Einführung in die Morphologie der deutschen Sprache 2
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<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Morphologie</strong> <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Sprache</strong> 2 7<br />
2 Das Substantiv<br />
Ziele:<br />
– das Substantiv als Wortart zu charakterisieren,<br />
– l<strong>in</strong>guistische Begriffe zu verstehen und zu verwenden,<br />
– e<strong>in</strong>zelne Substantivformen richtig zu bilden und zu verwenden.<br />
Mit Substantiven bezeichnet <strong>der</strong> Sprecher/Schreiber Lebewesen: Mann,<br />
Frau, K<strong>in</strong>d, Mart<strong>in</strong>, Fisch, Baum, D<strong>in</strong>ge: Tisch, Lampe, Fenster,<br />
Begriffe: Liebe, Freundschaft und Sachverhalte: Unterricht. Die<br />
Kategorien des Substantivs s<strong>in</strong>d: das Genus, <strong>der</strong> Numerus und <strong>der</strong><br />
Kasus.<br />
Begleiter<br />
Folgende Unterkapitel bieten <strong>die</strong> nötige Theorie an. E<strong>in</strong>zelne Probleme<br />
werden systematisch erklärt. Nur korrekt verwendete Formen ermöglichen<br />
e<strong>in</strong>e fließende Konversation und e<strong>in</strong>en effektiven Deutschunterricht.<br />
2.1 Der Kasus<br />
Ziele:<br />
– den Kasus als Kategorie des Substantivs zu charakterisieren,<br />
– 3 Typen <strong>der</strong> Dekl<strong>in</strong>ation im S<strong>in</strong>gular zu unterscheiden,<br />
– 5 Typen <strong>der</strong> Dekl<strong>in</strong>ation im Plural zu unterscheiden.<br />
„Der Kasus ist <strong>die</strong> Form e<strong>in</strong>es dekl<strong>in</strong>ierbaren Wortes, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Beziehung<br />
zu an<strong>der</strong>en Wörtern des Satzes zum Ausdruck br<strong>in</strong>gt (Jung 1967:<br />
123). In <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Sprache</strong> gibt es vier Kasus (Fälle): <strong>der</strong><br />
Nom<strong>in</strong>ativ (= <strong>der</strong> Werfall), <strong>der</strong> Genitiv (= <strong>der</strong> Wesfall), <strong>der</strong> Dativ<br />
(= <strong>der</strong> Wemfall) und <strong>der</strong> Akkusativ (= <strong>der</strong> Wenfall). Der Kasus des<br />
Substantivs ist von <strong>der</strong> Valenz des Verbs abhängig (siehe auch: Rektion<br />
<strong>der</strong> Verben): Nom<strong>in</strong>ativ: schlafen – Das K<strong>in</strong>d schläft; Genitiv: sich<br />
erfreuen – Er erfreute sich bester Gesundheit; Dativ:antworten:<br />
Antworte dem Lehrer!; Akkusativ: lieben: Ich liebe me<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />
Das Substantiv bestimmt den Kasus e<strong>in</strong>es an<strong>der</strong>en Substantivs, z. B.<br />
Interesse des Schülers.<br />
Man unterscheidet zwischen dem direkten (= re<strong>in</strong>en) Dekl<strong>in</strong>ationskasus<br />
(= Flexionskasus) (des K<strong>in</strong>des, dem K<strong>in</strong>d, das K<strong>in</strong>d) und dem<br />
<strong>in</strong>direkten Präpositionalkasus (mit dem K<strong>in</strong>d, für das K<strong>in</strong>d).<br />
„Die Formverän<strong>der</strong>ung, <strong>die</strong> mit <strong>der</strong> Kasusunterscheidung verbunden ist,<br />
heißt Dekl<strong>in</strong>ation (= Beugung) (Drosdowski 1995: 219).