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der passenden performance, dem Auftritt -, um sich selbst aus dem drohenden<br />
Absturz zu retten. Nervös fahren die <strong>Jackson</strong>s nach dem Vorsingen nachhause in ihr<br />
kleines Bungalow in Gary.<br />
Zu der Zeit ist die gesamte Musikindustrie in den Händen weißer Männer. Es gibt nur<br />
vereinzelte Pioniere, wie James Brown, die ihre eigene Musik selbst in die Hand<br />
nehmen, sie selbst kontrollieren. Im Allgemeinen ist schwarze Musik zu der Zeit nur<br />
zu verkaufen, wenn sie für die weiße, vermögende Masse hörbar ist. Die Billboard<br />
Charts unterscheiden zwischen schwarzer und weißer Musik. Wenn ein “schwarzes”<br />
Lied es in die weißen Charts geschafft hat, nennt man dies crossover – dies wird<br />
später für <strong>Michael</strong> <strong>Jackson</strong> ein wichtiger Begriff. (Vgl. Ebmeier, 1999, S.28) Es gibt<br />
in den gerade herrschenden späten Sechziger-Jahren jedenfalls einen wachsenden<br />
weißen Markt für schwarze Musik, deshalb ist auch Elvis Presley so erfolgreich. Er<br />
singt wie ein Schwarzer, ist jedoch ein Weißer. (Vgl. Ebmeier, 1999, S.32)<br />
Berry Gordy, der Chef von Motown, sieht sich die Videobänder der Gruppen an und<br />
wird mit den Worten zitiert: “<strong>Michael</strong> war der geborene Star, ein Naturereignis.”<br />
(Ebmeier, 1999, S.51) Gordy selbst ist laut Ebmeier ein Perfektionist, zahlt wenig und<br />
gibt seinen Künstlern kaum Freiraum. Er holt die Familie <strong>Jackson</strong> zu sich nach Los<br />
Angeles, wo er gerade mit seiner Firma Motown hinzieht. Er bringt sie in seinem Haus<br />
unter, der kleine <strong>Michael</strong> lebt in den folgenden Jahren bei der Motown-Künstlerin<br />
Diana Ross.<br />
Bevor Berry Gordy mit den <strong>Jackson</strong> Five an die Musik selbst geht, kreiert er das<br />
passende Image. Zunächst werden alle fünf Jungs für die zukünftig vorhandene Presse<br />
um zwei Jahre jünger gemacht; die Legende, Diana Ross hätte sie entdeckt, wird in<br />
die Welt gesetzt, sowie die Legende, die <strong>Jackson</strong>s seien eine liebevolle, brave<br />
Vorbild-Familie.<br />
Hier können alle von Seidl und Beutelmeyer festgelegten Kennzeichen eines<br />
Markenartiklers gesehen werden, die bereits in Kapitel 2.2 – dort allerdings in eine<br />
andere Struktur eingebunden – aufgelistet wurden. Auch weiter unten in dieser Arbeit<br />
werden Theorien eingefügt, die dann durch <strong>Jackson</strong>s Anwendung veranschaulicht<br />
werden. Seidl und Beutelmeyer jedenfalls erarbeiteten fünf Kriterien, die für den<br />
Aufbau einer Marke von Bedeutung sind. Hier werden diese Kennzeichen im<br />
praktischen <strong>Beispiel</strong> der <strong>Jackson</strong> Five angewandt, denn diese, sowie ihr Management,<br />
halten jedes dieser Kennzeichen ein.<br />
• Den absoluten Willen, bekannt zu sein hatten Joe und seine Söhne von Anfang an.