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Kindergesundheit in Baden-Württemberg - Öffentlicher ...

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2 Demografische Basisdaten<br />

<strong>K<strong>in</strong>dergesundheit</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

In diesem Zusammenhang ist auch auf die seit über zwei Jahrzehnten kont<strong>in</strong>uierlich<br />

anhaltende Tendenz h<strong>in</strong>zuweisen, die Geburt e<strong>in</strong>es ersten K<strong>in</strong>des<br />

auf e<strong>in</strong> höheres Alter der Mutter zu verschieben. War 1975 e<strong>in</strong>e verheiratete<br />

Frau bei der Geburt ihres 1. K<strong>in</strong>des im Mittel 24,9 Jahre alt, so wurde 1998 e<strong>in</strong><br />

Durchschnittsalter von 28,8 Jahren errechnet.<br />

Aus familienpolitischer Sicht müßte diese Entwicklung zu denken geben, da<br />

sie darauf h<strong>in</strong>weist, daß “bereits seit mehreren Jahren durchgängig verhaltensbed<strong>in</strong>gte<br />

Faktoren e<strong>in</strong>em aus demografischen Gründen naheliegenden Geburtenanstieg<br />

entgegenwirken. Dabei ist vor allem der Rückgang der Geburtenhäufigkeit<br />

bei den 24- bis 29jährigen Frauen nach 1990 von Bedeutung” (Cornelius,<br />

1996). In dieser Lebensphase wurden <strong>in</strong> der jüngeren Vergangenheit<br />

offensichtlich vermehrt Entscheidungen gegen e<strong>in</strong>e Realisierung von K<strong>in</strong>derwünschen<br />

getroffen und diese vorerst zum<strong>in</strong>dest “aufgeschoben” evtl. auch<br />

tatsächlich “aufgehoben”.<br />

Aus gesundheitspolitischer Sicht ist diese Entwicklung <strong>in</strong>sofern bedenklich,<br />

als das Alter der Mutter bei der Geburt e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>er der bedeutendsten<br />

Risikofaktoren für e<strong>in</strong>e Frühgeburt darstellt. Die Häufigkeit frühgeborener,<br />

d. h. sehr unreif und sehr untergewichtig geborener K<strong>in</strong>der nimmt seit 1980<br />

nicht nur <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nahezu kont<strong>in</strong>uierlich zu. Dabei tragen <strong>in</strong>sbesondere<br />

K<strong>in</strong>der mit sehr niedrigem Geburtsgewicht trotz aller Fortschritte <strong>in</strong><br />

der Per<strong>in</strong>atalmediz<strong>in</strong> nicht nur e<strong>in</strong> größeres Risiko, noch <strong>in</strong> der Neugeborenenphase<br />

zu versterben, sondern s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus besonders gefährdet, <strong>in</strong>folge<br />

per<strong>in</strong>atal erworbener Schädigungen des Gehirns, von S<strong>in</strong>nesorganen und der<br />

Lungen im späteren Leben erheblich bee<strong>in</strong>trächtigt bzw. beh<strong>in</strong>dert zu se<strong>in</strong><br />

(s. dazu auch Abschnitt 4.2). Die Folgen dieses veränderten generativen Verhaltens<br />

für die Gesundheit von Frauen und Müttern sollen an anderer Stelle<br />

diskutiert werden.<br />

Werden K<strong>in</strong>derwünsche<br />

“aufgeschoben”<br />

oder “aufgehoben”?<br />

Alter der Mutter: e<strong>in</strong><br />

bedeutender Risikofaktor<br />

für e<strong>in</strong>e<br />

Frühgeburt<br />

Die rückläufige Geburtenentwicklung 1998 beruht zu zwei Dritteln auf <strong>in</strong>sgesamt<br />

abnehmenden Jahrgangsstärken (demografische Komponente) und zu<br />

e<strong>in</strong>em Drittel auf e<strong>in</strong>er gesunkenen Geburtenhäufigkeit (Verhaltenskomponente).<br />

In den kommenden Jahren ist generell mit e<strong>in</strong>em Rückgang der Geborenenzahlen<br />

zu rechnen, dessen Ausmaß jedoch schwer e<strong>in</strong>schätzbar ist.<br />

Quellenh<strong>in</strong>weise<br />

Cornelius, I. (1996). Die Geburtenentwicklung seit Mitte der 80er Jahre. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

<strong>in</strong> Wort und Zahl 5, S. 202-208.<br />

Cornelius, I. (1997). Die Bevölkerungsentwicklung 1996. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong> Wort<br />

und Zahl 12, S. 551-557.<br />

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