Kreuz und Quer Ausgabe 04/2013
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FAMILIE<br />
Draußen schmeckt´s immer gut...<br />
Netphen - Welcher Baum ist das? Von wem<br />
stammt diese Fährte <strong>und</strong> wer hat mitten im Wald<br />
so ein tiefes Loch gegraben <strong>und</strong> warum? Diese<br />
<strong>und</strong> ähnliche Fragen beschäftigten die Kinder,<br />
die im Rahmen der Netpher Ferienspiele der<br />
Einladung der SGV-Abteilung Deuz gefolgt waren<br />
<strong>und</strong> an einer waldk<strong>und</strong>lichen Wanderung<br />
unter der Leitung von Berthold Daub,<br />
dem Vorsteher der Waldgenossenschaft<br />
Deuz, teilnahmen.<br />
Vom Treffpunkt war die SGV-Hermannshütte<br />
erstes Ziel. Dort betätigte sich<br />
der Waldvorsteher als Straßenkünstler,<br />
um anschaulich Sinn <strong>und</strong> Zweck der<br />
Waldgenossenschaft zu erklären. Dann<br />
ging’s unter seiner kompetenten Füh-<br />
Hallo, wer ist da am Baumtelefon?<br />
Kennst du dich im Wald aus?<br />
Netpher Ferienspiele mit dem SGV<br />
rung mitten rein in den Wald. Offene Augen<br />
<strong>und</strong> Ohren ließen spannende Waldgeschichten<br />
erleben. Ganz bei der Sache waren die Kinder,<br />
wenn es darum ging, entdeckte Spuren zu deuten.<br />
Verstreute Vogelfedern wiesen z. B. auf das<br />
Mittagsmahl eines Habichts hin <strong>und</strong> ein tiefes,<br />
frisch gegrabenes Loch auf ein Wildschwein, das<br />
nach Mäusen suchte. Auch Spielerisches kam<br />
nicht zu kurz: So ‚musizierten’ die Kinder auf der<br />
Blattflöte <strong>und</strong> probierten das Baumtelefon aus.<br />
Zum Abschluss des erlebnisreichen Nachmittags<br />
lud der SGV Deuz alle zu leckerer Grillwurst <strong>und</strong><br />
Getränken bei ihrer Hermannshütte ein. Fazit:<br />
Ein toller Ferientag, der seine Spuren in der Erinnerung<br />
hinterlassen wird – <strong>und</strong> vielleicht Appetit<br />
auf mehr mit dem SGV macht.<br />
Knifflige Fragen<br />
beim Geocaching<br />
im Steinbruch<br />
Geseke - Die Familienarbeit dieser SGV-Abteilung<br />
hat wieder einen neuen Akzent bekommen:<br />
„Geocaching - die ganz andere Art zu wandern“.<br />
Am 30. Juni stand eine solche Tour auf dem<br />
Programm, die in einem heimischen Steinbruch<br />
stattfand <strong>und</strong> allen eine neue Erfahrung brachte.<br />
Sehr kniffelige Fragen <strong>und</strong> Anwendungen zu<br />
lösen, begeisterte alle. „Ein erlebnisreicher Tag,<br />
der mit einem gemütlichen Ausklang zu Ende<br />
ging“, steht es in dem gesandten Bericht, der<br />
schon auf eine weitere Familien-Unternehmung<br />
verweist: Im Oktober ließ eine Mehrtagstour den<br />
Harz erleben - über die dabei gewonnenen Eindrücke<br />
<strong>und</strong> Erlebnisse wird K&Q berichten.<br />
Steinzeit hautnah (er)leben<br />
„Knochenarbeit“ im Ferienlager<br />
Amecke - „Das Leben in der Steinzeit“ war Thema<br />
eines Ferienlagers, das diese SGV-Abteilung<br />
<strong>und</strong> der Jugendförderverein in Kooperation mit<br />
dem Stadtjugendamt S<strong>und</strong>ern für Kinder im Alter<br />
von neun bis zwölf Jahren anbot. Die 3-tägige<br />
Naturerfahrung begann mit dem Aufbau<br />
des Lagerplatzes an der Grillhütte. Wie in der<br />
Steinzeit wurden anschließend alle Lebensmittel<br />
gemeinsam für den ersten Tag zusammengetragen.<br />
Reines Quellwasser kam zwar nicht aus<br />
dem Bach, wurde aber von den Kindern aus dem<br />
Getränkemarkt herangeschleppt. Tiere wurden<br />
zwar nicht selbst gejagt, erlegt <strong>und</strong> gehäutet,<br />
