Pfarrbrief online - Pfarrei Christkoenig Augsburg
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Fürstbischöfe, die Patrizier und reichen Kaufleute lukrative Aufträge<br />
winkten. Nach dem 30jährigen Krieg gab es unter den Mozarts herausragende<br />
Künstler: anerkannte Baumeister von Stiftsgebäuden<br />
(St. Georg), Kirchen (Turm von St. Michael in <strong>Augsburg</strong> sowie in St.<br />
Peter in Dillingen) und Schlössern bzw. Stadtpalästen (wie z. B.<br />
Schloss Wellenburg, <strong>Augsburg</strong>er Fuggerhäuser), begabte Bildhauer<br />
(z. B. befindet sich ein überlebensgroßer Kopf des hl. Johannes in<br />
den Kunstsammlungen <strong>Augsburg</strong>) und Buchbindermeistern kirchlicher<br />
Prunkbände (die u. a. für die Jesuiten, Stifte Hl. Kreuz und St.<br />
Georg tätig waren). Zu ihrer künstlerischen Begabung gesellte sich<br />
jedoch nur wenig rechnerisches und kaufmännisches Talent.<br />
So konnte der Vater von Wolfgang Amadeus, der ebenfalls in <strong>Augsburg</strong><br />
geborene Leopold Mozart, als erster Musiker in der Familie bereits<br />
auf Künstlergenerationen zurückblicken und das musische Potential<br />
seinen Kindern Nannerl und Wolfgang Amadeus weitergeben.<br />
Selbst später, als Hofkomponist und Vizekapellmeister des Salzburger<br />
Fürsterzbischofs, hielten die Bande zur Vaterstadt, denn Leopold<br />
Mozart wiederholte sein <strong>Augsburg</strong>er Bürgerrecht und beantragte<br />
dieses auch für seine Frau und die Kinder. Seine Kompositionen veröffentlichte<br />
er nur in <strong>Augsburg</strong> und hielt regen Kontakt zu den hiesigen<br />
Musikern und Instrumentenbauern wie dem berühmten Klavierbauer<br />
Stein. In <strong>Augsburg</strong> präsentierte er auch seine Wunderkinder,<br />
galt doch die Stadt unter seinem damaligen Fürstbischof Joseph von<br />
Hessen-Darmstadt als bedeutendes Musikzentrum seiner Zeit.<br />
Fünfmal war Wolfgang Amadeus in <strong>Augsburg</strong>, gab Konzerte in der<br />
Barfüßerkirche, in der Ulrichsbasilika, wo heute noch die Treppe zur<br />
Orgelempore Mozartstiege heißt oder in der Stiftskirche Hl. Kreuz. In<br />
seinem kurzen Leben (er starb im Alter von 35 Jahren) schrieb Mozart<br />
zahlreiche Opern, Symphonien, Klavier-, Streich- und Hornkonzerte,<br />
aber auch geistliche Musik, so die berühmte Spatzenmesse,<br />
die Krönungsmesse oder eben auch die Messe in B-Dur, die wir am<br />
Ostermontag hören werden.<br />
Drei Wohnhäuser von Mozartfamilien lassen sich in <strong>Augsburg</strong> nachweisen.<br />
Das bekannteste ist wohl das Haus in der Frauentorstraße,<br />
wo Wolfgang Amadeus Großvater als Buchbindermeister wohnte und<br />
wirkte und der Vater Leopold geboren wurde, dann wäre noch das<br />
Wohnhaus von H. G. Mozart im äußeren Pfaffengässchen zu nennen<br />
und letztlich die Wohnung des Urgroßvaters von Wolfgang Amadeus,<br />
des Maurermeisters Franz Mozart, in der Fuggerei. Über der Wohnungstür<br />
erinnert eine Gedenktafel an ihn.<br />
Christof Paulus<br />
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