Kindergesundheit in Baden-Württemberg - Öffentlicher ...
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3 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>K<strong>in</strong>dergesundheit</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Liegen <strong>in</strong> der Familie<br />
• Gesundheitsbewußtse<strong>in</strong><br />
• ausreichendes Wissen zu Ernährungsfragen<br />
• Kenntnisse über preiswerte E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten sowie<br />
• Fähigkeiten und Fertigkeiten <strong>in</strong> der Haushaltsführung<br />
geme<strong>in</strong>sam vor, kommen K<strong>in</strong>der und Erwachsene e<strong>in</strong>igermaßen über die Runden.<br />
In vielen Familien fehlt es aber gleich an mehreren der genannten Aspekte.<br />
Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Armutsfolgen setzen an<br />
diesen Punkten an.<br />
So bietet das Landratsamt Ortenaukreis <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsamt<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> unter dem Motto “Clever wirtschaften -<br />
gesünder leben” Sem<strong>in</strong>are für Sozialhilfeempfänger, Alle<strong>in</strong>erziehende mit<br />
K<strong>in</strong>dern und Familien mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen an. Neben Informationen zu<br />
gesunder und preiswerter Ernährung für die ganze Familie sowie geme<strong>in</strong>samem<br />
Kochen werden z. B. Fragen zur Organisation e<strong>in</strong>es Haushalts behandelt<br />
und Hilfestellungen zum Umgang mit Banken und Versicherungen durch e<strong>in</strong>en<br />
Schuldnerberater gegeben. Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es niedrigschwelligen Ansatzes<br />
sollen die Veranstaltungen vor Ort <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>den des Kreises<br />
durchgeführt werden. K<strong>in</strong>derbetreuung und kostenfreies Essen und Getränke<br />
ergänzen das Angebot. Zur Förderung solcher und ähnlicher Maßnahmen plant<br />
das Landesgesundheitsamt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der<br />
Stiftung Verbraucher<strong>in</strong>stitut (Berl<strong>in</strong>) die Entwicklung methodisch-didaktischer<br />
Hilfen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst und E<strong>in</strong>richtungen der Verbraucherbildung<br />
zum Thema Gesundheitsförderung mit alle<strong>in</strong>erziehenden Eltern<br />
mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen.<br />
Ernährungsgewohnheiten von Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hohem Maße soziallagenspezifisch<br />
und werden von e<strong>in</strong>er Generation zur nächsten weitergegeben. Das<br />
soziale Milieu, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d aufwächst, kann über die berufliche Tätigkeit<br />
sowie den Bildungsabschluß des Vaters und der Mutter def<strong>in</strong>iert werden, die<br />
soziale Lage des Haushalts steht <strong>in</strong> direktem Zusammenhang zum Haushaltsnettoe<strong>in</strong>kommen.<br />
In e<strong>in</strong>er Untersuchung zum E<strong>in</strong>fluß sozialer Ungleichheit<br />
auf das Ernährungsverhalten im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter von Klocke (Schülerbefragung<br />
1995) wurde die soziale Lage über Variablen wie Anzahl der Automobile<br />
im Haushalt, Wohnsituation und Anzahl der Urlaubsreisen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Jahr abgefragt und mit dem sozialen Herkunftsmilieu zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />
Index gebündelt. Die Auswertung zeigte, daß sich die Schüler aus der so def<strong>in</strong>ierten<br />
“unteren” sozialen Schicht weniger gesund ernähren als die aus der<br />
“oberen” sozialen Schicht. Der Verzehr “gesunder” Lebensmittel, wie Vollmilch,<br />
Vollkornbrot, Obst und Gemüse nimmt von der unteren bis zur oberen<br />
sozialen Schicht kont<strong>in</strong>uierlich zu. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen gelangt auch<br />
die Auswertung des Projekts Beobachtungsgesundheitsämter des Landesgesundheitsamts<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>: Die Häufigkeit, mit der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Elternbefragung<br />
Gemüse als Bestandteil des Speiseplans der K<strong>in</strong>der angegeben wurde,<br />
stand <strong>in</strong> positivem Zusammenhang mit der Schulbildung des Vaters.<br />
„Clever wirtschaften -<br />
gesünder leben ...“<br />
Ernährungsverhalten<br />
und soziale Ungleichheit<br />
s<strong>in</strong>d eng mite<strong>in</strong>ander<br />
verknüpft<br />
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