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Alpingeschichte(n) der anderen Art - Zürcher Hochschule der Künste

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40<br />

zett 1–11/ alumni<br />

Dave Leuthold (links) mit Band „Joslin’s Smile“, Alessandra Murer (Mitte),<br />

Benjamin Conçalves (rechts).<br />

wer übernimmt<br />

die verantwortung<br />

für unsere<br />

illusionen?<br />

Der Musiker Dave Leuthold hat an <strong>der</strong> ZHdK<br />

im Bachelor Musik, Vertiefung Jazz und Pop,<br />

bei Bernhard Bamert Posaune studiert und<br />

2010 abgeschlossen. Er ist nicht nur Posaunist,<br />

son<strong>der</strong>n auch Produzent, Arrangeur und<br />

Komponist seiner eigenen Band. Mit ihm sprach<br />

Christian Le<strong>der</strong>mann*<br />

War es für dich schon als Kind klar, dass du Musiker werden<br />

willst?<br />

Der Begriff Musiker hat sich in meinem Verständnis stets<br />

gewandelt. Als ich ein Teenager war, galt er für mich als<br />

unerreichbares Ziel. Später rückte die Idee und Hoffnung, als<br />

Musiklehrer leben zu können, in den Vor<strong>der</strong>grund. Während<br />

des Musikstudiums an <strong>der</strong> ZHdK lernte ich verschiedenste<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong> des Musikers kennen. Heute weiss ich, dass ich<br />

Musiker sein will.<br />

Kommst du aus einer musikalischen Familie? O<strong>der</strong> fanden<br />

deine Eltern deinen Studienwunsch eher eigenartig?<br />

Bis ich zu musizieren begonnen habe, wurde in meiner Familie<br />

kein Instrument gespielt. Trotzdem unterstützten mich meine<br />

Eltern mit viel Engagement. Sie ermöglichten mir den Unterricht<br />

an <strong>der</strong> öffentlichen Musikschule. Ich konnte spielen,<br />

so viel ich wollte, und hatte immer ein gutes Instrument zur<br />

Verfügung. Dazu kommt, dass mein Vater über eine Plattensammlung<br />

verfügt, die für mich heute noch interessant ist.<br />

Was ist denn aus deiner Sicht das Wichtigste, was du während<br />

deines Studiums gelernt hast? Und was hast du vermisst?<br />

Das Studium an <strong>der</strong> ZHdK war eine einzige Bereicherung. Es<br />

wurde mir bewusst, dass hinter jedem Begriff ein Ozean von<br />

Möglichkeiten steht. Jedes Blatt Papier kann einen für ein Jahr<br />

im Keller verschwinden lassen. Ich merkte, dass ich mir etwas<br />

herausgreifen und da richtig reingehen muss. Hingegen habe<br />

ich damals oft gedacht: Wer übernimmt die Verantwortung für<br />

unsere Illusionen? Von den Dozierenden hat uns niemand an<br />

die Realität erinnert. Während des Studiums machte mir das<br />

manchmal Angst, habe ich das vermisst. Doch heute glaube ich,<br />

dass es gut war so. Die Realität ist für die Kunst nicht gesund.<br />

Nur wenn wir als Studierende hart, fokussiert und konzentriert<br />

arbeiten, kommt am Ende das Beste heraus.<br />

Hast du im Studienalltag gespürt, dass die ZHdK viele Kunststudien<br />

unter einem Dach vereint? Gab es einen Austausch<br />

mit Studierenden an<strong>der</strong>er Fachrichtungen, o<strong>der</strong> hattest du vor<br />

allem mit an<strong>der</strong>en Musikstudierenden Kontakt?<br />

Ich denke, allein schon durch die verschiedensten Studienrichtungen<br />

im Departement Musik bestehen vielfältigste Mög-

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