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Nr. 45 – September 2007 Nachwachsende Rohstoffe Task 37 – Biogas R. Braun, IFA Tulln IEA Bioenergy Workshop „Biogas“ auf der 15. Internationalen Biomassekonferenz Berlin 2007 Im Rahmen der 15. Internationalen Biomassekonferenz Berlin 2007 wurde vom IEA Bioenergy Task 37 „Energie aus Biogas“ ein halbtägiger Workshop „Biogas“ organisiert. Die Veranstaltung war, entsprechend der stürmischen „Biogasentwicklung“ im deutschsprachigen Raum sehr gut besucht. In insgesamt 5 Vorträgen wurden aktuelle Entwicklungen bzw. Projekte vorgestellt und abschließend eingehend diskutiert. Im Rahmen dieses Kurzberichtes wird vorrangig der österreichische Workshop-Beitrag vorgestellt. Einleitend wurde von Prof. Charles Banks (Koordinator des EU-Projektes „Cropgen“), Universität Southampton, ein Überblicksreferat “Status of Biogas Production and Application“ gehalten. Gleichfalls aus Southampton kam der nächste Vortragende Andrew Salter (“Crops for Biogas Production; Yields, Suitability and Energy Balances“). Vorgestellt wurde derzeit wohl umfangreichste und detaillierteste Datenbank über Energiepflanzen zur Biogaserzeugung. Die Vollversion der Datenbank wird mit dem “Cropgen“-Endbericht im Herbst 2007 verfügbar werden. Von Katja Gödeke, Thüringen Agrarinstitut und Monika Heiermann, Leibniz Inst. Bornim, wurden Wege zur züchterischen und pflanzenbaulichen Optimierung von Energiepflanzen (“Optimized Growth and Preservation of Energy Crops“) vorgestellt. Schwedische Erfahrungen mit der Treibstofferzeugung aus Biogas (“Biogas to Fuel: Merits and Limits“) wurden von Owe Jönsson präsentiert. Vom Autor dieses Kurzberichtes wurde das vorläufige Ergebnis eines Monitoringprogrammes (EdZ-Projekt „Gütesiegel Biogas“) von 41 österreichischen Biogasanlagen (“Performance of 41 Representative Energy Crop Digestion Plants in Austria“) vorgestellt. Ziel des erwähnten Projektes „Gütesiegel Biogas“ war es, auf Basis einer österreichweiten Anlagenerhebung und -evaluierung, ein Bewertungssystem zu schaffen, welches die Leistung von Biogasanlagen nach unterschiedlichen Kriterien messen und bewerten kann. Aus den wesentlichen Erkenntnissen dieser Bewertung wurden Parameter abgeleitet, welche eine einfache Anlagen-Beurteilung bzw. einen Anlagenvergleich in Bezug auf festgelegte Qualitätskriterien erlauben sollen. Die Kennzahlen aller Anlagen wurden in einer Matrix zusammengefasst und mit Hilfe eines mathematischen Programmierverfahrens (Data Envelopment Analyse = DEA) ausgewertet. DEA ist eine Methode zur vergleichenden Effizienzmessung, d.h. dass die jeweiligen Biogasanlagen mit den besten der Branche (“Best-Practice“) verglichen werden. Die Erkenntnisse aus dem gesamten Arbeitsprozess stellten letztlich die Basis für den Entwurf eines „Gütesiegel Biogas“ dar, welche Anlagen verliehen werden soll, die bestimmte Mindestleistungen (“Benchmarks“) erfüllen. Die zur Erlangung des Gütesiegels erforderlichen Mindestleistungsdaten wurden in einem „Leitfaden für Pflanzenvergärungsanlagen“ zusammengefasst. Weiters wurde im Rahmen des gegenständlichen Projektes schrittweise ein „Zentrum zur Beratung, Prüfung und Bewertung von Biogasanlagen“ mit Sitz am IFA Tulln aufgebaut. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Plattform “Renewable Energy Network Austria“ (reNet Austria) durchgeführt, in dessen Rahmen zwei der 41 betrachteten Biogasanlagen vollständig detailliert untersucht wurden. Kontakt: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Braun, Institut für Umweltbiotechnologie, Department IFA Tulln, Univ. für Bodenkultur Wien, Konrad Lorenzstraße 20, AT 3430 Tulln, E-Mail: Rudolf.Braun@boku.ac.at 16
