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6.3. Zielscheibe Superstar<br />
The bigger the star,<br />
the bigger the target.<br />
(<strong>Michael</strong> <strong>Jackson</strong>, Fox News Interview, 2005)<br />
Nach dem Album “Bad” werden die Medien immer gehässiger. Man scheint ihm den<br />
Erfolg nicht mehr zu gönnen. Ab einem bestimmten Punkt, so Ebmeier, gehört ein<br />
gewisser Anti-Hype zum Ruhm ebenso wie Neid zum Reichtum. (Ebmeier, 1999,<br />
S.180) Das Wort “Megastar” ist angeblich für <strong>Michael</strong> von der Presse erfunden<br />
worden, ebenso jedoch wie das Wort “wacko – kommt vom englischen Wort für<br />
meschugge: wacky – jacko”. Lange galt, es gibt keine schlechte Publicity, aber<br />
<strong>Michael</strong> droht bald als alberne Witzfigur abgestempelt zu werden. <strong>Michael</strong>, der sein<br />
eigener Manager ist, tut aber auch viel dafür, dass die Gerüchte weiterbrodeln. Meist<br />
geht er ab dieser Zeit, als die Neunzigerjahre beginnen, mit einem Mundschutz an die<br />
Öffentlichkeit. Viele Gerüchte entstehen. <strong>Michael</strong> erklärt später, es sei ihm einmal<br />
beim Zahnarzt verschrieben worden und es habe ihm gefallen, denn ebenso wie die<br />
Sonnenbrille schützt er ihn vor den zudringlichen Blicken der Gaffer. Möglich ist<br />
auch, dass er damit – auch sich selbst – seine Verletzlichkeit demonstrieren will. Dass<br />
zu viel über ihn geredet wird – also über Geschichten, die er nicht selbst ausgedacht<br />
hat -, will <strong>Michael</strong> stets verhindern, es gelingt ihm jedoch immer weniger.<br />
<strong>Michael</strong> ist seit über fünf Jahren sein eigener Manager und wird bekannt dafür, seine<br />
Angestellten schnell zu kündigen. Als beinharter Geschäftsmann ist er bereits<br />
bekannt, wohl auch aus einem Wunsch, von niemandem abhängig zu sein.<br />
Oft empfängt er Kinder auf seiner Neverland Valley Ranch, vor allem kranke, um sich<br />
am ehrlichen Leuchten in ihren Augen zu erfreuen. Er befreundet sich unter anderem<br />
sehr eng mit dem blonden Kinderstar Macaulay Culkin, der die Hauptrolle in dem<br />
Film “Kevin Allein Zuhaus” spielt. Bei öffentlichen Festlichkeiten ist er sehr<br />
wortkarg. Generell erscheint er nur noch, wenn er einen Preis für Kinderhilfe<br />
bekommt, wofür er 1990, sowie 1992 sogar vom damaligen amerikanischen<br />
Präsidenten George Bush persönlich ausgezeichnet wird. (Vgl. Ebmeier, 1999, S.201)<br />
<strong>Michael</strong> arbeitet nun an seinem nächsten Album. Wieder wird nur das Beste von ihm<br />
erwartet und er lässt wieder seine Plattenfirma Epic und seine Fans ungeduldig<br />
warten. Bekanntlich ist er ein unverbesserlicher Perfektionist. Zu dieser Zeit ist<br />
Quincy Jones nicht mehr dabei und <strong>Michael</strong> ist seitdem nicht nur sein eigener<br />
Manager, sondern auch sein eigener Produzent. CBS gehört seit den frühen