Blickpunkt - Gießener Allgemeine
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Fotos: bf<br />
Ein Jahr für Raum,<br />
Zeit und Theater<br />
Noch bis zum 31. August existiert das übergreifende theaterwissenschaftliche<br />
Projekt »Zwischenraum« in der Bahnhofstraße. Wieso es dazu kam<br />
und warum Gießen genau das braucht, erzählten uns die Initiatoren.<br />
»Als wir hier aufgemacht haben, das war eigentlich so<br />
der Zeitpunkt, an dem ich gesagt habe, jetzt bin ich<br />
in Gießen angekommen. Man hat eine ganz andere<br />
Aufgabenstellung, die man vorher vielleicht auch<br />
gesucht hat, und sich so ein bisschen gefragt hat, was<br />
is das hier eigentlich, was kann ich hier machen, wo<br />
halte ich mich auf und so.« Vor knapp zwei Jahren ist<br />
Paul Chico Freisleben nach Gießen gekommen. Nicht<br />
viel später schon stürzte er sich fast schon Hals über<br />
Kopf in diese Aufgabenstellung. »Ich habe mich halt<br />
an erster Front gemeldet. Doch es hat dann eine ganze<br />
Sitzung mit den Leuten vom letztem Jahr gedauert,<br />
bis ich kapiert habe, auf was ich mich da eigentlich<br />
einlasse.«<br />
Doch von Reue keine Spur. Im Gegenteil. Weder bei<br />
ihm, noch bei Nick-Julian Lehmann oder Tessa Theisen.<br />
Zusammen leiten die drei das aktuelle Diskursfestival<br />
des Instituts für Theaterwissenschaften der<br />
Universität Gießen. Unter dem Namen »Exkurs<br />
Zwischenraum« zeigt es sich dieses Jahr dank des jungen<br />
Exkursteams von einer neuen Seite.<br />
Alle drei Organisatoren waren 2010 bei der Vergabe<br />
der Aufgabe relativ frisch nach Gießen gezogen. Eine<br />
Tatsache, die in Paul Chico Freislebens Augen förderlich<br />
war: »Weil wir die ganze Vorgeschichte nicht hatten,<br />
waren wir ein bisschen freier in dem: Wie denken<br />
wir das Ganze überhaupt? Ich denke, wenn man<br />
das Festival jetzt schon fünf Jahre miterlebt hätte – ob<br />
man sich überhaupt getraut hätte zu sagen, ok wir<br />
schmeißen die Struktur einfach mal komplett über<br />
den Haufen?« Denn anstelle des sonst mehrtägigen<br />
Diskursfestivals, steht nun ein Einjahresprojekt. »Wir<br />
haben uns gefragt, wie man ein Festival organisiert,<br />
wie man das denkt und was da stattfinden kann«, erklärt<br />
Nick-Julian Lehmann die Vorbereitungsphase vor<br />
der Eröffnung des »Zwischenraums« am 11. Oktober