Kindergesundheit in Baden-Württemberg - Öffentlicher ...
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3 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>K<strong>in</strong>dergesundheit</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
• Beziehungsabbruch<br />
• die Dynamik von Macht und Ohnmacht<br />
• Spaltung<br />
• Schuldzuschreibung<br />
Risikofaktoren für Vernachlässigung s<strong>in</strong>d:<br />
• F<strong>in</strong>anzielle/materielle Situation: Armut, Arbeitslosigkeit, Überschuldung,<br />
Obdachlosigkeit usw.<br />
• Soziale Situation: Isolation, Mangel an Hilfsangeboten, schwierige Wohnsituation,<br />
Ängste gegenüber helfenden Instanzen<br />
• Familiale Situation: Des<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong> der eigenen Familie, Alle<strong>in</strong>erziehen,<br />
Trennung bzw. Scheidung<br />
• Persönliche Situation der Erziehungspersonen: Eigene Mangelerfahrungen,<br />
unerwünschte Schwangerschaft, mangelnde Leistungsfähigkeit, psychische<br />
und physische Überforderung, Sucht<br />
• Situation des K<strong>in</strong>des: Beh<strong>in</strong>derung des K<strong>in</strong>des, Krankheitsanfälligkeit des<br />
K<strong>in</strong>des, schwieriges Sozialverhalten<br />
Risikofaktoren für<br />
Vernachlässigung<br />
Je ger<strong>in</strong>ger die materiellen Ressourcen, je schwieriger das soziale Umfeld, je desorganisierter<br />
die Familiensituation, je belasteter die persönliche Situation des erziehenden<br />
Elternteils bzw. der Eltern, je herausfordernder das Verhalten des K<strong>in</strong>des<br />
um so größer ist das Risiko, daß Beziehungsstörungen zwischen Eltern und<br />
K<strong>in</strong>d sich zu massiven Vernachlässigungssituationen des K<strong>in</strong>des verdichten.<br />
Die Vernachlässigung von K<strong>in</strong>dern ist sowohl <strong>in</strong> der Öffentlichkeit als auch <strong>in</strong><br />
der Jugendhilfe e<strong>in</strong> wenig diskutiertes Thema, obwohl es von der Anzahl der<br />
betroffenen Familien her breiten Raum e<strong>in</strong>nimmt. Exakte Zahlen über Fälle<br />
von K<strong>in</strong>desvernachlässigung <strong>in</strong> Deutschland gibt es nicht. Gründe dafür s<strong>in</strong>d:<br />
Vernachlässigung -<br />
e<strong>in</strong> vernachlässigtes<br />
Thema<br />
• Vernachlässigung geschieht im B<strong>in</strong>nenraum der Familien, wodurch ihre<br />
Wahrnehmung erschwert ist<br />
• In den Medien und damit im Bewußtse<strong>in</strong> der Öffentlichkeit ersche<strong>in</strong>en häufig<br />
nur extreme Formen der Vernachlässigung mit Todesfolge<br />
• Vernachlässigungssituationen s<strong>in</strong>d vor allem Säugl<strong>in</strong>ge und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />
ausgesetzt. Sie können sich noch nicht selbst artikulieren (außer durch Schreien)<br />
und s<strong>in</strong>d wenig <strong>in</strong> öffentlichen Räumen<br />
• Es existieren ke<strong>in</strong>e klaren Kritierien dafür, ab wann Vernachlässigung e<strong>in</strong>es<br />
K<strong>in</strong>des vorliegt. Die Übergänge zu emotionaler und körperlicher Mißhandlung<br />
s<strong>in</strong>d fließend.<br />
Je nach Def<strong>in</strong>ition der Vernachlässigung muß von 50.000 bis zu 500.000 betroffenen<br />
K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der Bundesrepublik ausgegangen werden (Schone et al.,<br />
1997; Esser & We<strong>in</strong>el, 1990).<br />
Vernachlässigung ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Problem. Es bedarf der Beiträge unterschiedlicher<br />
Institutionen und Diszipl<strong>in</strong>en, um problemangemessene Lösungen<br />
zu f<strong>in</strong>den und das Vernachlässigungsrisiko für K<strong>in</strong>der zu m<strong>in</strong>dern. Die Vernachlässigung<br />
von kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern stellt höchste Anforderungen an Strukturen<br />
und Fachkräfte der Jugendhilfe. Möglichkeiten des Zugangs sollen hier am Beispiel<br />
des Projekts “Kontaktstelle Gewalt gegen K<strong>in</strong>der” der Psychologischen<br />
Beratungsstelle des K<strong>in</strong>derschutzbundes <strong>in</strong> Ulm dargestellt werden.<br />
Intervention am<br />
Beispiel „Kontaktstelle<br />
Gewalt gegen<br />
K<strong>in</strong>der“ mit folgenden<br />
Elementen:<br />
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