Volltext Prokla 2
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die mit dem Problem der sakularen Inflation und<br />
mit dem Zusammenhang von Akkumulationsbewegung, Preis- und Lohnbewegung<br />
verbunden sind, kbnnen die nachfolgenden Ausfuhrungen auch<br />
nur als Versuch verstanden werden, einen methodischen Ausgangspunkt zu<br />
erarbeiten.<br />
5.1. im<br />
Es soil nun versucht werden, die Preis- und Lohnbewegung - soweit dies<br />
allgemein mbglich - in der zyklischen Abfolge der Kapitalakkumulation zu<br />
verfolgen 128). Die erneute Ausdehnung des fungierenden Gesamtkapitals<br />
nach der gewaltsamen Wiederherstellung der stofflichen und wertmaBigen<br />
Proportionen in der Krise vollzieht sich normalerweise als Bewegung der<br />
Konkurrenz der Kapitale, in der jedes Einzelkapital durch Ersatz des alten<br />
und durch Neuanlage von fixem Kapital in neuer technologischer Form,<br />
durch Einfuhrung verbesserter Arbeitsmethoden, neuer Kombinationen 129)<br />
und damit durch Steigerung der Produktivkraft der Arbeit einen Surplusprofit<br />
zu produzieren sucht. Indem diese Neuanlage von fixem Kapital oder<br />
der fruhzeitige Ersatz des alten fixen Kapitals 130) von vielen Kapitalen<br />
vorgenommen wird und die . von fungierendem Kapital<br />
entweder durch das latente Geldkapital erfolgt, welches die Geldform<br />
des im vorangegangenen Zyklus transitorisch aufgeschatzten fixen Kapitals<br />
und realisierten Mehrwerts darstellt, oder durch eine veranderte Teilung des<br />
Mehrwerts in Revenue und kapitalisierten Mehrwert bzw. durch Kreditaufnahme<br />
vorgenommen wird, werden Produktionsmittel, Rohstoffe usw. dem<br />
Markt entzogen und zu ihrem ErS2 ... wird zwar ein Aquivalent in Geld in<br />
den Markt geworfen, aber nm;h einer Zeit des Abbaus der Lager und der<br />
beschleunigten stofflichen und wertmaf3igen<br />
der Einzelkapitale<br />
wie des fungierenden Gesamtkapitals ist mehr als<br />
in den Markt geworfen, und die zahlungsfahige Nachfrage<br />
ubersteigt die Zufuhr an produktivem Kapital Gleichzeitig mit dem<br />
Druck auf den Geldmarkt entsteh! e'1'r1 "Druck auf das disponible produktive<br />
ten - dies war auch die Marx'sche Annahme - so bedarf die Tatsache, daB das allgemeine<br />
Preisniveau seit Ende des letzten Jahrhur.derts sleigl, einer Erklarung (vgl. dazu<br />
W. Hofmann, Die sakulare Inflation, Berlin 1962). Hofmann selbst erklart diese langfristige<br />
Tendenz des Preisniveaus zum Steigen aus der Monopoliserung der Markte:<br />
"Die sakulare Inflaton ist das Ergebnis verallgemeinerter Machtpreisbildung. Sie steht<br />
in ursachlichem Zusammenhang mit eirer anderen durchgehenden Erscheinung unserer<br />
Epoche: der planvollen privaten Organisierung und Durchgestaltung der Markte"<br />
(ebd., S. 18).<br />
Ie") Vorausgesezt is! in der folgenden Darstellung allerdings zunachst, daB sich die<br />
erneute Ausdehnung des Kapi!als und die zyklische Bewegung in normaler Weise<br />
entwickelt. Vom Problem der stagnierenden Kapitalakkumulation, die auch durch<br />
Staatseingriffe und Kreditpolitik nicht beschleunigt werden, allenfalls nur ein steigendes<br />
Preisniveau und Geldwertfall hervorbringt - wie e.s sich im Augenblick als<br />
Dilemma der Kulturpolitik (in den USA und England) darstellt ("Stagflation") - soli<br />
zunachst abstrahiert werden.<br />
12") Vergl. dazu auch MEW 25, S. 265 f.).<br />
1:)0) Vergl. dazu auch MEW 24, S. 185 f.).<br />
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