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47 Vahrarn Soghomonyan<br />

tionsstrukturen miteinander vernetzt haben bzw. gemeinsam einen vollen Produktionszyklus<br />

durchführen. Ein Beispiel hierfür sind die benachbarten metallurgischen Standorte<br />

Rustavi (Georgien) und Alaverdi (Armenien). In vielen anderen Fällen ist die Entwicklung<br />

von Regionen ohne grenzübergreifende Kooperation und bilaterale Vereinbarungen nicht<br />

möglich.<br />

5.4. Interessenvertretung im Europarat und in den EU-Institutionen<br />

Armenien, Aserbaidschan und Georgien sind sowohl in der OSZE als auch im Europarat<br />

vertreten. Inzwischen sind diese Organisationen zu den wichtigsten Gremien für die Interessenvertretung<br />

der nationalen Regierungen geworden. Die Erfüllung von Auflagen des<br />

Europarates wird direkt mit dem geopolitischen Gewicht des Landes in Verbindung gebracht<br />

und verfestigt die Verhandlungspositionen des jeweiligen Staates in der Region.<br />

Was die Herausbildung demokratischer Institutionen anbetrifft, so stehen Armenien<br />

und Georgien qualitativ auf einem höheren Niveau als Aserbaidschan. Das paritätische<br />

Prinzip des Europarates stuft die Länder in den meisten Fällen ungefähr gleich ein, um<br />

damit die regionalpolitischen Entwicklungen stabilisierend zu beeinflussen. 81<br />

Die entsprechenden Delegationen im Europarat kämpfen um vorteilhafte Resolutionen<br />

und betrachten den Europarat als Sprungbrett für eine mögliche Mitgliedschaft bzw.<br />

Assoziierung mit der Europäischen Union. Eine Reihe von lobbyistischen Gruppen üben<br />

Einfluss auf die Entscheidungen zur Südkaukasuspolitik aus. Es handelt sich vor allem um<br />

Erdölkonzerne, die an dem Baku-Ceyhan Konsortium beteiligt sind. Darüber hinaus ist die<br />

einflussreiche armenische Diaspora aus Frankreich und Belgien mit mehreren Organisationen<br />

in Brüssel präsent. Unterschiedliche Menschenrechtsorganisationen, ökologische<br />

Bewegungen und weitere zivilgesellschaftliche Akteure beschäftigen sich permanent mit<br />

den Entwicklungen im Südkaukasus. Zahlreiche ökologische Gruppen kämpfen gegen den<br />

Bau der BTC-Pipeline, deren geplante Route eine Gefahr für die Umwelt darstellen könnte.<br />

81 Die Präsidentschaftswahlen im Jahre 2003 wurden von der Beobachtermission des Europarates und der OSZE in Armenien<br />

strenger und in Aserbaidschan milder bewertet. Dadurch sollte die Legitimation für die anstehenden Friedensgespräche<br />

zwischen den zwei Präsidenten angeglichen werden.

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