Nachwachsende Rohstoffe - nova-Institut GmbH
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<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> Nr. 45 – September 2007<br />
11. Die Fronius Energiezelle<br />
Presseinformation der Firma Fronius<br />
Um Sonnenstrom unabhängig vom Wetter und der Jahreszeit nutzbar zu machen, bedarf es<br />
einer adäquaten Speichermöglichkeit. Die Speicherung von Solarstrom für Perioden mit<br />
keiner oder geringer Sonneneinstrahlung (also zum Beispiel für die Nacht) ist jedoch wegen<br />
der Selbstentladung bei Batterien (5 bis 10 % im Monat) mit großen Verlusten verbunden,<br />
daher wenig effizient bzw. über längere Perioden sogar unmöglich. Wollte man mit<br />
Photovoltaik eine ganzjährige autonome Energieversorgung sicher stellen, musste man<br />
bisher auf umwelt- und lärmbelastende Dieselgeneratoren zurückgreifen. Das Fronius<br />
Forschungsteam hat nun ein völlig neuartiges Konzept entwickelt, das den Kreislauf<br />
zwischen solarer Energiegewinnung, effizienter Speicherung und bedarfskonformer<br />
Verfügbarkeit schließt.<br />
Ein mit Solarstrom betriebener Elektrolyseur spaltet dabei Wasser in seine Bestandteile<br />
Sauerstoff und Wasserstoff. Der Wasserstoff wird in einem Tank zwischengespeichert und<br />
bei Bedarf – also wenn keine Energie aus den Solarmodulen bereitgestellt werden kann -<br />
einer hybriden Brennstoffzelle zugeführt. Hier wird der zwischengespeicherte Wasserstoff<br />
wiederum in Gleichstrom und danach von der Wechselrichterelektronik in haushaltsüblichen<br />
Wechselstrom umgewandelt. Das in der Brennstoffzelle anfallende Reaktionswasser kann<br />
zudem neuerlich dem Elektrolyseur zur Herstellung von Wasserstoff rückgeführt werden.<br />
Das Kernstück dieses Konzeptes, eine hybride Brennstoffzelle mit integrierter<br />
Wechselrichterelektronik, gibt es bereits als Vorseriengerät, Testanlagen sind bereits in<br />
Betrieb. So zum Beispiel in Steyr, wo mit Hilfe einer PV-Anlage und einer Brennstoffzelle<br />
eine Umweltmessstation ganzjährig autonom mit Energie versorgt wird. Wesentlicher Vorteil<br />
dieser Backup-Lösung: eine Einsparung von 2/3 der PV-Generatorleistung und eine<br />
deutliche Reduktion der Batteriekapazität. Das durch die Brennstoffzelle optimierte<br />
Batteriemanagement erhöht die Lebensdauer dieser kostenintensiven Komponente. Zudem<br />
wird wegen der höheren Redundanz die Versorgungssicherheit verbessert.<br />
Im neuen Produktions- und Logistikstandort von Fronius in Sattledt (OÖ), kommt die Fronius<br />
Energiezelle im Rahmen eines innerbetrieblichen Logistiksystems zum Einsatz. Mehr als<br />
acht Stunden Batterieladen der Logistikfahrzeuge wird so durch wenige Minuten<br />
Wasserstoffbetankung ersetzt. Aus technologischer Sicht bringt diese in<strong>nova</strong>tive und<br />
emissionsfreie Transportlösung eine Verdoppelung der Reichweite für das Fahrzeug. Derzeit<br />
läuft die TÜV-Zertifizierung für den Prototypen. Sobald diese erfolgt ist, gehen ab 2008<br />
weitere externe Pilotanlagen in Betrieb. In der Pilotphase wird Fronius den Termin der<br />
offiziellen Markteinführung für die Energiezelle definieren.<br />
Fronius International erzielte 2006 mit knapp 1900 Mitarbeitern weltweit, davon rund 1400 in<br />
Österreich, einen Umsatz von 235 Mio. €. Das Familienunternehmen bietet seit 1992 Solar-<br />
Wechselrichter für Netzkopplung und Inselsysteme sowie Komponenten zur Anlagenüberwachung<br />
an. Mit mehr als 400 Patenten weltweit und einer Forschungsquote von 9,4 %<br />
gehört Fronius zu den forschungsintensivsten Unternehmen Österreichs.<br />
Weitere Informationen: FRONIUS International <strong>GmbH</strong>, Günter-Fronius Straße 1, AT 4600 Wels-<br />
Thalheim, E-Mail: Deinhammer.Ursula@fronius.com, www.fronius.com<br />
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