<br />

auch die ursprünglich (holstein-pinnebergische)<br />

gräfliche Wildnis (später<br />

u.a. Bülowsche, heute: Engelbrechtsche<br />

Wildnis), die 1615 durch gräfliche Unter-<br />

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