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Berliner anarchistisches Jahrbuch - North-East Antifascists [NEA]

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aus: eine anarchosyndikalistische und<br />

eine öko-anarchistische. Beide gaben<br />

eine eigene Zeitschrift heraus: „Syndikalista“<br />

und „Gegen den Strom“.<br />

Im Herbst 1997 verließen einige Anarcho-Syndikalist*innen<br />

die Organisation<br />

und gründeten die Föderation<br />

sozialer Anarchist*innen (FSA). Die<br />

Zeitschrift „Freier Geist“ wurde eingestellt,<br />

weswegen die CSAF begann,<br />

ihre Zeitschrift „Existence“ herauszugeben,<br />

während die FSA eine Zeitschrift<br />

mit dem Namen „Freie Arbeit“<br />

herausgab. „Existence“ kam von 1998<br />

bis 2002 heraus. In diesem Zeitraum<br />

gab es 14 Ausgaben, in denen hauptsächlich<br />

Themen wie Globalisierung,<br />

Militarismus, Repression und praktischer<br />

Anarchismus diskutiert wurden.<br />

Neben der wichtigsten Zeitschrift gab<br />

es auch andere regelmäßige Publikationen,<br />

wie z. B. „Tunnel“, „Work“, „From<br />

Below“, „Past Away“ und „Exhaust“.<br />

Die Föderation organisierte alljährlich<br />

eine traditionelle 1.-Mai-Demonstration,<br />

die an den Kampf um den<br />

8-Stunden-Tag erinnert. Sie fanden auf<br />

dem traditionell dafür genutzten Platz<br />

„Shooter’s Island“ in Prag statt. Die<br />

CSAF beteiligte sich auch an der Global<br />

Street Party in 1998 in der Tschechischen<br />

Republik, die wie bereits erwähnt<br />

der erste massive Protest gegen<br />

die Globalisierung des Kapitalismus<br />

war.<br />

Ein wichtiges Thema für uns war vor<br />

einiger Zeit der öffentliche Transport.<br />

Wir lancierten eine Kampagne zur<br />

Sicherung des regionalen Transports<br />

und gegen die Erhöhung der Fahrpreise.<br />

Als Föderation entwickelte die<br />

CSAF ein eigenes Konzept zur Einführung<br />

eines kostenlosen öffentlichen<br />

Nahverkehrs.<br />

Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag<br />

auf dem Erfahrungsaustausch. Zu<br />

Bildungszwecken wurden Workshops<br />

organisiert. Auch die Verbreitung von<br />

anarchistischen Werken kann zur Verbreitung<br />

des Wissens um den Anarchismus<br />

beitragen, aber in 15 Jahren<br />

wurde nur ein Buch herausgegeben.<br />

Die CSAF war im vorher bereits erwähnten<br />

Bündnis „INPEG“ involviert,<br />

das eine Kampagne gegen IWF und<br />

Weltbank organisierte. Neben dem<br />

Anti-NATO-Bündnis in 2002 und einer<br />

antimilitaristischen Kampagne während<br />

des Irakkrieges, organisierten wir<br />

auch die Hilfe für politische Gefangene<br />

im Anarchist Black Cross (ABC).<br />

A-Radio Berlin: In einem Bericht Anfang<br />

2012 schriebt ihr, dass es zwar keine<br />

ernsthaften Repressionsfälle gegen<br />

Anarchist*innen in den beiden Ländern<br />

gab, ihr aber dennoch Anti-Repressionsarbeit<br />

leistet. Was bedeutet das?<br />

Unsere ABC-Gruppe konzentriert sich<br />

hauptsächlich auf die Unterstützung<br />

von Fällen in anderen Ländern: Griechenland,<br />

Belarus, Russland, Großbritannien.<br />

Neben Soli-Events, z.B. für<br />

ABC Moskau, gab es eine Reihe von<br />

Konzerten in verschiedenen Städten in<br />

Tschechien und der Slowakei.<br />

A-Radio Berlin: Was macht ihr zurzeit?<br />

Unser wichtigstes Kommunikationsmedium<br />

ist aktuell unsere täglich<br />

aktualisierte Webseite. Heutzutage<br />

konzentriert sich die Arbeit auf drei<br />

Projekte:<br />

· D ie Zeitschrift „Existence“ richtet sich<br />

an Menschen, die bereits mit anarchistischen<br />

Gedanken vertraut sind,<br />

Menschen aus dem anarchistischen<br />

Umfeld.<br />

· Unsere Zeitung „Zdola“ ist für die<br />

Verteilung auf großen Kultur-Events<br />

gedacht.<br />

· Und dann haben wir mit der „A3“<br />

noch eine Wandzeitung, die wir auf<br />

den Straßen plakatieren.<br />

Wir haben eine Zusammenstellung<br />

unserer langjährigen Aktivitäten in<br />

Form einer Broschüre erstellt. Bei Interesse<br />

könnt ihr euch gerne im englischsprachigen<br />

Bereich unserer Webseite<br />

umgucken, unter csaf.cz.<br />

________________<br />

(1) E s gibt einen ganz spannenden Dokumentarfilm<br />

zum Thema Hausbesetzungen in der<br />

Tschechischen Republik, der auch online verfügbar<br />

bist. Den Link zu „Squat Wars“ findet<br />

ihr auf dem Blog des Anarchistischen Radios<br />

Berlin unter aradio.blogsport.de.<br />

A-Radio-Berlin: Und was waren bzw.<br />

sind jenseits der Propaganda eure Tätigkeitsfelder?<br />

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