6. HAUSKONZERT im Schumannhaus - Beethoven Orchester Bonn
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als Geschenk überreichte. Wie das daraus stammende Lied „Der<br />
Nussbaum“ ist überhaupt die gesamte Liedproduktion Schumanns<br />
<strong>im</strong> Jahr 1840 Ausdruck seiner Liebe zu Clara, seiner<br />
Sehnsüchte, Leidenschaften, aber auch Ängste.<br />
Um Wehmut und Vergänglichkeit, Abschied und Aufbruch<br />
dreht sich auch die Vertonung von zwölf Gedichten von Justinus<br />
Kerner, die Schumann <strong>im</strong> November 1840 begonnen hatte.<br />
Mit insgesamt 22 Gedichten rangiert der auch auf dem Gebiet<br />
der Naturheilkunde und der Parapsychologie bewanderte<br />
Schriftsteller in Schumanns Liedkosmos noch vor Johann Wolfgang<br />
von Goethe (19 Lieder) und Joseph Freiherr von Eichendorff<br />
(16 Lieder). Schon bei den ersten Liedvertonungen war<br />
Kerner für Schumann eine große Herausforderung, wie er 1828<br />
bekannte: „Kerner´s Gedichte […] brachten mich zuerst auf den<br />
Gedanken, meine schwachen Kräfte zu versuchen, weil in diesen<br />
[Gedichten] schon jedes Wort ein Sphärenton ist, der erst durch<br />
die Note best<strong>im</strong>mt werden muss.“<br />
Im Gegensatz etwa zu den bedeutenden Heine-Zyklen wie<br />
„Dichterliebe“ wird in den zwölf Kerner-Liedern op. 35 die<br />
Natur zur Erlebniswelt des Liebenden und Verzagten. Gleich<br />
das erste Lied „Lust der Sturmnacht“ wird zum Sinnbild des<br />
aufgewühlten Seelenlebens des sich einsam zurückgezogenen<br />
Liebenden. In „Erstes Grün“ erhofft sich das bedrückte Ich Stärke<br />
aus der aufke<strong>im</strong>enden Natur. Mal schwermütig und dann<br />
wieder jubilierend, mal todtraurig und dann wieder hoffnungsvoll<br />
durchstreift hier der Wanderer eine irdische Welt, die ihm<br />
dennoch nicht das ersehnte Glück bringen wird. Und so endet<br />
seine Reise mit den Zeilen aus „Alte Laute“: „Und aus dem<br />
Traum, dem bangen, weckt mich ein Engel nur.“<br />
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