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SEK-Bulletin 2/2010 - Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons ...

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31<br />

VON SILVIA PFEIFFER<br />

<strong>Kirche</strong>nratspräsidentin Schaffhausen<br />

und Mitglied <strong>des</strong> Rates <strong>SEK</strong><br />

– Schlusspunkt<br />

Der Standpunkt und seine<br />

Verwandten: Credo, Bekenntnis,<br />

Status confessionis.<br />

Das hoffnungsgrüne Werkbuch<br />

«<strong>Reformierte</strong> Bekenntnisse»<br />

lädt zum Nachdenken<br />

ein über den<br />

Standpunkt und seine Verwandten Credo,<br />

Bekenntnis, Status confessionis. Das<br />

Werkbuch wurde von einer Initiativgruppe<br />

unter Leitung von Matthias Krieg<br />

im Theologischen Verlag Zürich herausgegeben.<br />

Es leitet die Leserschaft durch<br />

die Bekenntnisgeschichte der Christenheit<br />

und beleuchtet ihre historischen,<br />

kulturellen, ekklesiologischen und theologischen<br />

Hintergründe. Nun soll «das<br />

Grüne» die Mitgliedkirchen <strong>des</strong> <strong>SEK</strong> anregen,<br />

sich in einem breit angelegten<br />

Vernehmlassungsprozess Gedanken zu<br />

machen über ein evangelisches Bekenntnis<br />

<strong>des</strong> schweizerischen Protestantismus<br />

(siehe Seite 21).<br />

Nach dem heutigen Begriffsverständnis<br />

müsste man die meisten Bekenntnisse<br />

der Konzilsgeschichte dem<br />

Begriff «Status confessionis» zuordnen,<br />

weil sie mehrheitlich der Abgrenzung gegen<br />

Häresien und dem hegemonialen<br />

Wahrheitsanspruch der Mächtigen dienten.<br />

Merkmal der ersten Konzilien zu<br />

christologischen und trinitarischen<br />

Streitpunkten und deren Bekenntnisse ist<br />

die historische Überlieferung, wonach<br />

die Diskussionen auch in den Gassen<br />

entbrannten, beim Bäcker und beim<br />

Metzger. Die theologischen Fragen waren<br />

für die Menschen damals existentiell<br />

wichtig und schieden die Geister: «Wer<br />

nicht für mich ist, ist wider mich!» (Lukas<br />

Evangelium)<br />

Bekenntnisse hat es immer gegeben<br />

bis in die heutige Zeit, weil die Menschen<br />

das Bedürfnis haben, ihrem Glauben<br />

Ausdruck zu verleihen, nach innen und<br />

nach aussen, sich selbst und den andern<br />

Zeugnis zu geben. Sie möchten erkennbar<br />

sein, fassbar und ihre innere Zusammengehörigkeit<br />

bezeugen. Dagegen tun<br />

sich die <strong>Reformierte</strong>n in der heutigen<br />

Zeit eher schwer mit einem gemeinsamen<br />

Bekenntnis. Sie bezeichnen sich als<br />

bekenntnisfrei, aber nicht bekenntnislos.<br />

Sie tragen ihre Bekenntnisse nicht auf<br />

den Lippen, sondern kleiden sie in Präambeln<br />

und Leitmotive. «Gott feiern,<br />

Menschen helfen» heisst es beispielsweise<br />

bei der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten <strong>Kirche</strong>n<br />

<strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> Schaffhausens neben<br />

der Verfassungspräambel.<br />

Nun macht sich also der Schweizerische<br />

Protestantismus auf den Weg zu einem<br />

gemeinsamen Bekenntnis, einem<br />

Credo; begibt sich in einen «processus<br />

confessionis», der fragt und hinterfragt,<br />

was denn nun der gemeinsame Referenztext<br />

sein soll. Möge ein guter Stern und<br />

Gottes Segen diesen Weg begleiten. Credo:<br />

Ich glaube.

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