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Ansehen - Evangelische Kirchengemeinde Nierstein

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Zur Erinnerung<br />

»Komm, Herr, binde doch nach<br />

des Wahnsinns Flammen, dir aus<br />

aller Welt noch ein Volk zusammen.<br />

Seht, der Ölbaum trägt alte<br />

neue Zweige, bis vor Gott sich<br />

neige endlich alle Welt.« So dichtet<br />

Dieter Trautwein in seinem<br />

Lied »Jenseits der Feueröfen«.<br />

Es geht darum, nach den Schrecken<br />

der nationalsozialistischen<br />

Judenverfolgung zu neuer<br />

Gemeinschaft zu finden, einer<br />

neuen Verständigung zwischen<br />

Christen und Juden. Doch ohne<br />

die Erinnerung keine Versöhnung<br />

und Erlösung. Deshalb ist<br />

in diesem Jahr an den 70. Jahrestag<br />

der sogenannten »Reichskristallnacht«<br />

(ein Begriff, mit dem<br />

»der Volksmund« über die erste<br />

große öffentliche Verfolgungsaktion<br />

gegen die Juden spottete) am<br />

9. November 1938 zu erinnern.<br />

Reichspropagandaminister<br />

Joseph Goebbels hatte das Attentat<br />

des 17-jährigen polnischen<br />

Juden Herschel Grynszpan an<br />

dem deutschen Legationssekretär<br />

Ernst von Rath am 7. November<br />

in der deutschen Botschaft in<br />

Paris zum Anlass für die antijüdische<br />

Hetze genommen.<br />

Grynszpan wollte mit dem<br />

Anschlag die Vertreibung seiner<br />

Eltern aus Deutschland rächen.<br />

Bei dem bis zum 11. November<br />

dauernden Pogrom gingen über<br />

1.000 Synagogen in Flammen<br />

auf, wurden jüdische Geschäfte<br />

geplündert und zerstört und<br />

jüdische Mitbürger zu Tausenden<br />

misshandelt, getötet oder in<br />

Konzentrationslager verschleppt.<br />

Einer der wenigen, die damals<br />

öffentlich protestierten, war der<br />

Berliner Dompropst Bernhard<br />

Lichtenberg. »Draußen brennt<br />

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