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7 Vahrarn Soghonlonyan<br />
Ministerrat den Vorschlag unterbreitet Armenien, Aserbaidschan und Georgien in das Programm<br />
"Wider Europe" aufzunehmen. Anschließend fügte auch das Europäische Parlament<br />
Korrekturen und neue Standpunkte in den regelmäßigen "Gahrton-Bericht,,4 zur Südkaukasuspolitik<br />
ein. Dennoch werden den einzelnen Teilnehmerstaaten des "Wider<br />
Europe" unterschiedliche Integrationsperspektiven angeboten. Nach Auffassung der<br />
zuständigen EU-Kommissare sollte den drei südkaukasischen Republiken die Aussicht auf<br />
die Teilnahme am EG-Binnenmarkt und auf eine weitere Integration und Liberalisierung<br />
zur Förderung der Freizügigkeit und des freien Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs<br />
(vier Freiheiten) angeboten werden. 5 Dabei handelt es sich um eine dynamische<br />
Wachstumsregion, in der der Aufschwung Georgiens und Aserbaidschans auf Energieund<br />
Transportprojekten basiert, während die technologie- und exportorientierte Wirtschaft<br />
Armeniens als einzige unter den Transformationsländern im Zeitraum vom 2001 bis 2004<br />
zweistellige Wachstumsraten erzielen konnte.<br />
Die komplexe Konstellation geopolitischer Interessen lässt sich als Konkurrenz<br />
bestimmter hegemonialer Projekte mit je verschiedenen externen Akteuren entschlüsseln.<br />
Diese Projekte sind zum Teil miteinander verflochten. Ihr Ziel besteht darin, die Hegemonie<br />
des jeweiligen auswärtigen Akteurs (USA, Russland und EU) in der südkaukasischen<br />
Region zu sichern. Auf einer zweiten Ebene konkurrieren die Regionalmächte - der Iran<br />
und die Türkei - um Dominanz in der Region. Obwohl die Republiken des Südkaukasus<br />
nach der Erringung der Unabhängigkeit in erster Linie versuchen, ihre Staatlichkeit zu festigen<br />
und die jungen Demokratien zu konsolidieren, können sie nicht vermeiden, sich mit<br />
den konkurrierenden Hegemonialbestrebungen der weltpolitischen Akteure auseinanderzusetzen.<br />
Dem europäischen Integrationsprozess stehen die US-amerikanische<br />
Geostrategie und das in der Amtszeit Putins entstandene Konzept eines "Liberalen Imperiums"<br />
entgegen. 6 Nach Meinung des US-Geostrategen Zbigniew Brzezinski (1997:<br />
179) würde "eine Anbindung oder gar irgendeine Form von Mitgliedschaft für Russland in<br />
traten mit Rosen in den Händen ins Parlament. Dadurch kam ein Machtwechsel ohne Blutvergießen zustande. Nach der <br />
so genannten "Rosenrevolution" bekam der 36jährige Michail Saakaschwili bei den Präsidentschaftswahlen am 4. <br />
Januar 2004 ca. 90 Prozent der Stimmen. <br />
\,Gahrton-Bericht" des EP: <br />
http://www.europarl.eu,int/meetdocs/delegations/ caus/20020327/Gahrton%20resolution%20de.pdf <br />
5 Der Präsident der Europäischen Kommission Romano Prodi bezeichnete diese Strategie als "alles bis auf Institutio<br />
nen" (Radio Free Europe, 27.01.2004) <br />
6 "Anatoly Chubais, RAO 'UES of Russia' board chairman, made public his truly Napoleonic projects on constructing <br />
the 'Liberal Empire' over the entire post-Soviet space which will be made possible through establishing control over all