Materialien zum Modellversuch: Vorschläge und Anregungen zu einer
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Vorschlag 17.17: Segler im Watt in Seenot<br />
Arbeitsblatt Trigonometrie<br />
Segler im Watt in Seenot<br />
− Von Richard Maydorn (06.03.2002) −<br />
Die häufigsten Ursachen für Seenotfälle sind mangelnde Erfahrung <strong>und</strong><br />
Navigationsfehler von Hobbyskippern, die jährlich <strong>zu</strong> über tausend Einsätzen<br />
der Seenotrettungsflotte der DGzRS (Deutsche Gesellschaft <strong>zu</strong>r Rettung<br />
Schiffbrüchiger) führen. Das folgende Beispiel soll dies verdeutlichen:<br />
Bei <strong>einer</strong> Überführungsfahrt von Wilhelmshaven nach Harlesiel fährt der Skipper des<br />
oben gestrandeten Segelschiffs „Mary III“ durch das schmale <strong>und</strong> flache<br />
Wattfahrwasser zwischen Festland <strong>und</strong> der ostfriesischen Insel Wangerooge. Dichter<br />
Nebel behindert die Sicht <strong>zu</strong>nehmend <strong>und</strong> plötzlich ein lauter Krach: Das Schiff sitzt<br />
fest <strong>und</strong> ein Gurgeln kommt aus dem Schiffsrumpf: Das Schiff ist Leck geschlagen!<br />
Der Skipper notiert im Logbuch: „...12 21 Uhr: Schiff ist leck; sitzt fest; Position<br />
53°45’4’’N 7°52’6’’E.“ Der<br />
Wassereinbruch im Maschinenraum<br />
hat die elektrische Anlage<br />
außer Kraft gesetzt, so dass<br />
man sich nun nicht mal über<br />
UKW-Kanal 16 bei „Bremen<br />
Rescue“, dem MRCC (Maritime<br />
Rescue Coordination Center)<br />
Bremen melden kann; andere<br />
Seenotsignalmittel stehen nicht<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung. Halb so schlimm,<br />
denkt man sich an Bord,<br />
immerhin hat der Ebbstrom<br />
eingesetzt, so dass der Schaden<br />
bei Ebbe (Niedrigwasser: 17 50<br />
Uhr) begutachtet werden kann.<br />
Vor der nächsten Flut muss<br />
allerdings Hilfe eintreffen, damit<br />
das Schiff gelenzt, freigeschleppt<br />
<strong>und</strong> nach Harlesiel<br />
gebracht werden kann. [...]<br />
Entwickle mit Hilfe der Trigonometrie sinnvolle Lösungsmöglichkeiten, wie der<br />
Skipper sein Boot vor dem Totalschaden bewahren kann. Bestimme dabei auch<br />
mögliche Zeiten bis <strong>zu</strong> <strong>einer</strong> Rettung. Bewerte anschließend Deine Lösungen!<br />
Zusatzinformationen:<br />
• Zur Orientierung: Der Wangerooger Fährhafen befindet sich auf 53°46’6’’N 7°51’2’’E.<br />
• Entfernungsmessung auf Seekarten: Eine Seemeile entspricht dem Abstand <strong>einer</strong> Minute (0°1’) am linken<br />
oder rechten Kartenrand. [Merke: Miss nie die Entfernung am oberen oder unteren Kartenrand ab!!!]<br />
• Wenn man sich <strong>zu</strong> Fuß im Watt bewegt, kommt man ungefähr mit <strong>einer</strong> Geschwindigkeit von 3,5 km/h voran<br />
• Die Zeit bis <strong><strong>zu</strong>m</strong> Ausrücken des in Wangerooge stationierten Seenotrettungsbootes „Wilma Sikorski“ dauert<br />
vom Eingehen des Notrufes bei MRCC Bremen, über die Alarmierung per Pieper, die Anfahrt mit dem<br />
Geländejeep <strong><strong>zu</strong>m</strong> Fährhafen, ungefähr 13 Minuten.<br />
• Die Höchstgeschwindigkeit des Seenotrettungsboots „Wilma Sikorski“ beträgt 18 Knoten.<br />
• 1 Knoten (kn) entspricht <strong>einer</strong> Geschwindigkeit von 1,852 km/h.<br />
• Der Priel zwischen dem Segelschiff <strong>und</strong> der Nordseeinsel Wangerooge ist nur im Zeitraum von 30 Minuten<br />
vor <strong>und</strong> nach dem Niedrigwasser gefahrlos passierbar.<br />
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