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Kreuz und Quer Ausgabe 03/2013

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„Wir werden im inzwischen deutlich verjüngten<br />

Vorstand <strong>und</strong> auf der hauptamtlichen Ebene<br />

genau das vorleben, was in den anderen<br />

Teilen des Vereins umgesetzt werden kann<br />

<strong>und</strong> muss.“ Dr. Andreas Hollstein, der neue<br />

Präsident des SGV, hat natürlich bereits insbesondere<br />

in seiner politischen <strong>und</strong> behördlichen<br />

Vergangenheit das eine oder andere<br />

Mal durch spektakulär-visionäre Aktionen <strong>und</strong><br />

sein funktionierendes Netzwerk auf sich aufmerksam<br />

gemacht. Man denke da nur an die<br />

zunächst belächelte <strong>und</strong> inzwischen schon im<br />

Vorfeld gefeierte Idee des Aufzugs zur Burg<br />

Altena. Aber, wenn man sich mit ihm über<br />

seine neue Funktion im SGV <strong>und</strong> seine damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Vorstellungen unterhält, ist<br />

<strong>und</strong> bleibt er ganz Realist. Zum einen halte<br />

er erst einmal gar nichts davon,<br />

den jeweiligen Untergliederungen<br />

nun vermeintlich funktionierende<br />

Konzepte einfach überzustülpen.<br />

„Im Gegenteil, wir wollen doch<br />

alle lernen“, sagt er <strong>und</strong> macht<br />

das an einem Beispiel deutlich:<br />

„Wenn wir wie zum Beispiel in<br />

S<strong>und</strong>ern eine Gliederung haben,<br />

die ganz erfolgreich Jugend- <strong>und</strong><br />

Nachwuchsarbeit betreibt oder besonderen<br />

Zulauf von jungen Familien hat, dann schauen<br />

wir uns deren Konzept ganz genau an.<br />

Warum sollen wir dann nicht versuchen, es<br />

zu kopieren.“<br />

Er selbst ist mit jeder Faser seines Körpers von<br />

der Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der Zukunftsperspektive<br />

