Einführung in die Morphologie der deutschen Sprache 2
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3 Das Adjektiv<br />
Der Positiv (= <strong>die</strong> Grundstufe) <strong>die</strong>nt zum Ausdruck <strong>der</strong> Gleichheit:<br />
Sie ist so alt wie ich.<br />
Der Komparativ (= 1. Steigerungsstufe) <strong>die</strong>nt zum Ausdruck zweier<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichener Größen: Sie ist älter als ich. Die korrekte<br />
Vergleichspartikel ist als; <strong>die</strong> Verwendung von wie/als wie ist<br />
umgangssprachig, <strong>der</strong> Gebrauch von denn ist veraltet, denn je ist<br />
literarisch.<br />
Der Superlativ (= 2. Steigerungsstufe) gibt beim Vergleich<br />
m<strong>in</strong>destens dreier mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichener Größen e<strong>in</strong>er den ersten<br />
Platz: Sie ist <strong>die</strong> älteste von uns.<br />
Der Elativ (= <strong>der</strong> absolute Superlativ) steht ohne Vergleich und<br />
bezeichnet e<strong>in</strong>en sehr hohen Grad: Wir arbeiten mit mo<strong>der</strong>nsten<br />
Masch<strong>in</strong>en. Den Elativ gibt es auch <strong>in</strong> idiomatischen Wendungen: mit<br />
herzlichsten Grüßen.<br />
Anmerkungen:<br />
• Unregelmäßige Komparation: gut–besser–<strong>der</strong>, <strong>die</strong>, das beste,<br />
hoch–höher–<strong>der</strong>, <strong>die</strong>, das höchste, nah–näher–<strong>der</strong>, <strong>die</strong> das<br />
nächste, viel–mehr–<strong>die</strong> meisten.<br />
• Nicht alle Adjektive können graduiert werden, z. B.<br />
Herkunftsadjektive: tschechische Flüsse, Temporaladjektive<br />
heutiges Wetter, Zahladjektive:das dritte Zimmer, e<strong>in</strong>ige<br />
Formadjektive e<strong>in</strong> fünfeckiges Gebäude, u.a.<br />
BEISPIELE AUCH: DREYER/SCHMITT: S. 224–225, 230.<br />
Unterscheiden Sie<br />
– regelmäßige und unregelmäßige Komparation<br />
– den Positiv, den Komparativ, den Superlativ und den Elativ<br />
ÜBUNGEN: DREYER/SCHMITT: S. 227/1–7, 231/1–4.<br />
3.3 Das Zahladjektiv<br />
Ziele:<br />
– Zahladjektive zu charakterisieren,<br />
– Zahladjektive aktiv zu verwenden.<br />
Numeralien (Zahlwörter) bilden ke<strong>in</strong>e selbständige Wortart. Attributiv<br />
gebrauchte Numeralien werden als Zahladjektive bezeichnet.<br />
Vergleichen Sie: das schöne Mädchen – das zweite Mädchen, schöne<br />
Mädchen – viele Mädchen. Zu den Zahladjektiven gehören:<br />
• Kard<strong>in</strong>alzahlen (= Kard<strong>in</strong>alia, Grundzahlen): e<strong>in</strong>s, zwei, ...,<br />
hun<strong>der</strong>t, ...;<br />
• Ord<strong>in</strong>alzahlen (= Ord<strong>in</strong>alia, Ordnungszahlen): <strong>der</strong>/<strong>die</strong>/das<br />
erste, erster/erste, erstes, ..., <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>tste, ...;<br />
• Bruchzahlen: drittel, viertel, ...;