Reality - 45 Jahre RGB.indd - Kindergarten und Schule in Südtirol
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STEFAN GALLER<br />
Foto: Luigi Caputo<br />
10<br />
NACHGEFRAGT<br />
STEFAN GALLER<br />
maturiert 1981, Studium der Biologie<br />
<strong>und</strong> Erdwissenschaften an der<br />
Universität Innsbruck, 1989 Dissertation<br />
an der Universität Konstanz<br />
im Fach Biologie, 1996 Habilitation,<br />
seit 1997 außerordentlicher<br />
Universitätsprofessor am Institut<br />
für Zoologie (nach der Neuorganisation<br />
im Fachbereich Zellbiologie)<br />
der Universität Salzburg.<br />
REALITY: Wie beurteilen Sie im<br />
Rückblick die Ausbildung am Realgymnasium<br />
Bruneck?<br />
SG: Die Ausbildung ist „gut“ zu<br />
nennen. Es kommt nicht nur darauf<br />
an, dass man bestimmte Inhalte<br />
lernt, die man dann später „im<br />
Leben“ braucht; solche Inhalte lassen<br />
sich relativ leicht nachlernen.<br />
Wichtig ist, dass e<strong>in</strong>em auch Freude,<br />
Begeisterung, Eifer, Pflichtbewusstse<strong>in</strong>,<br />
Arbeitsmoral <strong>und</strong> Diszipl<strong>in</strong><br />
vermittelt werden; hier ist die<br />
Phase zwischen 14 <strong>und</strong> 19 <strong>Jahre</strong>n<br />
sehr wichtig. Auch <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht<br />
hat mich das Realgymnasium<br />
geprägt. Das Jubiläum soll natürlich<br />
Anlass se<strong>in</strong>, den Lehrer<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Lehrern für das alles zu danken.<br />
Schließlich verlangt ihr Beruf<br />
viel Mühe <strong>und</strong> Geduld.<br />
REALITY: Was ist Ihnen vom Realgymnasium<br />
<strong>in</strong> positiver Er<strong>in</strong>nerung<br />
geblieben, was sehen sie kritisch?<br />
SG: Me<strong>in</strong> obiger Kommentar sagt<br />
da schon e<strong>in</strong>iges aus. Vielleicht<br />
w<strong>und</strong>ert man sich, wenn ich als<br />
Naturwissenschaftler noch h<strong>in</strong>zufüge,<br />
dass mir das „Soziale“ <strong>und</strong><br />
„Weltanschauliche“ <strong>in</strong> der besten<br />
Er<strong>in</strong>nerung ist. Es wurde ke<strong>in</strong>erlei<br />
Überheblichkeitsgefühl vermittelt,<br />
sondern e<strong>in</strong> Gefühl der Selbstverständlichkeit,<br />
dass jede <strong>und</strong> jeder<br />
mit se<strong>in</strong>en jeweiligen Talenten zu<br />
achten <strong>und</strong> zu fördern ist. Diese<br />
wertvolle Anschauung entwickelte<br />
sich naturgemäß <strong>in</strong>sbesondere aus<br />
dem ausgiebigen Studium der humanistischen<br />
Fächer, die auch <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Realgymnasium ihren wichtigen<br />
Platz haben müssen. Das<br />
steht aber wahrsche<strong>in</strong>lich ohneh<strong>in</strong><br />
außer Frage.