pdf - GdF
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der flugleiter 2013/03 Technik Technik der flugleiter 2013/03<br />
zifischem Gewicht 0,81 kg/ltr bei 20°C = 138 Tonnen). Dadurch<br />
könnte die Nutzlast um 1.100 kg oder die Reichweite<br />
um 140 Km gesteigert werden. Lufthansa erwartet durch die<br />
sharklets im Jahr um die 150 Tonnen Kerosinersparnis pro<br />
Flugzeug.<br />
3. Winggrids<br />
Winggrid-Flügel haben aufgefächerte Flügelenden (engl.<br />
grids=Gitter). Technisch gesehen handelt es sich um Mehrdecker.<br />
Die gegenseitige Beeinflussung der einzelnen „Flügelchen“<br />
verbessert die Aerodynamik an den Flügelenden<br />
durch einen dort erheblich verringerten induzierten Widerstand.<br />
b. Adaptive winglets<br />
Den spiroids wird ordentlich Potenzial bescheinigt, an winggrids<br />
wird geforscht. Alle hier vorgestellten Formen sind<br />
starr. Wirklich erfolgreich von den Vögeln kopieren bedeutet<br />
aber auch, flexibel zu werden. Einige Adler z. B. können ihre<br />
Flügelenden sehr stark verbiegen, um dann bei der Jagd mit<br />
geringerer Spannweite die Vorteile des engen Kurvenflugs zu<br />
nutzen. In diese Richtung gehen Versuche mit sog. adaptiven<br />
winglets. Für jede Phase eines Fluges das optimale Profil.<br />
Wirbelarten gibt es viele. Allen gemeinsam ist, dass sie ihre<br />
Bewegungsenergie in Wärme umwandeln. Im Wirbelzentrum<br />
herrscht eine geringere Drehbewegung. Dennoch findet hier<br />
entgegen des Gesetzes von Bernoulli kein Druckanstieg<br />
mehr statt, woraus folgt: Je stärker der Wirbel, umso größer<br />
der Druckunterschied zwischen Vorder- und Rückseite des<br />
umströmten Körpers. Dieses Naturschauspiel ist Teil des<br />
Gesamtwiderstandes und wird Form (Fw) – oder Druckwiderstand<br />
genannt.<br />
Drei Beispiele von Wirbelbildung an der Tragfläche:<br />
Hybridformen<br />
c. Sehr ambitioniert sind Forschungsprogramme wie das<br />
der NASA zur Entwicklung organischer Fluggeräte.<br />
a. Blended/raked<br />
Der A350 soll mit einer Mischform aus abgeschrägter und<br />
hochgezogener Flügelspitze gebaut werden.<br />
4. Zukunft?<br />
a. Ringflügel<br />
Ein Ringflügel wäre das konsequent zu Ende gedachte Konzept<br />
der spiroids, technisch jedoch immens schwierig zu<br />
realisieren. Ein Ringflügel generiert ebenfalls Wirbelschleppen,<br />
obwohl es gar keine Flügelspitzen gibt. Die Wider -<br />
standswerte könnten aber um die Hälfte unter denen von<br />
ebenen Standard-Tragflächen mit umgerechnet gleicher<br />
Spannweite liegen.<br />
Kapitel 2<br />
Wirbel gleich Widerstand<br />
1.) Am angeströmten Tragflächenprofil wird aus der anfangs<br />
laminaren Grenzschicht zur Mitte hin am Umschlagpunkt<br />
eine turbulente. Noch weiter Richtung Hinterkante definiert<br />
sich über den Anstellwinkel die Lage des Ablösepunktes,<br />
ab dem Verwirbelung einsetzt. Eine Vergrößerung<br />
des Anstellwinkels bewirkt eine Wanderung des<br />
Ablösepunktes Richtung Flügelvorderkante, woraufhin<br />
die Verwirbelung zu nimmt.<br />
b. Split scimitar winglets<br />
Diese „dual-feather“ Flügelspitzen einer B737 Max – kalifornischer<br />
Kondor & Genossen lassen grüßen – sind mit einer<br />
im Vergleich zur B737NG etwas modifizierten Variante ausgestattet.<br />
Wer am Fliegerstammtisch punkten muss, kann<br />
mit etwas Übung auch mal locker flockig, gewürzt mit einer<br />
Prise Selbstverständlichkeit im Unterton, Zungenbrecher<br />
wie „scimitar-edged split-tip blended winglets“ als treffliche<br />
Beschreibung in die Runde hauen. Lt. Boeing nochmal 1,5%<br />
Spritersparnis gegenüber blended winglets.<br />
Umströmte Körper stellen für die Luft einen Widerstand dar.<br />
Die Flugzeugsilhouette macht da keine Ausnahme. Mit zunehmender<br />
Stirnfläche (A380, A300 Beluga) steigt er linear,<br />
bei gleichbleibender Stirnfläche, aber mit zunehmender Geschwindigkeit,<br />
sogar im Quadrat. Widerstandsverringerung<br />
lässt sich z. B. durch optimierte Formveränderung (Flügelprofil,<br />
winglets) und Oberflächenveredelung (Lackierung,<br />
Nanobeschichtung, Haifischhaut) erreichen. Dennoch gilt für<br />
alle umströmten Körper: Hinter ihnen entstehen mehr oder<br />
weniger ausgeprägte Wirbel. Sie treten immer paarweise<br />
und in entgegengesetzter Drehrichtung auf.<br />
2.) Wenn Luft (oder Wasser) strömt entsteht Reibung. Wird<br />
ein Profil umströmt, löst sich dahinter der sog. Anfahrwirbel.<br />
Der wiederum generiert eine entgegengesetzte<br />
Zirkulationsströmung von hinten unten um das Profil<br />
herum. Die Lebenserwartung eines Anfahrwirbels ist begrenzt,<br />
seine Zirkulationsströmung bleibt, solange die<br />
Tragfläche laminar umströmt wird.<br />
3.) Aufgrund des Bernoullischen Gesetzes herrscht auf der<br />
Flügelunterseite Überdruck und auf der Oberseite Unterdruck;<br />
Grundvoraussetzung um fliegen zu können für alle,<br />
die mit dem Manko behaftet sind, schwerer als Luft zu<br />
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