dafür wurde aber Schinkenwurst – von zwei<br />
starken Jungen geschultert – ins Lager getragen.<br />
Nahrungsquelle waren Lebensmittelgeschäft <strong>und</strong><br />
Bäckerei vor Ort. Reihum erhielten alle einmal<br />
eine tragende Rolle. Auf dem Heimweg lernten<br />
sie, wie die Steinzeitmenschen jagten, welche<br />
Gegenstände des täglichen Lebens aus erlegten<br />
Tieren entstanden <strong>und</strong> welche Rollenaufteilung<br />
es zwischen Frauen <strong>und</strong> Männern gab.<br />
Viele Aktivitäten erfolgten r<strong>und</strong> um das Lagerfeuer<br />
<strong>und</strong> das Essen wurde gemeinsam am offenen<br />
Feuer zubereitet. Wie zur Zeit der Urmenschen<br />
erlebten die Kinder, was es bedeutet, Hunger<br />
zu haben, als die Zubereitung der Speisen beim<br />
ersten Mal länger dauerte, als anfangs gedacht.<br />
14 kreuz&quer 4/13<br />
Kartoffeln schälen <strong>und</strong> Bratkartoffeln<br />
wenden braucht nun mal seine Zeit <strong>und</strong><br />
gehörte mit zum Erlebnis. „Hier lernen<br />
wir auch Teamarbeit“, sagte die elfjährige<br />
Svenja, lächelte <strong>und</strong> machte sich an<br />
die nächste Kartoffel. Tisch decken erledigten<br />
alle, ebenso den Spüldienst.<br />
Zum Programm gehörten viele Bastelangebote:<br />
Herstellung steinzeitlicher Jagdwerkzeuge <strong>und</strong><br />
Erstellen von Ketten aus Knochen, die eigens für<br />
das Lager vom Metzger besorgt, in Seifenlauge<br />
gekocht <strong>und</strong> bereit gestellt wurden. Die Ergebnisse<br />
der „Knochenarbeit“ konnten sich wahrlich<br />
sehen lassen. Es entstanden Höhlenmalereien<br />
auf großflächigen Kartons, die im Innenraum<br />
der Grillhütte an den Wänden aufgestellt wurden.<br />
So bekamen die Kinder einen Eindruck,<br />
wie die Höhlen damals bemalt wurden. Im Vorfeld<br />
hatten sie gelernt, wie die Steinzeitmenschen<br />
Farben herstellten <strong>und</strong> welche Motive sie<br />
wählten. Begeistert erk<strong>und</strong>eten sie die Gegend,<br />
sammelten Naturmaterialien <strong>und</strong> tauschten sich<br />
aus. Sie mischten Asche mit Wasser <strong>und</strong> Fett,<br />
zerstampften Beeren, zerquetschten Blätter <strong>und</strong><br />
malten mit dem Pflanzensaft. Als Pinsel dienten<br />
Stöcke, Pflanzenbüschel oder die Finger.<br />
Bei einer Nachtwanderung konnten Sinneseindrücke<br />
wie Geräusche, Sternen- <strong>und</strong> Mondlicht<br />
Pfeil <strong>und</strong> Bogen waren nur zwei Geräte, die beim<br />
Steinzeit-Lager zum Einsatz kamen.<br />
intensiv wahrgenommen werden. Mulmige Gefühle<br />
<strong>und</strong> aufsteigende Ängste bei Gewitter <strong>und</strong><br />
Blitzen vertrieben die Kinder zunächst mit einem<br />
„Gewitter-Geh-Weg-Lied“. Am zweiten Abend<br />
führte dann aber ein drohendes Gewitter mit<br />
Starkregen zu einer kurzfristigen Unterbrechung<br />
des Steinzeit-Lagers. Gegen 22.30 Uhr holten<br />
die benachrichtigten Eltern einen Großteil der<br />
Kinder ab. Ein paar Tränen flossen hier <strong>und</strong> da.<br />
Diese Naturerfahrung hatte ihre Auswirkungen,<br />
aber die Kinder waren sich einig: „Morgen früh<br />
sind wir wieder da zum gemeinsamen Frühstück<br />
<strong>und</strong> Zeltabbau.“ In der Abschlussr<strong>und</strong>e wurde<br />
klar, dass fast alle Kinder bei einer Wiederholung<br />
nächstes Jahr wohl wieder dabei wären.<br />
Die Organisatorinnen <strong>und</strong> Betreuerinnen Nicola<br />
Trabitz <strong>und</strong> Susanne Thoss dankten allen, die<br />
durch ihre Mithilfe zum Gelingen des Ferienlagers<br />
beitrugen.