18.11.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - eDoc

Dokument 1.pdf - eDoc

Dokument 1.pdf - eDoc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

9 Vahram Soghomonyan<br />

In gewisser Weise stellt der Südkaukasus für die Machtansprüche der Europäischen<br />

Union und ihre weltpolitische Rolle eine Art Prüfstein dar. In einer Phase, wo die alternativen<br />

Konzepte von Zivil- bzw. Militärmacht diskutiert werden, treten die Stärken und<br />

Schwächen der beiden Konzepte für das krisenreiche Grenzgebiet Europas besonders<br />

hervor. Die Prioritäten und Hauptziele der europäischen Südkaukasuspolitik sind zwar in<br />

mehreren Verträgen und Strategiepapieren 8 dargelegt worden, das Fehlen einer ausformulierten<br />

Konzeption hindert die EU jedoch daran, ihre machtpolitische Position effektiv<br />

aufzubauen. Zugleich verfügt die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen<br />

Union im Südkaukasus "über einen wichtigen Freiheitsgrad, wobei nationale<br />

Interessen der EU-Mitgliedsländer nicht im Widerspruch zueinander stehen, so dass keine<br />

ausgesprochenen Rücksichtnahmen auf einzelne Länder den Handlungsspielraum einer<br />

europäischen Politik einengen" (Halbachl Müller 2001: 2).<br />

Wichtig sind nicht zuletzt die Gesellschaftspolitik in Armenien, Aserbaidschan und<br />

Georgien und die Frage, ob die nationale bzw. regionale Identität nicht im Widerspruch zur<br />

europäischen Identität steht. Die Wahrnehmung von nationalen Interessen und des europäischen<br />

Einigungsprozesses, der Wertewandel in den südkaukasischen Gesellschaften<br />

sowie die kulturellen Aspekte und eine Europäisierung der Gesellschaftspolitik sind<br />

maßgebliche Dimensionen für die Erörterung der Integrationsfähigkeit der südkaukasischen<br />

Länder.<br />

Die Fragestellung beinhaltet vier Bereiche, die für eine Untersuchung des Zusammenhangs<br />

zwischen den Entwicklungen in Westeuropa und im Südkaukasus relevant<br />

sind. Hierbei handelt es sich (1) um die regionale Konfiguration des Südkaukasus; (2) um<br />

die konkurrierenden hegemonialen Projekte externer Akteure; (3) um die Einbindung des<br />

Südkaukasus in den europäischen Integrationsprozess und (4) um die Implikationen der<br />

europäischen Integration für den Südkaukasus und die Integrationsoptionen dieser Region.<br />

8 EU-Strategiepapiere für Armenien, Aserbaidschan und Georgien: http://europa.eu.int/commlextemal_relations/<br />

ceeca/rsp/progs.htm

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!