Nachwachsende Rohstoffe - nova-Institut GmbH
Nachwachsende Rohstoffe - nova-Institut GmbH
Nachwachsende Rohstoffe - nova-Institut GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nr. 45 – September 2007<br />
<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong><br />
4. EUBIONET II: Hackgut und Scheitholz<br />
J. Rathbauer, I. Bolter, FJ-BLT Wieselburg<br />
Das Europäische Forschungsprojekt EUBIONET II untersucht die Situation im Bereich der<br />
biogenen Brennstoffe in Europa. Unter anderem werden Biomassepotentiale erhoben und<br />
die Handelsströme von biogenen Brennstoffen analysiert.<br />
Im Rahmen des Arbeitspaketes 2 wurden die für Österreich typische Bereitstellungsketten<br />
Hackgut und Scheitholz untersucht. Die erste Linie beschreibt detailliert die Kette von<br />
Hackschnitzeln und sonstigem Waldhackgut in Mittelkärnten von der Rohstoffgewinnung bis<br />
zu deren Nutzung in Biomasseheizwerken in den Bezirken Feldkirchen, St. Veit an der Glan<br />
und Friesach. Die Daten stammen vom <strong>Institut</strong> für Holztechnik der Universität für<br />
Bodenkultur Wien (Kanzian, Holzleitner, Kindermann, Stampfer: „Regionale Energieholzlogistik<br />
Mittelkärnten“, 2006).<br />
Neben der Frage des dauerhaft vorhandenen Potentials von Energieholz spielt auch die<br />
kontinuierliche Versorgung mit qualitativ hochwertigem Hackgut eine große Rolle. Derzeit<br />
versorgen sich die Heizwerke der Region Mittelkärnten großteils selber mit Waldhackgut. Der<br />
jährliche Zuwachs für Energieholz (hauptsächlich Nadelholz) pendelt in Kärnten zwischen<br />
8,1 und 11,0 Festmeter pro Hektar und Jahr. Wesentlich größere Bandbreiten ergeben sich<br />
in der jährlichen Nutzung, die zwischen 3 und 8 Festmeter pro Hektar liegt. Die<br />
Bereitstellungskette von Hackschnitzel wurde in die Schritte „Ernte“, „Verarbeitung“,<br />
„Trocknung“, „Zerkleinerung“ und „Transport zur Heizanlage“ unterteilt und kostenmäßig<br />
detailliert erfasst. In dieser für EUBIONET II ausgewählten Fallstudie wurde das geerntete<br />
Energieholz aus den drei Bezirken im Wald verarbeitet, zu einem Zwischenlagerplatz<br />
gebracht, dort getrocknet, gehäckselt und anschließend zu der Heizanlage transportiert.<br />
Daraus ergaben sich Gesamtkosten von 16,60 € pro Schüttraummeter. In den von der BOKU<br />
insgesamt durchgeführten vier Fallstudien schwankten die Bereitstellungskosten – je nach<br />
Art der Bereitstellung (geschlossene oder unterbrochene Handelskette, Art des<br />
Transportwegs, Distanz, sofortiges Häckseln am Ernteplatz oder erst beim Heizwerk, Direktoder<br />
Fremdbeladung, Verwendung von Ladekran und Anhängern) zwischen 13,71 € und<br />
16,79 € (ohne MwSt.) pro Schüttraummeter.<br />
Die zweite Bereitstellungskette beschreibt den Weg von Scheitholz vom Wald bis zu einer<br />
Scheitholzzentralheizung in einem Einfamilienhaus, wozu das Österreichische Kuratorium für<br />
Landtechnik und Landentwicklung und das Ländliche Fortbildungsinstitut LFI Steiermark die<br />
Daten lieferten. Für diese in Österreich schon lange Zeit etablierte Heizart wurde ebenfalls<br />
der Bereitstellungsweg in einzelne Schritte unterteilt und kostenmäßig erfasst. Die<br />
Bereitstellungskosten von ofenfertigem Scheitholz beliefen sich hier auf 25,6 € bis 35,2 €<br />
(hier inklusive MwSt.) pro Erntefestmeter.<br />
Von den anderen Projektpartnern wurden ebenfalls Fallstudien erstellt, deren Ergebnisse auf<br />
der EUBIONET II - Website (www.eubionet.org) eingesehen werden können.<br />
Dieser Ausgabe ist weiters das neueste Informationsblatt des EUBIONET II – Projektes<br />
beigelegt, in dem das europäische Biomassepotential sowie die gängigen Markt- und<br />
Preistendenzen erläutert werden.<br />
Auskunft: Dipl.-Ing. Josef Rathbauer, HBLFA Francisco Josephinum BLT Biomass – Logistic –<br />
Technology Wieselburg, Rottenhauser Straße 1, AT 3250 Wieselburg,<br />
E-Mail: josef.rathbauer@josephinum.at, Mag. Ingeborg Bolter, inge.bolter@josephinum.at<br />
6