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Bericht über den 1. Konvent der Baukultur 4. und ... - stiftung baukultur

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<strong>und</strong> Entsorgungspotentiale. Man sollte es ruhig einen Paradigmenwechsel nennen –<br />

endlich Abschied von <strong>den</strong> althergebrachten Planungsdoktrinen zu nehmen, die da lauten:<br />

„Wachstum um je<strong>den</strong> Preis.“ (Wolfgang Kil)<br />

<strong>Baukultur</strong> muss vor diesem Hintergr<strong>und</strong> aus <strong>der</strong> „sozialen <strong>und</strong> politischen Kompetenz“<br />

verstan<strong>den</strong> <strong>und</strong> entwickelt wer<strong>den</strong>. Das ist so ganz neu nicht, hat doch anno 1987 die<br />

„Altbau-IBA“ in Berlin unter Hardt-Walther Hämer große Resonanz in <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />

internationalen Fachöffentlichkeit erzeugt. Soziale Kompetenz ist nicht <strong>den</strong>kbar ohne lokale<br />

Kompetenz, ohne dauerhafte Verortung des Planers <strong>und</strong> des Architekten, ist angewiesen<br />

auf die Entfaltung von lokalen Wirtschaftsinitiativen, die sich unterhalb <strong>der</strong> großen<br />

Austauschbeziehungen in <strong>der</strong> globalisieren<strong>den</strong> Wirtschaft entwickeln.<br />

„Ich bin <strong>der</strong> Meinung: Zu <strong>den</strong>en, die als Letzte das Licht ausmachen, sollten unbedingt<br />

Architekten gehören. Denn ohne Architekten, ohne Planerverstand wird es nicht gehen. ….<br />

das Wegnehmen einer Stadt bedarf des Rates <strong>der</strong> Experten genau, wie es ihr Aufbau<br />

einstmals brauchte.“ (Wolfgang Kil)<br />

Dass eine solche Strategie zu mehr <strong>und</strong> nicht zu weniger Beschäftigung führt, ist in <strong>der</strong><br />

öffentlichen Meinung nicht verbreitet, wenigstens nicht bislang. Denn noch immer wer<strong>den</strong> die<br />

großen <strong>und</strong> die kleinen Ruinen <strong>der</strong> herkömmlichen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung als bedauerliche<br />

Unfälle einer im Prinzip erfolgreichen Entwicklungspraxis interpretiert <strong>und</strong> dies schon deshalb,<br />

weil die Beteiligten alles daran setzen, ihr Gesicht nicht zu verlieren.<br />

Um nicht nur <strong>über</strong> Rückbau zu re<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>n <strong>den</strong> Rückbau zu machen, <strong>und</strong> dies mit<br />

sozialer <strong>und</strong> lokaler Kompetenz, brauchen wir „neue Hel<strong>den</strong>“. Eine B<strong>und</strong>es<strong>stiftung</strong><br />

<strong>Baukultur</strong> muss deutlich machen, dass darin nicht nur Brot verheißende, son<strong>der</strong>n auch<br />

gesellschaftlich reputierte Zukunftsperspektiven verborgen sind.<br />

„Es sind stille Hel<strong>den</strong>, zur Anonymität verurteilt, so lange wir nur Preise für schneller, höher<br />

<strong>und</strong> breiter zu vergeben haben.<br />

… Es setzt die Bereitschaft voraus, nicht nur Einstiegsdiagnosen o<strong>der</strong> flotte Masterpläne<br />

abzuliefern, son<strong>der</strong>n ganz direkt <strong>und</strong> persönlich Teilnehmer eines langen <strong>und</strong> mühseligen<br />

Prozesses zu wer<strong>den</strong>. Die Aufgabe heißt nicht beglücken, son<strong>der</strong>n begleiten.“<br />

Die B<strong>und</strong>es<strong>stiftung</strong> <strong>Baukultur</strong> muss dafür sorgen, „Prestige <strong>und</strong> Applaus für Häuser, die<br />

nicht mehr stehen, zu erzeugen.“ (Wolfgang Kil)<br />

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