Volltext Prokla 2

Abnahme der Arbeitsbevolkerung 13), sondern das wechselnde Verhaltnls 14)
von beschaftigter und von unbeschaftigter Anzahl derselben Arbelterbevolkerung,
d. h. es ist das im Kapitalwachstum eingeschlossene AusmaB der
industriellen Reservearmee, das die "allgemeine Bewegung des Arbeitslohns
oder das Verhaltnis zwischen Arbelterklasse, d. h. Gesamtarbeitskraft
und gesellschaftlichem Gesamtkapital" reguliert MEW 23, S. 668).
Schien zuerst (im Punkt 1.3. 1.) die Bewegung des Arbeltslohns durch den
beschleunigten Zuwachs des Kapitals und die entsprechende Nachfrage
nach Arbeit bestimmt, so zeigt aber der Fortgang des Akkumulationsprozesses
eine konkretere Bestimmung der Bewegung des Arbeltslohns. Der
Mechanismus der kapitalistischen Produktion sorgt selbst dafur, daB der
"absolute Zuwachs von Kapital von keiner entsprechenden Steigerung der
allgemeinen Arbeitsnachfrage begleitet ist" (MEW 23, S. 669) und uberdies
bewirkt das Wachstum des Kapitals, daB das Kapital auf beide Seiten, auf
Nachfrage und Zufuhr von Arbeit einwirkt. Wenn der AkkumulationsprozeB
die Nachfrage nach Arbeit vermindert, vermehrt er andererseits zugleich das
Angebot von Arbeit durch Freisetzung von Arbeit. "Wahrend zugleich der
Druck der Unbeschaftigten die Beschaftigten zur Flussigmachung von mehr
Arbeit zwingt, also in gewissem Grad die Arbeitszufuhr von der Zufuhr von
Arbeitern unabhangig macht" (MEW 23, S. 669). Aus dem WachstumsprozeB
des Kapitals ergibt sich also (beide Prozesse zusammengenommen, sowohl
die GroBenausdehnung als auch der Wechsel in der Zusammensetzung des
Kapitals), daB die Lohnbewegung und die Lage der Arbeiterklasse widerspruchlich
reguliert werden, wobei aber der Fortgang des Akkumulationsprozesses
in dem oben skizzierten Sinne die "allgemeine Tendenz (enthalt)
... , den durchschnittlichen Lohnstandard nicht zu heben, sondern zu
fenken" (MEW 16, S. 151), verschiedene Existenzformen der industriellen
Reservearmee herauszubilden, die Konkurrenz unter den Arbeitern, insbesondere
zwischen beschaftigten und unbeschaftigten, zu verscharfen und im
MaB der Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit und der Produktion der
Produktionsbedingungen als Kapital, die Lage der Lohnarbeiter zu verschlechtern,
"ihre Funktion als Verwertungsmittel des Kapitals" (MEW 23,
S. 669) immer prekarer zu machen und umgekehrt den "Druck der Arbeiter
1:1) In der Vorstellung der kla