des SGV überzeugt. Eigentlich sei er<br />

vor einigen Jahren durch den Deutschen Wandertag<br />

in Iserlohn, aber auch durch die folgenden<br />

Projekte des gemeinsamen Drahthandelsweges<br />

<strong>und</strong> des Sauerländer Höhenfluges auf<br />

den Verein wirklich aufmerksam geworden.<br />

„Da habe ich bereits mit aller Deutlichkeit<br />

bemerkt, dass dieser Verein eben nicht nur aus<br />

ein paar in die Jahre gekommenen Abteilungen<br />

besteht, sondern dass dieser Verein eine<br />

ganz interessante Geschichte hat. Und selbst<br />

Geehrt wurden:<br />

4 kreuz&quer 3/13<br />

GESAMTVEREIN – JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

Dr. Andreas Hollstein:<br />

„Hang zu verkannten Schönheiten“<br />

eine noch interessante Geschichte mit Zukunft<br />

ist!“ In der Rückschau bewertet Dr. Hollstein<br />

zudem auch seine kommunalpolitischen Erfahrungen<br />

mit den örtlichen Gliederungen<br />

r<strong>und</strong> um die Stadt an der Lenne als überaus<br />

positiv: „Die örtlichen Vereine haben sich in<br />

alle Projekte immer engagiert <strong>und</strong> qualifiziert<br />

eingebracht. Das hat Spaß gemacht.“<br />

Allerdings hat er diesen Sauerländischen Gebirgsverein<br />

ja vielleicht auch in nicht ganz<br />

einfachen Zeiten <strong>und</strong> in nicht ganz ruhigem<br />

Fahrwasser übernommen. Hat er am Ende<br />

einen gewissen „Spaß am Problem“? Dieses<br />

„kreuz&quer“-Gespräch findet ja in seinem<br />

rustikalen Bürgermeister-Büro im Rathaus der<br />

Stadt Altena statt <strong>und</strong> so kann Dr. Hollstein<br />

für einen Moment über die sinnhafte Antwort<br />

nachdenken <strong>und</strong> sich dabei vom Anblick der<br />

Burg inspirieren lassen. „Ich will es mal so<br />

formulieren“, sagt er mit leicht schelmischem<br />

Unterton: „Ich habe eben einen Hang zu „verkannten<br />

Schönheiten“. Auch 1999 bei meinem<br />

ernsthaften Eintritt in die Bürgermeister-<br />

Kandidatur hätte ich mir wahrscheinlich eine<br />

leichtere Stadt als Altena aussuchen können,<br />

aber genau diese Probleme hier<br />

an der Lenne haben mich wohl<br />

gereizt.“ Leicht habe er sich die<br />

Entscheidung zur Kandidatur um<br />

das SGV-Präsidenten-Amt auch<br />

ohnehin nicht gemacht, allerdings<br />

sehe er eben auch das ungeheure<br />

Potential <strong>und</strong> den riesigen<br />

Wirkungsbereich des Vereins<br />

<strong>und</strong> der Marke SGV. „Wir müssen<br />

viele der Möglichkeiten lediglich in die heutige<br />

Zeit, in die heutigen Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />

vor allem auch in die Sprache der Mitglieder<br />

übersetzen.“<br />

Niemand darf Schaden nehmen!<br />

Noch ein Wort zum SGV-Jugendhof? Dr. Holstein<br />

weiß natürlich um die emotionalen Vorgeschichten<br />

r<strong>und</strong> um die Einrichtung. Auch<br />

um die Tatsache, dass eben diese turbulente<br />

Vorgeschichte erst im Gr<strong>und</strong>e genommen zu<br />

seiner Wahl im Juni geführt hat. „Zunächst<br />

einmal habe ich schon im Vorfeld verstanden,<br />

wie viel Wertschätzung die einzelnen Gliederungen,<br />

insbesondere aus den Ballungszentren<br />

an Rhein <strong>und</strong> Ruhr, dieser Einrichtung<br />

entgegenbringen.“ Zudem begrüßt Dr. Hollstein<br />

ausdrücklich die Tatsache, dass nach<br />

den zum Teil er- <strong>und</strong> verbittert ausgetragenen<br />

Auseinandersetzungen r<strong>und</strong> um das Haus in<br />

der jüngeren Vergangenheit ein vorläufiger<br />

Schluss-Strich gezogen wurde <strong>und</strong> nun zunächst<br />

einmal gemeinsam nach neuen Wegen<br />

gesucht werden soll: „Dieser Neustart war <strong>und</strong><br />

ist durchaus geeignet, den Frieden in den Verein<br />

zurück zu bringen.“ Allerdings lässt der<br />

frisch gewählte Präsident auch keinen Zweifel<br />

daran, dass der neue Blick in die Zukunft wohl<br />

abgewogen sein will: „Es steht für mich auch<br />

zweifelsfrei fest, dass das Aufrechterhalten<br />

eines SGV-Jugendhofes in dieser Zeit nicht<br />

mehr zu den Kernkompetenzen des SGV mit<br />

allen damit verb<strong>und</strong>enen finanziellen Risiken<br />

gehört. Niemand in unserem Verein darf am<br />

Ende Schaden nehmen, wenn das Haus aus<br />

welchen Gründen auch immer nicht mehr r<strong>und</strong><br />

läuft.“<br />

An Selbstbewusstsein für das neue Amt mangelt<br />

es Dr. Andreas Hollstein zweifelsohne<br />

nicht. Er redet der Teamarbeit das Wort, allein<br />

schon, weil ich kein Pensionär bin. Ich muss<br />

die neue Aufgabe mit meiner Berufstätigkeit<br />

verbinden. Und er glaubt an sein Netzwerk:<br />

„Ich bin mir ganz sicher: Wenn es klemmt,<br />

weiß ich, wo ich anrufen kann.“<br />

INFO<br />

Dr. Andreas Hollstein<br />

(50), geboren<br />

in Altena,<br />

inzwischen dreifacher<br />

Familienvater,<br />

studierte<br />

zunächst Jura, arbeite zwei Jahre lang in<br />

der Botschaft Litauens in Bonn <strong>und</strong> assistierte<br />

als Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

dem damaligen CDU-B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />

Wolfgang Lohmann. Als Mitglied<br />

des Rates der Stadt Altena übernahm er<br />

den Vorsitz des neuen Ausschusses für<br />

Struktur- <strong>und</strong> Wirtschaftsförderung.<br />

Der Rat wählte ihn zum ehrenamtlichen<br />

Stellvertretenden Bürgermeister. 1999<br />

schaffte er es: 58 Prozent der Altenaer<br />

wollten ihn als ersten hauptamtlichen Bürgermeister<br />

an der Spitze der Stadt sehen.<br />

Auch die nächsten Werte sind wohl beeindruckend:<br />

2004 machten 64,9 % der<br />

Altenaer ihr <strong>Kreuz</strong> am Namen Hollstein,<br />

bei der letzten Kommunalwahl waren es<br />

sogar 69,3 %.<br />

Goldenes SGV-Ehrenzeichen:<br />

· Viktor Böhringer, SGV-Abteilung Meschede<br />

· Hermann Engelhard, SGV-Abt. Bad Sassendorf<br />

· Gerhard Friedrich, SGV-Abteilung Menden<br />

· Rainer Graf, SGV-Abteilung Neheim<br />

· Manfred Püschel, SGV-Abteilung S<strong>und</strong>ern<br />

· Dietrich Schmidt, SGV-Abteilung Müsen<br />

· Anni Tillmann, SGV-Abteilung Neheim<br />

· Johannes Tillmann, SGV-Abteilung Neheim<br />

Silbernes SGV-Ehrenzeichen:<br />

· Aloys Steppuhn, Abteilung Iserlohn

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