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Kindergesundheit in Baden-Württemberg - Öffentlicher ...

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3 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>K<strong>in</strong>dergesundheit</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Quecksilberbelastung<br />

Für die Belastung mit Quecksilber im Ur<strong>in</strong> ergaben sich <strong>in</strong> der Untersuchung<br />

1996/97 die <strong>in</strong> den Abbildungen 3.13 und 3.14 dargestellten Mediane (50.<br />

Perzentile) und 95. Perzentile 1 an den Untersuchungsorten. Für K<strong>in</strong>der ohne<br />

Amalgamfüllungen, die die H<strong>in</strong>tergrundbelastung besser widerspiegeln, werden<br />

deutlich niedrigere Konzentrationen ermittelt. In Mannheim und Aulendorf/Bad<br />

Waldsee lagen mehr als 50 % der Ergebnisse unterhalb der Bestimmungsgrenze<br />

von 0,2 µg Quecksilber pro Liter Ur<strong>in</strong>. Zwischen den Untersuchungsorten<br />

bestehen ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede.<br />

Die Konzentration von Quecksilber im Ur<strong>in</strong> ist hauptsächlich e<strong>in</strong> Indikator für<br />

die Belastung des Körpers mit anorganischen Quecksilberverb<strong>in</strong>dungen. E<strong>in</strong>e<br />

wichtige Quelle für die Aufnahme anorganischer Quecksilberverb<strong>in</strong>dungen<br />

stellen Amalgamfüllungen dar.<br />

Amalgamfüllungen<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Quelle für Quecksilberbelastungen<br />

Zur Beurteilung der <strong>in</strong>dividuellen Quecksilberkonzentration im Ur<strong>in</strong> wurden<br />

von der Kommission Human Biomonitor<strong>in</strong>g (HBM) des Umweltbundesamtes<br />

folgende Werte herausgegeben:<br />

• HBM-I-Wert: 7 µg/l;<br />

Bei Unterschreitung ist nicht mit gesundheitlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen zu<br />

rechnen; bei Überschreitung werden Kontrolluntersuchungen empfohlen;<br />

Belastungsquellen sollen gesucht werden und ggf. e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong>derung der<br />

Belastung unter vertretbarem Aufwand erfolgen.<br />

• HBM-II-Wert: 25 µg/l;<br />

Bei Überschreitung s<strong>in</strong>d gesundheitliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen möglich; es soll<br />

e<strong>in</strong>e umweltmediz<strong>in</strong>ische Betreuung erfolgen; es besteht akuter Handlungsbedarf<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Reduktion der Belastung.<br />

9 K<strong>in</strong>der wiesen Werte oberhalb des HBM-I-Wertes auf. Bei 3 weiteren K<strong>in</strong>dern<br />

lag die Quecksilberkonzentration im Ur<strong>in</strong> oberhalb des HBM-II-Wertes.<br />

Für das Gesamtkollektiv liegen die Konzentrationen der Untersuchung 1996/97<br />

deutlich niedriger als bei den bisherigen Untersuchungen an den Beobachtungsgesundheitsämtern.<br />

Dies ist sicher im wesentlichen auf den vergleichsweise höheren<br />

Anteil an K<strong>in</strong>dern ohne Amalgamfüllungen <strong>in</strong> der Untersuchung 1996/97<br />

zurückzuführen. Während 1996/97 57,9 % der K<strong>in</strong>der ke<strong>in</strong>e Amalgamfüllungen<br />

aufwiesen, lag dieser Anteil <strong>in</strong> den früheren Untersuchungen bei 37,9 %.<br />

Anteil der K<strong>in</strong>der mit<br />

Amalgamfüllungen<br />

rückläufig<br />

Für K<strong>in</strong>der ohne Amalgamfüllungen ist ke<strong>in</strong> zeitlicher Trend der Quecksilberkonzentrationen<br />

im Ur<strong>in</strong> festzustellen (siehe Abb. 3.14).<br />

Haupte<strong>in</strong>flußfaktor ist die Anzahl der Zähne mit Amalgamfüllungen. Insofern<br />

führt die Kariesprophylaxe neben der primären Ausrichtung auf die Zahngesundheit<br />

auch zur Reduzierung e<strong>in</strong>er vermeidbaren Quecksilberbelastung.<br />

Die <strong>in</strong>terne Belastung mit anorganischem Quecksilber, die über die Ur<strong>in</strong>konzentration<br />

ermittelt wird, stellt nur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen e<strong>in</strong> gesundheitliches Problem<br />

dar. In der Regel kann <strong>in</strong> diesen Fällen e<strong>in</strong>e Belastungsquelle aus dem<br />

direkten Umfeld ausgemacht werden.<br />

1<br />

jeweils 50 % bzw. 95 % aller Meßergebnisse liegen unterhalb des jeweiligen Wertes<br />

46

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