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6. HAUSKONZERT im Schumannhaus - Beethoven Orchester Bonn

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FERDINAND KUFFERATH<br />

Morgen<br />

Text: Wilhelm Müller<br />

In die grüne Welt hinein<br />

Zieh' ich mit dem Morgenschein,<br />

Abendlust und Abendleid<br />

Hinter mir so weit, so weit!<br />

Ei, wie roth deine Wangen sind,<br />

Morgen, Morgen, süßes Kind!<br />

Blümlein weinten<br />

die ganze Nacht,<br />

Weil man dich zu Bett gebracht;<br />

Mittag kam, der stolze Ritter,<br />

Abend kam, der müde Schnitter,<br />

Keinen haben sie angeschaut,<br />

Haben still auf dich vertraut.<br />

Und nun bist du wieder da,<br />

Bist so freundlich, bist so nah!<br />

Und sie richten sich empor,<br />

Schütteln ab der Träume Flor.<br />

Wie sie wanken, wie sie beben,<br />

Scheu die trunknen Blicke heben!<br />

War's dein Kuß, der sie erweckte?<br />

War's ein Zephyr, der sie neckte?<br />

Welcher Schrecken, welche Lust!<br />

Mund an Mund,<br />

und Brust an Brust!<br />

ROBERT SCHUMANN<br />

Mein Wagen rollet langsam<br />

Text: Heinrich Heine<br />

Mein Wagen rollet langsam<br />

Durch lustiges Waldesgrün,<br />

Durch blumige Taler, die zaubrisch<br />

Im Sonnenglanze blühn.<br />

Ich sitze und sinne und träume,<br />

Und denk' an die Liebste mein;<br />

Da grüßen drei Schattengestalten<br />

Kopfnickend zum Wagen herein.<br />

Sie hüpfen und<br />

schneiden Gesichter,<br />

So spöttisch und doch so scheu,<br />

Und quirlen wie Nebel zusammen,<br />

Und kichern und huschen vorbei.<br />

Guten Morgen, guten Morgen!<br />

In die Winde alle Sorgen,<br />

Alle Thränen von den Wangen,<br />

Aus dem Herzen alles Bangen,<br />

Alles froh und Alles frei,<br />

Ob's der erste Welttag sei!<br />

Carl Spitzweg, Der Maler auf einer<br />

Waldlichtung, unter einem Schirm<br />

liegend (um 1850)<br />

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