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Rundbrief - Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte ...

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Anteil von Paaren aus ledigen Männern<br />

<strong>und</strong> Witwen sowohl in Leezen als auch<br />

in Belm etwa doppelt so hoch. Der Unterschied<br />

muss mit der landwirtschaftlichen<br />

Struktur zusammenhängen, wo<br />

die Männer erst heiraten konnten, wenn<br />

sie einen Hof oder eine Katenstelle übernehmen<br />

konnten, was gegebenenfalls<br />

durch Heirat einer Witwe erfolgen konnte.<br />

Die Amrumer Seefahrer waren in dieser<br />

Hinsicht freier. Im protoindustriellen<br />

Laichingen in Württemberg lag das Heiratsalter<br />

der Männer erst niedriger, dann<br />

höher, hatte also eine umgekehrte, steigender<br />

Tendenz, ebenso lag das Heiratsalter<br />

der Frauen mit steigender Tendenz<br />

erst niedriger, dann höher. Bei der Ehedauer<br />

gibt es in Leezen <strong>und</strong> Belm keine<br />

nennenswerten Unterschiede, doch war<br />

der Wiederverheiratungsanteil in Leezen<br />

<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> 107<br />

sowohl bei Männern als auch Frauen viel<br />

höher als auf Amrum. Sowohl bei Männern<br />

als auch Frauen erfolgte die Wiederverheiratung<br />

in Leezen viel schneller. In<br />

Belm heirateten viel mehr Frauen, doch<br />

weniger Männer wieder. Dort gab es im<br />

Gegensatz zu Amrum aber auch Männer<br />

mit langen definitiven Witwenschaften.<br />

In den dänischen Landgemeinden ähnelt<br />

die Situation derjenigen in Leezen.<br />

Zur Ehelosigkeit liegen <strong>für</strong> Leezen leider<br />

keine Untersuchungen vor. In Belm lag<br />

der Anteil der nie verheirateten Frauen<br />

viel niedriger als auf Amrum. 10 Auch in<br />

städtischen Gesellschaften war das Heiratsverhalten<br />

etwas anders. So lag das<br />

Heiratsalter Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts in<br />

Odense mit 32,0 bzw. 29,9 Jahren deutlich<br />

höher. Auch in Ribe lag das durchschnittliche<br />

Heiratsalter 1835-45 höher,<br />

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