Nachwachsende Rohstoffe - nova-Institut GmbH
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<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> Nr. 45 – September 2007<br />
Getreide werden 2007/2008 aller Voraussicht nach geringer ausfallen, da weniger Weizen<br />
und Mais importiert werden dürften. Die Importmenge könnte sich gegenüber dem Vorjahr<br />
von 5,6 Mio. t auf 3,2 Mio. t verringern. Somit ergibt sich in der EU in diesem Wirtschaftsjahr<br />
ein Gesamtangebot - unter Berücksichtigung von Lagerständen und Importen - von rund<br />
327 Mio. t. Dem steht ein steigender Bedarf von 262 Mio. t gegenüber. Dieser Anstieg dürfte<br />
auf vermehrten Futterverbrauch zurückzuführen sein. Die Endbestände des Wirtschaftsjahres<br />
2007/2008 werden sich weiter vermindern.<br />
Die knappe Versorgungslage auf dem internationalen Markt wird zu weiteren Preisanstiegen<br />
führen. Die Verwendung von Getreide für Bioethanol erreicht in der EU knappe 2 % der<br />
Produktion. Durch die Aufhebung der Flächenstilllegung steht voraussichtlich ab nächstem<br />
Jahr ein zusätzliches Flächenpotential zur Verfügung. Interventionsankäufe sind angesichts<br />
der hohen Preise und der engen Versorgungssituation auszuschließen. Darüber hinaus hat<br />
die Europäische Kommission beschlossen, die Maisintervention stufenweise auslaufen zu<br />
lassen. Da Interventionsbestände nur mehr in sehr begrenztem Ausmaß zur Verfügung<br />
stehen und die EU den Abbau des Außenschutzes fortführt, werden sich die Preise dem<br />
Weltmarkt anpassen. Frühjahrsfröste in den USA, Dürre in der Ukraine mit gleichzeitigem<br />
Exportstopp, Hitzeschäden in Rumänien und Russland sowie schlechtes Erntewetter in<br />
Westeuropa haben bereits zu einer angespannten Situation und Preissprüngen am globalen<br />
Markt geführt.<br />
Die weltweite Getreideerzeugung 2007/2008 wird nach Berichten des International Grain<br />
Council etwa 1650 Mio. t betragen. Das wäre die höchste Produktion, die jemals erzielt<br />
wurde. Die Rekordproduktion beruht auf einer Rekordernte bei Mais (+8 %). Die<br />
Weltweizenernte wird auf 610 Mio. t geschätzt (+3,5 %). Der weltweite Verbrauch dürfte<br />
jedoch weiter zunehmen und wie in den Jahren zuvor die Produktion übersteigen. Die<br />
Endbestände könnten somit von 255 Mio. t im Jahr 2006/2007 heuer auf 236 Mio. t fallen.<br />
Die Nachfrage nach landwirtschaftlichen <strong>Rohstoffe</strong>n ist international rege. Der weltweite<br />
Verbrauch von Getreide ist im dritten Jahr in Folge größer als die Produktion. Der<br />
Getreidemarkt wird zunehmend von einem Angebotsmarkt zu einem Nachfragemarkt.<br />
Nachdem die Interventionsbestände in der Europäischen Union von 14 auf 2 Mio. t geschrumpft<br />
sind, hat sich das Angebot verringert. Somit wird das Getreidepreisniveau<br />
mittelfristig höher als bisher bleiben.<br />
Information: Christian Gessl, AgrarMarktAustria, Dresdner Straße 70, AT 1200 Wien,<br />
E-Mail: christian.gessl@ama.gv.at, www.ama.at<br />
Impressum<br />
Herausgeber: HBLFA - FJ-BLT Wieselburg<br />
Rottenhauser Straße 1, AT 3250 Wieselburg,<br />
Tel: +43 7416 52175-0, Fax: +43 7416 52175-45<br />
Redaktion: HR Dipl.-Ing. Manfred Wörgetter, Gertrud Prankl<br />
Lektorin: Maria Leitzinger<br />
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt<br />
und Wasserwirtschaft hat an der BLT die Fachbereichsarbeitsgruppe<br />
„<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong>“ installiert. Mit dem<br />
Mitteilungsblatt verbreiten wir Informationen über nachwachsende<br />
<strong>Rohstoffe</strong> und deren stoffliche und energetische<br />
Nutzung. Veröffentlicht werden Kurzbeiträge über Ereignisse,<br />
Projekte und Produkte. Das Blatt erscheint im März, Juni,<br />
September und Dezember in einer Auflage von 1200 Stück.<br />
ISSN 1993-1476<br />
Mitherausgeber für den Sonderteil IEA Bioenergy:<br />
JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft,<br />
Elisabethstraße 5, AT 8010 Graz<br />
Kontaktperson: Dipl.-Ing. Kurt Könighofer<br />
Tel: +43 316 876-1324, kurt.koenighofer@joanneum.at<br />
IEA Bioenergy steht für eine Kooperation im Rahmen der<br />
Internationalen Energieagentur mit dem Ziel einer nachhaltigen<br />
Nutzung von Bioenergie. Joanneum Research betreut<br />
die österreichische Teilnahme im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, In<strong>nova</strong>tion und Technologie.<br />
Beiträge sind willkommen. Redaktionsschluss: 1. Februar, 1. Mai, 1. August und 1. November; Hinweise für die Gestaltung<br />
auf http://blt.josephinum.at/index.php?id=342. Rückfragen an gertrud.prankl@josephinum.at oder bei Fachfragen an<br />
manfred.woergetter@josephinum.at bzw. für den IEA-Sonderteil an kurt.koenighofer@joanneum.at<br />
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