Einsamkeit – Zweisamkeit. Lust oder Frust? Vieillir seul ... - SGG-SSG
Einsamkeit – Zweisamkeit. Lust oder Frust? Vieillir seul ... - SGG-SSG
Einsamkeit – Zweisamkeit. Lust oder Frust? Vieillir seul ... - SGG-SSG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kongress Congrès 2009<br />
Wahlreferate 29. Oktober 2009<br />
Klaus Haberkern<br />
Dr. des., Sozialwissenschaftler, wiss.<br />
Assistent am Soziologischen Institut der<br />
Universität Zürich, Forschungsgruppe<br />
Arbeit, Generation, Sozialstruktur (Ages).<br />
Margrit Padrutt<br />
Dr. med. FMH für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie und Schwerpunkt Alterspsychiatrie;<br />
Leitende Ärztin des Fachbereiches<br />
Gerontopsychiatrie der KPD-SN<br />
des Kantons St. Gallen in Wil.<br />
Elsbeth Kalbermatter<br />
Fachpsychologin für Psychotherapie FSP;<br />
tätig am Psychiatriezentrum Oberwallis/<br />
SZO, Alterspsychiatrie, Leitung Tagesklinik;<br />
zudem Beraterin, Therapeutin, Dozentin.<br />
Pflege in Europa<br />
Gesellschaftliche und demografische<br />
Entwicklungen stellen die heutige Organisation<br />
der Pflege infrage und den<br />
Wohlfahrtsstaat vor die grosse Aufgabe,<br />
die pflegerische Versorgung betagter<br />
Menschen auch in Zukunft sicherzustellen.<br />
Wie soll die Pflege der älteren<br />
Bevölkerung organisiert werden? Wer<br />
ist dafür verantwortlich, und wer kann<br />
diese Unterstützung überhaupt leisten<br />
<strong>–</strong> die Familie, Partner/-innen, Kinder <strong>oder</strong><br />
der Staat? Kurz: Wohin mit Oma? Diese<br />
dringende Frage stellt sich nicht nur in<br />
Familien, sie ist auch von höchster Relevanz<br />
für die alternden Gesellschaften.<br />
Klaus Haberkern geht diesen Fragen<br />
nach und untersucht die gesellschaftliche<br />
Organisation der Pflege sowie die<br />
institutionellen und kulturellen Unterschiede<br />
zwischen europäischen Ländern.<br />
Zudem nimmt er die Situation von<br />
älteren Personen und ihren Familien in<br />
den Blick und beleuchtet soziale Ungleichheiten<br />
und Risiken im Alter.<br />
Pflege in Europa <strong>–</strong><br />
Familie, Institutionen und Kultur.<br />
Donnerstag, 15 bis 15.50 Uhr, Halle 4C.<br />
Die <strong>Einsamkeit</strong> des depressiven<br />
Kranken<br />
Das Gefühl der oft nur innerlich erlebten<br />
<strong>Einsamkeit</strong> und der Eindruck des<br />
Nicht-verstanden-Werdens werden von<br />
depressiven Menschen sehr oft stark<br />
empfunden und prägen (nebst anderen<br />
Symptomen) individuell das Verhalten<br />
jeder betroffenen Person <strong>–</strong> und ihr Umfeld.<br />
<strong>Einsamkeit</strong> und Nicht-dazu-Gehören<br />
können aber auch Ursachen sein für<br />
eine Depression.<br />
Wie gehen wir mit dem Problem der<br />
innerlich erlebten und der äusseren<br />
<strong>Einsamkeit</strong> um, und was löst es bei uns<br />
aus? Gibt es die Ideallösung, und wer<br />
bestimmt, welche die richtige ist?<br />
Anhand von kurzen Falldarstellungen<br />
werden in diesem Referat die verschiedenen<br />
Facetten des Themas diskutiert.<br />
Die <strong>Einsamkeit</strong> des depressiven Kranken.<br />
Donnerstag, 15 bis 15.50 Uhr, Halle 4B.<br />
Todeswünsche und Suizidgedanken<br />
in der Pflege<br />
Studien belegen: 40 Prozent aller<br />
Heimbewohnerinnen und -bewohner<br />
leiden unter Depressionen, 40 bis 50<br />
Prozent der Depressionen im Alter werden<br />
nicht erkannt. Die Suizidalität wird<br />
verkannt. Todeswünsche und suizidale<br />
Äusserungen gehören zum Pflegealltag.<br />
Die unterschiedlichen Reaktionen<br />
auf diese alltäglichen Botschaften sind<br />
bekannt: einfühlsames Zuhören, Empathie,<br />
Verunsicherung, Beschönigung,<br />
Ratschläge, Kontaktvermeidung, Ohnmacht,<br />
Ärger. Die Botschaften sind<br />
zwiespältig, die Interaktion oft problematisch.<br />
In existentieller Not sind beide:<br />
der depressive alte Mensch und die<br />
pflegenden Bezugspersonen.<br />
Suizidale Äusserungen von betagten<br />
und hinfälligen Menschen werfen Fragen<br />
nach dem Sinn und dem Wert des<br />
Lebens und Leidens auf und konfrontieren<br />
mit den Zielen und Werthaltungen<br />
des pflegerischen Handelns. Notwendig<br />
sind: Weiterbildung zu Depression<br />
und Suizidprävention, Supervision,<br />
Auseinandersetzung mit ethischen und<br />
spirituellen Fragen.<br />
Wie gehen Pflegende mit Todeswünschen<br />
und Suizidgedanken um?<br />
Donnerstag, 15 bis 15.50 Uhr, La Sarine.