pdf - GdF
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der flugleiter 2013/03 Airplanes Airplanes der flugleiter 2013/03<br />
Photos von links nach rechts:<br />
✈ Flügel: wir durften uns überall frei bewegen,<br />
Fotos machen und Fragen stellen<br />
✈ Kabine: volle Business Class Bestuhling<br />
✈ Heck: das Heck schaute leuchtend aus dem<br />
Hangar heraus<br />
✈ und das gewünschte Bild mit Sonne im Rücken<br />
geschossen!<br />
ausgestattet und in einem Top-Zustand. (Die Sitze stammen<br />
aus der Business Class eines Airbus A300). ,Lebombo‘ wurde<br />
am 4. August 1947 als Baunummer 43157 an South African<br />
Airways ausgeliefert. Sie ist somit die letzte gebaute DC-<br />
4 und hat während ihres Dienstes bei SAA eine lebhafte<br />
Geschichte vorzuweisen: So wurden ihr z.B. bei einer Kollision<br />
auf dem Boden mit einem Gebäude in den 1950ern beide<br />
Flügel abgetrennt, ebenso überstand sie eine Midair-Collision<br />
am 30. Oktober 1962 mit einer Havard der South African<br />
Airforce relativ unbeschadet. Das Seiten- sowie Höhenleitwerk<br />
wurden stark beschädigt, aber die Maschine konnte<br />
sicher landen. Die Havard stürzte allerdings ab, jedoch konnten<br />
sich die beiden Piloten mit dem Fallschirm retten.<br />
1966 wurde die DC-4 von SAA außer Dienst gestellt und an<br />
die südafrikanische Luftwaffe mit der Kennung 6904 überstellt.<br />
Im angolanischen Krieg Mitte der 1970er wurde sie<br />
u.a. von Aufständischen angegriffen. 1977 wurde sie wieder<br />
als ZS-BMH an die Safair vermietet, die sie zum Transport<br />
von Minenarbeiter aus den Nachbarländern nach Südafrika<br />
verwendete.<br />
Auch ZS-BMH wurde 1992 wieder von SAA zurück gekauft<br />
und nach einer umfangreichen Restaurierung am 8. April<br />
1993, also exakt 46 Jahre nach der Auslieferung, wieder in<br />
den Dienst gestellt. In den folgenden Jahren war sie gern gesehener<br />
Gast bei Flugshows, u.a. 1994 beim Fly-In in Oshkosh,<br />
wo sie nicht nur einen Weltrekord aufstellte (längster<br />
und weitester Flug über 15.000 Kilometer in einem Propellerflugzeug<br />
mit einer unveränderten Gruppe an Passagieren;<br />
unter anderem war auch Pilot und Flugzeug-Enthusiast John<br />
Travolta mit an Bord), sie gewann in Oshkosh auch den Preis<br />
für das beste Flugzeug in der Kategorie „Klassische Flugzeuge“.<br />
1996 war sie zum 50-jährigem Jubiläum des Londoner<br />
Flughafens Heathrow zu Gast und 1998 Gast beim 50-jährigem<br />
Jubiläum der Berliner Luftbrücke.<br />
Bei meinem Besuch bei Skyclass Aviation zeigten sich die<br />
Verantwortlichen so erstaunt über so viel Begeisterung für<br />
ein Flugzeug, dass sie extra für uns die ZS-AUB aus dem<br />
Hangar schoben, damit wir sie in voller Pracht fotografieren<br />
konnten.<br />
Delta modernisiert<br />
MD-88 und MD-90 – Flotte<br />
Irgendwie gehören die diversen Versionen<br />
der MD-80 bzw. die MD-90 zu der Gattung<br />
der aussterbenden Spezis – zu alt, zu laut<br />
und zu durstig. Und es wird, so kann man<br />
vermuten, nicht mehr lange dauern, bis ein<br />
Exemplar dieses DC-9 – Nachfolgers als exotischer<br />
Gast an einem Flughafen angesehen<br />
von<br />
Werner<br />
Fischbach wird. Dachte man. Doch nun hat sich Delta<br />
Air Lines entschlossen, ihre 182 Maschinen<br />
starke MD-88 und MD-90 – Flotte sowie die dazu gehörenden<br />
Simulatoren zu modernisieren und sie damit fit für die<br />
Zukunft zu machen. Die Modernisierung betrifft ausschließlich<br />
das Cockpit dieser Zweistrahler. Sie werden mit einem<br />
fortschrittlichen Glascockpit ausgerüstet, das von der Firma<br />
Innovative Solution & Support (IS&S) entwickelt und von<br />
derselben auch eingebaut wird.<br />
Dass bei dieser Umrüstung Glasbildschirme, Satellitennavigation<br />
und „Data Link“ dazu gehören, versteht sich von<br />
selbst. Und damit werden die MD-88 und MD-90 Deltas von<br />
den Vorteilen des zukünftigen „Next Gen“ – Flugsicherungssystems<br />
der FAA profitieren und natürlich auch in der Lage<br />
sein, die von den Flugsicherungsdienstleistern angekündigten<br />
und als Wunderwaffen bezeichneten innovativen Flugsicherungsprodukte<br />
wie „Continuous Descent“- und RNAV-<br />
Anflügen nutzen zu können. Delta verspricht sich dadurch<br />
kürzere Flugstrecken, einen geringeren Treibstoffverbrauch<br />
sowie eine Reduzierung der CO 2<br />
-Emissionen und des Fluglärms.<br />
Und da die neue Cockpitausrüstung auch leichter ist<br />
als die alte konventionelle, meint Delta, mit weniger Sprit<br />
auszukommen bzw. mit derselben Menge längere Strecken<br />
fliegen zu können. Ob sich dies signifikant auf den Durst der<br />
Triebwerke auswirken wird, sei ebenso dahin gestellt wie die<br />
Reduzierung des Fluglärms durch moderne Anflugverfahren.<br />
Denn das geringe Gewicht des modernisierten Cockpits wird<br />
sich wohl nur in einem zu vernachlässigenden Maß auf das<br />
Gesamtgewichts des Flugzeugs auswirken und da die Flugzeuge<br />
ja nicht mit neuen Triebwerken ausgestattet werden,<br />
dürfte sich beim Fluglärm für die unmittelbaren Flughafenanwohner<br />
wohl so gut wie keine Entlastung ergeben (für die<br />
weiter weg wohnenden eventuell schon). Der Umbau der<br />
Flugzeuge soll Anfang 2014 begonnen werden und nach zwei<br />
Jahren abgeschlossen sein.<br />
Erstaunlich ist jedoch, dass sich Delta entschlossen hat, ihre<br />
MD-88 bzw. MD-90 nicht durch Produkte aus dem Hause<br />
Boeing oder Airbus zu ersetzen, sondern die alten und<br />
bewährten „Arbeitspferde“ auch weiterhin zu betreiben.<br />
Totgeglaubte leben eben länger. Beträchtlich länger sogar.<br />
Schließlich ist nicht anzunehmen, dass Delta die umgerüsteten<br />
Flugzeuge unmittelbar nach Abschluss der Umbauarbeiten<br />
ausmustern wird. Die weltweite Spottergemeinde und<br />
insbesondere die Liebhaber der DC-9 und ihrer Nachfolgemodelle<br />
werden sich ganz besonders freuen.<br />
✈ Delta wird ihre MD-88 und MD-90 mit<br />
einem Glascockpit ausrüsten<br />
Photo: W. Fischbach<br />
# # AIRPLANES<br />
AIRPLANES # #<br />
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