Vortrag zur Unterrichtsentwicklung - Pädagogische Hochschule ...
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<strong>Unterrichtsentwicklung</strong> durch kooperatives Lernen<br />
Dr. Stefanie Schnebel<br />
kein Konzept bieten, wie Lehrkräfte lernen können, diese Methoden qualitativ hochwertig<br />
im Unterricht einzusetzen und diese Qualität auch selbst zu überprüfen.<br />
Um dies gewährleisten zu können, ist es meiner Ansicht nach notwendig, Maßnahmen<br />
<strong>zur</strong> <strong>Unterrichtsentwicklung</strong> schulpädagogisch-didaktisch zu begründen. Diese<br />
Begründung darf nicht auf der wissenschaftlichen Ebene hängen bleiben, sondern<br />
muss Bestandteil der Arbeit der einzelnen Lehrkräfte bzw. Teams sein.<br />
Diese Forderung erscheint naheliegend. Durchforstet man jedoch konzeptionelle Literatur<br />
und Erfahrungsberichte zu <strong>Unterrichtsentwicklung</strong>, stellt man schnell fest,<br />
dass der Frage, wie sich methodische Innovationen schulpädagogisch-didaktisch<br />
begründen lassen und wie diese Begründungen sich in der täglichen Praxis nutzen<br />
lassen, wenig Beachtung geschenkt wird.<br />
Was kann eine schulpädagogisch–didaktische Begründung leisten?<br />
Zwei Bereiche erscheinen mir zentral:<br />
Schulpädagogisch-didaktische Begründung und Reflexion fördert die Professionalisierung<br />
der Lehrkräfte und schulpädagogisch-didaktische Begründung und Reflexion<br />
steigert die Qualität von Unterricht.<br />
Diese beiden Thesen möchte ich am Beispiel eines eigenen <strong>Unterrichtsentwicklung</strong>skonzeptes<br />
verdeutlichen. Exemplarisch für eine neue Lernkultur wähle ich den<br />
Bereich kooperativen Lernens. Kooperatives Lernen kann – was ich hier nicht näher<br />
ausführe – umfangreich auf theoretischer und empirischer Basis schulpädagogischdidaktisch<br />
begründet werden 3 .<br />
Was leistet nun diese schulpädagogisch-didaktische Begründung im <strong>Unterrichtsentwicklung</strong>sprozess?<br />
Betrachten wir zunächst die Ebene der Professionalisierung genauer.<br />
Bereits seit Anfang der 1990er Jahre haben Wahl, Dann u.a. 4 mit ihren Forschungen<br />
die zentrale Bedeutung subjektiver Theorien für das Handeln von Lehrkräften aufgezeigt.<br />
Dies wurde inzwischen in vielen Veröffentlichungen <strong>zur</strong> Professionalisierung<br />
etwa von Bauer und Kanders, Meyer oder Terhardt aufgegriffen. Jede Arbeit die unterrichtliches<br />
Handeln von Lehrkräften verändern will, muss bei deren subjektiven<br />
Theorien ansetzen. Schulpädagogisch-didaktische Reflexion und Begründung<br />
3 vgl. dazu Schnebel 2003, 117-158; auch Konrad/Traub 2000<br />
4 u.a. Wahl 2002; Dann 1994; Dann u.a. 1999<br />
3<br />
pdf: tfa 07’2005