Download - Österreichischer Gemeindebund
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Kommunal: Grünflächen & Plätze<br />
63<br />
gieren, diese so differenzieren,<br />
dass jeder Schüler damit zurecht<br />
kommt, sondern es geht auch<br />
immer darum, vorwiegend personenbezogen<br />
erzieherisch zu<br />
wirken. Dazu – und das ist entscheidend<br />
– müssen Sportlehrer<br />
auch sportliches Können besitzen.<br />
Man kann sportliche Techniken<br />
nur dann vermitteln,<br />
wenn man sie selbst durchführen<br />
kann oder konnte. Nur<br />
wer eine „innere Bewegungsvorstellung“<br />
besitzt, kann eine Bewegung<br />
vermitteln. Nicht zuletzt<br />
hängt das Prestige der Lehrer<br />
ja auch teilweise von ihrem<br />
sportlichen Niveau ab. Sportlehrerinnen<br />
und -lehrer sind geradezu<br />
prädestiniert dazu, ein enges<br />
Vertrauensverhältnis zu den<br />
Schülern aufzubauen, da man<br />
einen Menschen beim Sport besonders<br />
gut kennen lernt – das<br />
ist ja das große Kapital des<br />
Sportunterrichts!<br />
Umstritten ist natürlich auch die<br />
Leistungsbewertung, denn eine<br />
annähernd objektive Benotung<br />
scheint im Sportunterricht fast<br />
unmöglich, kann ein Lehrer unmöglich<br />
alle Faktoren wie<br />
Größe, Gewicht und Entwickseits<br />
vor einem Abgrund stehen.<br />
Mit deutlichen Worten schlagen<br />
Wissenschaftler Alarm und skizzieren,<br />
dass „Schulkinder und<br />
Jugendliche noch nie so schlecht<br />
auf den beruflichen Alltag vorbereitet<br />
gewesen sind wie heute“.<br />
Was verschärft hinzu kommt ist,<br />
dass viele Kinder durch die veränderten<br />
Lebensumstände nicht<br />
mehr sportlich sind und daher<br />
auch nur noch schwer oder gar<br />
nicht mehr für den Sport zu motivieren<br />
sind. Das heißt, selbst<br />
wenn Sportunterricht stattfindet,<br />
sind immer weniger Jugendliche<br />
daran interessiert.<br />
Doch was ist die Konsequenz,<br />
dass sich Kinder ihres Körpers<br />
kaum noch bewusst sind, zu fett<br />
essen und mit 17 oder 18 Jahren<br />
dauerhaft Haltungsschäden aufweisen?<br />
Die Anzahl der Sportstunden<br />
sinkt, obwohl Kinder im<br />
Grundschulalter förmlich hungern<br />
nach Bewegung, die für alle<br />
ein Grundbedürfnis darstellen<br />
sollte. Geht der Schulsport also<br />
wirklich auf Krücken?<br />
Lehrer im Fokus<br />
Welche Rolle spielen eigentlich<br />
Lehrer in Anbetracht des allgemeinen<br />
Wunsches nach Verbesserung<br />
des unbefriedigenden<br />
motorischen Zustandes der Kinder<br />
und Jugendlichen?<br />
Eine große, denn Lehrer mit<br />
Ideen sind für den Schulsport<br />
eine Bereicherung!<br />
Doch auch viele andere Neuerungen<br />
betreffend des in den<br />
Händen von Sportlerinnen und<br />
-lehrern liegenden schulische<br />
Sportunterrichts müssen gegenwärtig<br />
und zukünftig gesichert<br />
sein. Das Studium des Faches<br />
Sport muss angemessene Anteile<br />
fachwissenschaftlicher und<br />
fachmethodischer Elemente beinhalten,<br />
auch muss z. B. eine<br />
regelmäßige Fortbildung aller<br />
Lehrer möglich sein, um aktuelle<br />
Entwicklungen aufnehmen zu<br />
können. Die dafür erforderliche<br />
akademische Berufqualifikation<br />
im Fach Sport-Sportwissenschaft<br />
alleine reicht nicht, die im Sport<br />
allgegenwärtige, ständige Weiterentwicklung<br />
fortwährend bemerken<br />
zu können. Dies gelingt<br />
nur mittels passiven und aktiven<br />
Informationsflüssen und vor allem<br />
durch Interesse.<br />
Sind die ständigen Kritiken an<br />
den im Fach Sport besonders hohen<br />
Zahlen der Unterrichtsausfälle<br />
berechtigt? Und sind jene<br />
Studien, nach welchen Lehrer<br />
überaltert sind und durch ihre<br />
Methoden der Sportunterricht<br />
langweilig und nicht zweckdienlich<br />
ist, sowie dass die Bedürfnisse<br />
der Schüler nach Bewegung<br />
durch den regulären<br />
Sportunterricht nicht abgedeckt<br />
werden, berechtigt?<br />
Österreichs Schullandschaft<br />
braucht Lehrer, die spontan und<br />
engagiert sind, die Schul- und<br />
Vereinssport verzahnen und die<br />
Eltern davon überzeugen, dass<br />
körperliche Beweglichkeit genauso<br />
wichtig für die kindliche<br />
Entwicklung ist wie mentale<br />
Fitness.<br />
Auch<br />
können<br />
dabei<br />
durchaus<br />
Ar-<br />
beitstei-<br />
Sportstätten und räumliche Ressourcen,<br />
praktisch die „Hardware“ für den Sportlehrund<br />
-lernprozess, sind durchaus eine Facette<br />
des Dilemmas, denn die Qualität des<br />
Sportunterrichts setzt bei der Art, Anzahl<br />
und Ausstattung der Orte an.<br />
Foto: A. Schütz / ÖISS<br />
lungen, z. B. eine Spezialisierung<br />
der Sportlehrer auf<br />
bestimmte sportartspezifische<br />
Angebote, erfolgen.<br />
Gerade der Sportunterricht stellt<br />
ein Höchstmaß an Anforderungen<br />
an die Lehrperson, gibt<br />
doch der Stand des Sportunterrichts<br />
Ankunft über das Enga -<br />
gement der Schule im Bereich<br />
der Bewegungskultur. Sie muss<br />
nicht nur die körperliche Entwicklung<br />
in den einzelnen Lebensphasen<br />
der Kinder und Jugendlichen<br />
gut kennen, interessante<br />
sportliche Angebote arran-<br />
Neben dem Vorhandensein der Ressourcen<br />
spielen besonders der Pflegezustand<br />
und das Alter der Anlagen<br />
eine entscheidende Rolle ...