Rundbrief - Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte ...
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Bemerkungen zu Tab. 7:<br />
Quelle: GRA. (* Es wurde mit vollen Monaten gerechnet. Hier wurden 0,5 hinzugerechnet,<br />
um angebrochene Monate auszugleichen.)<br />
dauern sogar noch ab, während der der<br />
mittleren zwischen 6 <strong>und</strong> 24 Monaten<br />
zunahm. Bei den Frauen ist es schwerer,<br />
Tendenzen auszumachen, da aus dem<br />
18. Jahrh<strong>und</strong>ert nur 13 Fälle bekannt<br />
sind. Von diesen liegen aber acht Fälle<br />
länger als zwei <strong>und</strong> weniger als fünf Jahre<br />
nach der Verwitwung. Der Anteil der<br />
langen Verwitwungen über fünf Jahre<br />
war da<strong>für</strong> nur halb so groß.<br />
Da es <strong>für</strong> die Männer leichter war, sich<br />
wieder zu verheiraten, trat die definitive<br />
Verwitwung bei ihnen seltener <strong>und</strong><br />
meist erst später ein als bei den Frauen<br />
(Tab. 8). Während wir nur bei 195 Männern,<br />
die bis 1918 starben, die Dauer der<br />
endgültigen Verwitwung kennen, nach<br />
der keine Wiederverheiratung mehr erfolgte,<br />
kennen wir sie bei 300 Frauen.<br />
Die meisten Männer starben innerhalb<br />
der ersten zehn Jahre (78,5 %), doch nur<br />
40,7 % der Frauen. Während Männer<br />
meist erst in den Fünfzigern endgültig<br />
verwitweten, geschah das bei den Frauen<br />
oft schon in den Dreißigern. Bei jung<br />
verwitweten Frauen konnte das Witwenschaften<br />
von dreißig, vierzig, ja über<br />
fünfzig Jahren bedeuten. Immerhin 59<br />
Frauen waren mehr als dreißig Jahre<br />
verwitwet <strong>und</strong> sechs sogar über fünfzig<br />
Jahre. Bei den Männern finden wir<br />
überhaupt nur drei, die mehr als dreißig<br />
Jahre verwitwet waren <strong>und</strong> keinen, der<br />
mehr als vierzig Jahre als Witwer lebte.<br />
Insgesamt 11 Männer waren über 20<br />
<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> 107<br />
Jahre verwitwet (5,6 %), doch 114 Frauen<br />
(38 %).<br />
Die Volkszählungslisten konnten bereits<br />
einen jeweils auf das Stichjahr bezogenen<br />
Eindruck des Anteils der Verheirateten,<br />
Verwitweten <strong>und</strong> Ledigen vermitteln.<br />
Dieser lässt sich mit Hilfe der<br />
Kirchenbücher noch vertiefen. Wenn wir<br />
aus ihnen nämlich die Personen ermitteln,<br />
die mindestens 40 Jahre alt geworden<br />
sind, die auf Amrum geboren oder<br />
zugewandert sind <strong>und</strong> wo Geburts- <strong>und</strong><br />
Todesjahr bekannt sind, können wir danach<br />
feststellen, wie viele von ihnen im<br />
Alter von 40 Jahren nicht verheiratet<br />
waren – <strong>und</strong> daher aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach als alte Jungfern oder ewige<br />
Junggesellen endeten (Tab. 9). Dies lässt<br />
sich <strong>für</strong> die Geburtsjahrgänge ab 1660<br />
bis 1879 feststellen, da diese bei Vollendung<br />
des 40. Lebensjahres von den Kirchenbüchern<br />
erfasst werden. Hier zeigt<br />
sich, dass 7,4 % der Männer <strong>und</strong> 16,8<br />
% der Frauen offenbar nie heirateten.<br />
Während dieser Anteil bei den Männern<br />
in etwa stabil war, lag er bei den Frauen<br />
im 17. <strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ert deutlich<br />
höher (zwischen 18 <strong>und</strong> 30 %), um dann<br />
auf das gleiche Niveau wie bei den Männern<br />
zu fallen. Der Frauenüberschuss<br />
lag im Alter von 40 Jahren insgesamt bei<br />
einem Drittel. Er fiel jedoch über die Gesamtzeit<br />
von zwei Dritteln auf unter 1 %.<br />
Der Anteil der Frauen liegt allerdings in<br />
dieser Berechnung zu hoch, da bei mehr<br />
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