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25 Vahram Soghomonyan<br />

Südkaukasus zu. Für die Staaten im Südkaukasus stellt die Annäherung an den institutionellen<br />

bzw. vertraglichen Rahmen der EU eine wahrscheinliche vorteilhafte Option dar,<br />

zumal sich zukünftige Allianzen zwischen der EU und Russland bzw. China abzeichnen.<br />

Die USA und die EU erhöhen von Jahr zu Jahr ihre Transferzahlungen (Anhang 2) an die<br />

südkaukasischen Staaten. So wurden Armenien und Georgien unter 16 weiteren Staaten<br />

in das von der Bush-Regierung verabschiedete Programm "Millenium Challenges" einbezogen,<br />

das die reformorientierten armen Länder unterstützen sol1.41 Im Rahmen des<br />

"Wider Europe" Programms soll die EU individuelle Jahresberichte für jedes einzelne Land<br />

erstellen und dementsprechend jeweils definierte Wirtschaftshilfe gewährleisten.<br />

Die europäische Alternative zu den Hegemonialbestrebungen der USA und<br />

Russlands im Südkaukasus beinhaltet mehrere integrationspolitische Dimensionen: Handelsabkommen,<br />

wirtschaftliche Angleichung und auch geopolitische und sicherheitspolitische<br />

Erwägungen. Sie zeichnet sich dabei durch den bevorzugten Gebrauch von "soft<br />

power" - Instrumenten aus. In den folgenden Abschnitten werden einige regionale Effekte<br />

der EU-Politik im Südkaukasus erläutert.<br />

3.2. Der Europäische Pfeiler: Konsolidierung der außenpolitischen Orientierungen<br />

von Armenien, Aserbaidschan und Georgien<br />

Die Prioritäten in der Außenpolitik von Armenien, Aserbaidschan und Georgien<br />

waren in ihrer bisherigen Entwicklung einem Konsolidierungsprozess unterworfen. In den<br />

frühen 1990ern entwickelt Armenien, konkreter dann nach 1998 - rnit der Wahl des Präsidenten<br />

Kotscharjan - eine als "komplementär,,42 bezeichnete Gleichgewichtspolitik mit<br />

Blick auf Russland, die USA und die Europäische Union. Im Unterschied hierzu waren die<br />

außenpolitischen Ziele von Georgien und Aserbaidschan durch eine Ignoranz der russischen<br />

Interessen gekennzeichnet. Durch eine starke Anbindung an den Westen, wollten<br />

sich die schwachen Staaten vor den Machtansprüchen des "großen Nachbarn" schützen.<br />

41 Die Verwendungszwecke dieser Mittel werden nach den Prioritäten der "Millenium Challenges Account" selbst von <br />

den Regierungen der Länder in Zusammenarbeit mit den Nichtregierungsorganisationen vorgeschlagen. Nach vorläufi­<br />

gen Schätzungen können Armenien und Georgien im Zeitraum vom 2004 bis 2007 mit mehr als 700 Millionen US <br />

Dollar Wirtschaftshilfe rechnen. <br />

42 Das Prinzip des so genannten "Komplementarismus" in der armenischen Außenpolitik stützt sich auf die gleichzeitige <br />

Teilnahme an verschiedenen, noch nicht abgeschlossenen Integrationsrahmen mit Berücksichtigung gegenüberste­<br />

hender Interessen von jedem einzelnen, wodurch sich ein einseitiger Klientelismus, aber auch eine Rolle des Al­<br />

leingängers vermeiden lässt (Woskanjan 2003).

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