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Berliner anarchistisches Jahrbuch - North-East Antifascists [NEA]

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de, dass niemand an ein spontanes<br />

„<strong>Berliner</strong>*innen(vernetzungs-)treffen“<br />

gedacht hat, wie es etwa für den<br />

süddeutsch-schweizerisch-österreichischen<br />

Raum geschehen ist.<br />

· Die Programme waren meist veraltet,<br />

da permanent Veranstaltungen ausfielen,<br />

verschoben wurden oder woanders<br />

als angegeben stattfanden. Dazu<br />

waren die Programme auf Deutsch<br />

schnell vergriffen und wurden ab einem<br />

gewissen Zeitpunkt auch nicht<br />

mehr nach kopiert.<br />

· Der Großteil des Treffens war nicht<br />

barrierefrei, was darüber hinaus auch<br />

äußerst unzureichend kommuniziert<br />

worden war.<br />

· Zu viele Veranstaltungen und Beiträge<br />

bezogen sich auf historische Themen,<br />

besonders auf Bakunin und die<br />

Antiautoritäre Internationale.<br />

· Die IFA erschien durch mangelnde<br />

Transparenz und Kommunika t ion<br />

nach außen bei großen Teilen der<br />

Teilnehmer*innen als alleinige Organisatorin.<br />

Ebenfalls wurde nicht klar,<br />

dass der IFA-Kongress unabhängig<br />

vom restlichen Welttreffen stattfand<br />

und wieso dort nur IFA-Mitglieder<br />

teilnehmen konnten. Neben der fehlenden<br />

Vermittlung wurden einzelne<br />

Personen auf autoritäre und grobe Art<br />

am Betreten des Kongresses gehindert,<br />

ohne die Gründe dafür zu nennen was<br />

den genannten Eindruck noch verstärkte.<br />

· Es gab keine eingeplanten Räumlichkeiten<br />

und Zeiträume für Open Space,<br />

sodass viel improvisiert und bspw.<br />

draußen stattfinden musste.<br />

· Der Umgang der Orga-Strukturen im<br />

Vorfeld und während des Treffens in-<br />

Bezug auf Awareness und Safer Spaces<br />

war unterirdisch. Es gab’ keine Unterstützung<br />

im Vorfeld, vor Ort wurde<br />

mühsam abgeschwatzte Infrastruktur<br />

kurzfristig anderweitig genutzt und<br />

auch ansonsten gab es keinen Support<br />

seitens „offizieller“ Stellen.<br />

· Ebenfalls unterirdisch war der<br />

Umgang mit Helfer*innen. Die versprochenen<br />

kostenlosen Schlafmöglichkeiten<br />

wurden viel zu spät bereitgestellt<br />

und anstatt eines gemeinsamen<br />

Helfer*innentreffens wurden die Aufgaben<br />

einfach via Listen zugeteilt, was<br />

einige Menschen dazu veranlasste ihre<br />

Schichten nicht anzutreten.<br />

· Alleine der Versuch, eine gemeinsame<br />

Abschlussresolution zu verfassen<br />

wurde kritisiert. Selbst wenn eine solche<br />

zustanden gekommen wäre, hätte<br />

sie – ihrer Außenwahrnehmung zum<br />

Trotz – nur die „großen Organisationen“<br />

repräsentiert, da diese allein die<br />

Möglichkeit zur Beteiligung hatten.<br />

· Die Teilnahme der OSL (Organisation<br />

Socialiste Libertaire) am Orgakomitte<br />

und allgemein am Treffen wurde<br />

kritisiert, da sie und besonders ihre<br />

„charismatische“ Führungsfigur – die<br />

Person die getortet wurde – in der Vergangenheit<br />

und während des Treffens<br />

mit einer Vielzahl von – der Einfachheit<br />

halber – unanarchistischem Verhalten<br />

bestochen haben.<br />

· Da scheinbar sehr viele Menschen<br />

aus Berlin vor Ort waren, war es scha-<br />

Trotz der Vielzahl an Kritikpunkten<br />

hoben einige den Aufwand und Komplexität<br />

hervor, den die Organisation<br />

eines solchen Treffens in dieser Größe<br />

bedeutet und äußerten bis zu einem<br />

gewissen Grad Verständnis für das –<br />

offensichtlich – überforderte Orgakomitee.<br />

Verbesserungsvorschläge:<br />

Neben einer reinen Aufzählung von<br />

positiven und negativen Punkten,<br />

wurden auch einige konkrete Verbesserungsvorschläge<br />

für zukünftige Treffen<br />

dieser Art zumindest angerissen:<br />

· Die Orgastruktur muss transparenter<br />

und ansprechbarer sein, etwa durch<br />

einfach auffindbare, wirklich besetzte<br />

und informierte Infopunkte, mit entsprechender<br />

Struktur dahinter.<br />

· Es muss ein Raum bereitgestellt<br />

werden, in dem generelle Probleme,<br />

Fragen und Anregungen diskutiert<br />

werden können und gleichzeitig so<br />

viele Menschen die Möglichkeit der<br />

Teilnahme und Partizipation besitzen<br />

wie möglich. Dazu würden sich tägliche<br />

„Orga-Plena“, die offen für alle sind<br />

anbieten, bzw. bei Treffen dieser Größe<br />

eher Delegierten-Plena. So ein Werkzeug<br />

könnte auch viel mehr Menschen<br />

zum selbstständigen Mitmachen und<br />

Einbringen bewegen.<br />

· Die Veranstaltungen / Diskussionen<br />

sollten – zumindest teilweise – verkleinert<br />

werden, damit wirkliche Diskussionen<br />

entstehen können bzw. schon<br />

darauf ausgelegt sein, d. h. beispielsweise<br />

nicht in Podiumsform, oder mit<br />

einem Handout anstatt eines langen,<br />

verbalen Inputs. Letzteres könnte auch<br />

der Übersetzungsproblematik entgegenwirken,<br />

da der Input direkt in mehreren<br />

Sprachen verteilt werden kann.<br />

· Am Sprachproblem muss allgemein<br />

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