Nachwachsende Rohstoffe Nr. 45 – September 2007 Task 38 – Greenhouse Gas Balances of Biomass S. Woess-Gallasch, Joanneum Research Graz Am 11. Mai 2007 fand im Rahmen der 15. Biomassekonferenz in Berlin ein IEA Bioenergy Task 38 Workshop zum Thema “Policies and Instruments to Promote Bioenergy and Bioproducts” statt. Folgende Themen wurden präsentiert und diskutiert: Session 1: • Market-based Instruments for Greenhouse Gas Mitigation in Australia (Annette Cowie, New South Wales Department of Primary Industries, Australia) • Policy Instruments Promoting Bioenergy in Sweden (Kenneth Möllersten, Swedish Energy Agency, Sweden) • Promoting Bioenergy Projects under The Clean Development Mechanim: A Joint URC/FAO/UNCAD Working Paper (Glenn Hodes and Julia Schmid, UNEP, RISOE, Denmark) • Green Certificates Mechanisms in Belgium: A Useful Instrument to Mitigate GHG Emissions (Didier Marchal, Romain Crehay, Florence Van Stappen and Yves Schenkel, von Agricultural Research Centre und Yves Ryckmans von Electrabel, Belgien) Session 2: • Sustainable Building Assessment as Tool to Promote the Use of Wood for GHG Mitigation (Sebastian Rueter Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Deutschland) • Effects of Energy and Carbon Taxes on Building Material Competitiveness (Leif Gustavsson, Mid Sweden University, Sweden) • Net Greenhouse Gas Reduction Costs of Bioenergy after Consideration of Co-Benefits (Bernhard Schlamadinger, Joanneum Research, Austria) Alle Präsentationen sind auf der Task 38 Webseite (als pdf-file) dokumentiert unter: www.ieabioenergy-task38.org/workshops/berlin07 Vom 25. bis 27. Oktober 2007 wird in Dubrovnik, Kroatien, ein gemeinsam mit der IEA Bioenergy Task 29 (Socio-Economic Drivers in Implementing Bioenergy Projects) und der Task 40 (Sustainable International Bioenergy trade: Securing Supply and Demand) organisiertes Expertentreffen zum Thema “Sustainable Biomass“ stattfinden. Ziel des Workshops ist es, den Kenntnisstand zu diesem Thema zu erheben. Es werden in Arbeitsgruppen die wichtigsten Aspekte zum Thema diskutiert und zusammenfassende Papiere ausgearbeitet. Folgende Fragen stehen im Vordergrund: • Wie kann nachhaltige Biomassenutzung definiert werden, welche Tools sind dazu vorhanden (Zertifizierung)? • Nachhaltigkeit in Hinblick auf Treibhausgase (z. B. Einfluss auf Kohlenstoffspeicherung, Landnutzungsaspekte, Treibhausgas-Emissionen des Biomassehandels, der Düngung etc.) • Sonstige Umweltaspekte (z. B. Biodiversität, Wasser, Desertifikation) • Sozioökonomische Aspekte: (z. B. lokale Wertschöpfung, Kinderarbeit, Nutzung eigener Resourcen versus Export) Mehr Information dazu finden sich auf der Task 38 Webseite unter: www.ieabioenergy-task38.org/Final_Announcement_Dubrovnik.pdf Auskunft: Mag. Susanne Woess-Gallasch, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH, Institut für Energieforschung, Elisabethstraße 5, AT 8010 Graz, E-Mail: susanne.woess@joanneum.at IEA Bioenergy 17
Seite 1 und 2: Nachwachsende Rohstoffe ISSN 1993-1
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