Pfarrbrief online - Pfarrei Christkoenig Augsburg
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Zum Titelbild: Das Leben ist mächtiger!<br />
An einem kalten, grauen Februartag, höchst überdrüssig des langen<br />
Winters entdeckte ich im Garten, dass sich durch die Schneedecke<br />
hindurch schon das neue Leben bemerkbar machte und zeigte. Augenblicklich<br />
war mein Überdruss weg und Hoffnung erfüllte mich.<br />
Ist es nicht ein großes Wunder, dass auch unter der Schneedecke,<br />
die alles Leben zu erdrücken scheint, das Leben wächst und sich<br />
letztlich doch als mächtiger erweist?<br />
Manchmal scheint auch in unserem Leben alles zu Ende, wie tot,<br />
ohne Zukunft. In solchen Situationen darauf vertrauen, dass das<br />
Leben sich mächtiger erweist als alles Lebenswidrige und alle Bedrängnisse,<br />
könnte uns viel Kraft geben, die wir brauchen.<br />
Dieses Vertrauen und diese Hoffnung brauchen wir uns nicht einbilden,<br />
sie ist berechtigt und hat ihren Grund in der Auferstehung Jesu.<br />
An Ostern geht es um mehr als um banale Osterbräuche und Osterhasen.<br />
An Ostern feiern wir: Jesus ist in das endgültige Leben bei<br />
Gott gegangen. Und im Vertrauen an Jesus glauben wir, dass sich<br />
auch für uns das Leben als stärker erweist als all die Mächte und<br />
Kräfte des Vergehens, der Vergänglichkeit und des Sterbens, die<br />
unser irdisches Dasein begleiten.<br />
Das aber kommt nicht aus unseren Genen und ist keine Folge der<br />
Evolution. Das neue Leben der Auferstehung ist allein die Gabe Gottes<br />
und sein großes Geschenk an uns Menschen.<br />
An Ostern werden uns die Medien wieder sagen, dass x % der Menschen<br />
nicht an die Auferstehung glauben. Konkreter müsste es heißen:<br />
sie glauben nicht an ihre Bilder und Vorstellungen, die sie von<br />
Auferstehung haben.<br />
Der französische Schriftsteller Francois Mauriac wurde gefragt, wie<br />
er denn so etwas Absurdes wie eine Auferstehung glauben könne,<br />
wie er sich das vorstelle. Mauriac antwortete darauf. „Ich stelle es<br />
mir überhaupt nicht vor. Ich überlasse es Gott, wie er die Seinen<br />
überraschen wird.“<br />
Anderen fehlen die „Beweise“ für die Auferstehung, für das mächtigere<br />
Leben Gottes. Die Art der Beweise, die hier gemeint sind,<br />
reicht nur für die sichtbaren Dinge unserer Welt, nicht einmal für die<br />
persönlichen Erfahrungen wie Liebe und Vertrauen unter uns oder<br />
ob dieser Mensch wirklich der ist, mit dem ich das Leben teilen<br />
kann. Hier sind andere „Beweise“, Nachweise nötig.<br />
Auferstehung „erweist“ sich auch durch die Erfahrungen unseres<br />
Lebens. Der Satiriker Kurt Tucholsky meint: „Diese Welt und dieses<br />
Leben sind immer eine Nummer zu klein für die Erwartungen und<br />
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