Gemütlichkeit statt Luxus ... und wozu wir ihn ... - bei GOLDENAge
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GOLDEN<br />
Age<br />
Mein Garten<br />
– mehr als<br />
Wiese, Blumen<br />
<strong>und</strong> Bäume<br />
Ein Garten macht Ar<strong>bei</strong>t. Unumstritten zeit<strong>und</strong><br />
kraftaufwändig sind alle Tätigkeiten,<br />
die eine Wildnis erst in einen Garten<br />
verwandeln. Der Lohn für alle Kosten, alle<br />
Kreuzschmerzen <strong>und</strong> alle kotigen Schuhe,<br />
erdigen Fingernägel <strong>und</strong> Schweißperlen ist<br />
aber all das wert.<br />
Je vielfältiger <strong>und</strong> strukturreicher<br />
der Garten, desto größer ist das<br />
Lebensraumangebot: ein reich<br />
gedeckter Tisch für Vögel <strong>und</strong><br />
Schmetterlinge<br />
Den Fabelwesen auf der Spur<br />
Faunus, der römische Wolfsgott,<br />
war der Beschützer der Bauern <strong>und</strong><br />
Hirten, des Viehs <strong>und</strong> der Äcker.<br />
Er sorgt für die Fruchtbarkeit von<br />
Mensch <strong>und</strong> Tier, erschreckt die<br />
Menschen in Haus <strong>und</strong> Wald - auch<br />
durch böse Träume - <strong>und</strong> erscheint<br />
oft in einer ganzen Gruppe von<br />
Satyrn. Faune wachen Flöte spielend<br />
über die Getreideäcker <strong>und</strong> sind als<br />
Fabelwesen halb Mensch <strong>und</strong> halb<br />
Ziege. Elfen hingegen sind Lichtgestalten,<br />
Naturgeister der nordischen<br />
Mythologie, die in vielfältigen<br />
Formen auftreten. Alben sind<br />
böse Zwerge, nächtliche Unholde<br />
<strong>und</strong> kleine Dämonen, häufig auch<br />
Geister von kürzlich Verstorbenen.<br />
Ihr Gegenteil sind die Feen, nach<br />
romanischer <strong>und</strong> keltischer Volkssage<br />
geisterhafte, mit höheren Kräften<br />
begabte Fabelwesen, die sowohl<br />
weiblich als auch männlich sein können.<br />
Sie sind mythologisch mit den<br />
so genannten weißen Frauen <strong>und</strong><br />
den Nornen verwandt. Diese meist<br />
weiblichen Elementargeister tanzen<br />
gerne, vorzugsweise auf Wiesen, an<br />
Uferböschungen <strong>und</strong> Quellen.<br />
Fokus & Trend<br />
Immer <strong>und</strong> überall<br />
In England <strong>und</strong> Frankreich findet<br />
man noch viel Literatur zu Naturgeistern<br />
<strong>und</strong> Fabelwesen, selbst Indianer<br />
<strong>und</strong> Japaner kennen sie, doch die<br />
mitteleuropäische Mischung aus<br />
keltischer <strong>und</strong> römisch-griechischer<br />
Mythologie gerät langsam in Vergessenheit.<br />
Die Feenmärchen kamen<br />
im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert aus dem orientalischen<br />
Raum nach Europa <strong>und</strong> erfreuen<br />
sich in vielen Kulturen großer<br />
Beliebtheit. Sie sind bestimmt nichts<br />
zum Fürchten oder zum bedingungslosen<br />
Glauben, aber sicher etwas<br />
zum Träumen <strong>und</strong> Staunen. Und<br />
manche unerklärlichen Vorgänge im<br />
Garten werden durch Kenntnisnahme<br />
dieser Wesen vielleicht leichter zu<br />
akzeptieren. Kommen auch Sie in die<br />
Laube <strong>und</strong> hören Sie ganz genau in<br />
die Stille ... ✵<br />
Von Maria Kober<br />
Der Lieblingsplatz<br />
Welches der schönste Platz<br />
im Garten ist, ist umstritten.<br />
Für Sonnenanbeter ist es die<br />
Campingliege auf heißem Stein,<br />
möglichst südseitig <strong>und</strong> auf einer<br />
windgeschützten Terrasse. Für<br />
Faulenzer ist es vielleicht die Hängematte<br />
im Halbschatten oder die<br />
Hollywoodschaukel, die einen leise<br />
aus dem Alltag wiegt. Leseratten<br />
ziehen sich gerne in Strandkörbe zurück<br />
oder suchen einen Tisch unter<br />
einem Sonnenschirm. Und für mich<br />
ist es eine Bank, ein Sessel, möglichst<br />
mitten im Grünen zum Träumen<br />
<strong>und</strong> Nachdenken. Versteckt <strong>und</strong> verschwiegen,<br />
schattig <strong>und</strong> kühl, ruhig<br />
<strong>und</strong> geborgen. Laube, Salettl <strong>und</strong><br />
Pergola sind Orte, an denen ich für<br />
St<strong>und</strong>en aus der Realität des Alltags<br />
fliehen kann.<br />
Der wilde Garten<br />
Gärten, die noch ein paar verwilderte<br />
Ecken haben, bieten mehr Romantik<br />
<strong>und</strong> mehr Platz zum Träumen<br />
als glattgeschorene Rasenflächen<br />
<strong>und</strong> gepflasterte Wege. Nicht<br />
nur, dass eine verwilderte Böschung,<br />
ein Ge<strong>wir</strong>r aus stacheligen Rosen,<br />
Himbeeren <strong>und</strong> anderen Stauden<br />
oder auch ein Eck mit „Un“-<br />
Kräutern wie Brennnesseln, Klee<br />
<strong>und</strong> Löwenzahn ideale Orte für die<br />
Artenvielfalt von kleinen Tieren <strong>und</strong><br />
Insekten sind, sie bieten auch für<br />
die guten Geister des Gartens stille<br />
Aufenthaltsorte. In modernen Designergärten<br />
haben Elfen <strong>und</strong> Faune,<br />
Nymphen <strong>und</strong> Feen keinen Platz<br />
<strong>und</strong> sensible Menschen merken, wo<br />
diese feinen Naturgeister noch ein<br />
Refugium haben.<br />
Ein Platz zum Träumen <strong>und</strong><br />
Nachdenken: geschützt vor Wind<br />
<strong>und</strong> Blicken kann man sich in der<br />
Natur geborgen fühlen<br />
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