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Download - Österreichischer Gemeindebund

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16 Kommunal: <strong>Gemeindebund</strong><br />

Und das sagen die BürgermeisterInnen<br />

Wer nur rechnen kann, ist für die<br />

Kommunalpolitik grundsätzlich ungeeignet<br />

und weiß nicht, welche<br />

Leistungen in den Gemeinden erbracht<br />

werden<br />

und welche Werte<br />

dort durch ehrenamtliches<br />

Engagegement,<br />

das<br />

aus einer großen<br />

Identifizierung<br />

mit seiner Heimat<br />

entsteht, geschaffen<br />

werden.<br />

Gerade kleine Einheiten sind sehr<br />

effektiv und effizient, und gerade<br />

durch die Überschaubarkeit ist der<br />

Spargedanke dort besonders gut<br />

ausgeprägt. Zusammenlegung ist<br />

somit der völlig falsche Weg!<br />

Zusammenarbeit dagegen muss<br />

auch für uns Bürgermeister in den<br />

nächsten Jahren noch mehr als bisher<br />

Thema werden.<br />

Peter Oberlehner, Bürgermeister<br />

von Pötting, Bürgermeis tersprecher<br />

Bezirk Grieskirchen<br />

In den kleinen Gemeinde sind wir<br />

näher beim Bürger. Bei der „Freiwilligen-Arbeit“<br />

der Gemeindebürger<br />

bei vielen Projekten, die jedes Jahr<br />

zig tausende Euro sparen helfen,<br />

bei der sparsamen Verwaltung, bei<br />

der Nähe zur Gemeindeverwaltung<br />

und die unkomplizierten<br />

Amtswege –<br />

den One-Stop-Shop<br />

gibt es bei uns schon<br />

lange!<br />

Herbert Wandl, Bürgermeister<br />

von Gerersdorf<br />

Der Präsident der Oö. Industriellenvereinigung,<br />

DI Klaus Pöttinger,<br />

fordert unverblümt die Abschaffung<br />

von 220 Gemeinden in Ober -<br />

österreich – aus Kostengründen,<br />

wie er sagt. Dazu kann ich als Vizebürgermeister<br />

einer kleinen Landgemeinde<br />

nur anmerken, dass dieses<br />

Argument auf dünnen Beinen<br />

steht. Es sind gerade die kleinen<br />

und sparsamen Landgemeinden,<br />

welche noch ihren Haushalt ausgleichen<br />

können. Kleine Gemeinden<br />

wirtschaften oft kostengünstiger<br />

als große und sind in vielen Bereichen<br />

sogar nachweisbar sparsamer<br />

und somit „günstiger“. Zentralismus<br />

war noch nie effizient – geschweige<br />

denn<br />

günstiger. Zur<br />

Zentralisierung<br />

nur soviel: wenn<br />

der Zentralismus<br />

so toll ist, dann<br />

frage ich mich,<br />

warum es in der<br />

Industriellenvereinigung<br />

noch<br />

immer neun Landesorganisationen<br />

gibt und nicht<br />

nur eine einzige Bundesorganisation?<br />

Heinrich Pfoser, Vizebürgermeis ter<br />

der Gemeinde Nebelberg<br />

Meine Gemeinde Blumau-Neuriss -<br />

hof ist aufgrund einer Trennung<br />

1988 als damals jüngste Gemeinde<br />

von NÖ hervorgegangen. Heute<br />

kann man nur positiv über diesen<br />

Schritt argumentieren.<br />

Viele Vorhaben<br />

konnten als Großgemeinde<br />

nicht verwirklicht<br />

werden,<br />

da zu viel politische<br />

Eifersucht im Spiel<br />

war. ... Wenn jeder<br />

in seiner eigenständigen<br />

Gemeinde seine<br />

Arbeit gewissenhaft<br />

erledigt, dann bedarf es sicher<br />

keiner Zusammenlegung mit anderen<br />

Gemeinden.<br />

Gernot Pauer, Bürgermeister von<br />

Blumau-Neurisshof<br />

Wie der <strong>Gemeindebund</strong> zweifelsfrei<br />

nachgewiesen hat, ist das Argument<br />

„größer<br />

ist billiger“ bezogen<br />

auf die<br />

Gemeinden<br />

falsch. Das genaue<br />

Gegenteil<br />

ist der Fall. Zudem<br />

sind viele<br />

Gemeinden,<br />

nicht nur in Tirol,<br />

historisch<br />

gewachsen und haben eine eigene<br />

Identität, welche sie bei einer Gemeindezusammenlegung<br />

großteils<br />

einbüßen.<br />

Siegfried Neururer, Bürgermeister<br />

von Arzl im Pitztal<br />

Ich halte die vom Zaun gebrochene<br />

Diskussion über die Zusammenlegung<br />

von Gemeinden<br />

schlicht und ergreifend für ein<br />

Ablenkungsmanöver und somit<br />

für mehr als entbehrlich. Dass<br />

immer wieder nicht durchdachte<br />

Vorschläge gemacht werden,<br />

ist kein Einzelfall. Aber von einer<br />

Institution wie der Industriellenvereinigung<br />

könnte man wohl<br />

mehr erwarten.<br />

Noch dazu, wo gerade<br />

die Industriellenvereinigung<br />

praktisch tagtäglich<br />

mit neuen<br />

Forderungen an<br />

die Allgemeinheit<br />

(Staat) herantritt.<br />

Erfolgreiches Wirtschaften kann<br />

es nur dann geben, wenn ein Berufener<br />

nachdenkt, wie er in seinem<br />

eigenen Bereich sparen<br />

kann. Vorschläge, wie bei anderen<br />

gespart werden kann, sind<br />

zu billig.<br />

Franz Kneißl, Bürgermeister von<br />

St. Veit im Innkreis<br />

Die Aufgaben der Gemeindeverwaltung<br />

liegen darin, die tagtäglichen<br />

Probleme und Wünsche<br />

der Gemeindebevölkerung auf<br />

schnellst- und bestmöglichem<br />

Wege zu erledigen. Als Bürgermeister<br />

einer 600-Einwohner-<br />

Gemeinde sehe ich bei 1,65 Mitarbeitern,<br />

welche ausschließlich<br />

für die Verwaltung<br />

zuständig<br />

sind, absolut<br />

KEIN Einspa -<br />

rungspotenzial.<br />

Die Haigermooser<br />

Bevölkerung<br />

legt großen<br />

Wert auf „Ihre“<br />

Identität.<br />

Hans Schwankner, Bürgermeis -<br />

ter von Haigermoos<br />

Information<br />

Die meisten der hier abgedruckten<br />

Statements mussten<br />

aus redaktionellen Gründen<br />

gekürzt werden.<br />

Auf www.kommunalnet.at ist<br />

ebenfalls eine große Auswahl<br />

an Meinungen unserer<br />

BürgermeisterInnen

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