probleme des stapellaufs
probleme des stapellaufs
probleme des stapellaufs
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ack geholt werden. Wenn das Schiff im Wasser liegt, werden die Drähte an<br />
Deck gelöst und der Schlitten in Längsrichtung unter dem Schiff<br />
hervorgeholt.<br />
Der Schlitten gleitet auf dem Kissen L, das seitlich mit hochkant stehenden<br />
Leitplanken O (das Wort spricht für sich selbst) versehen ist. Die Kissen sind<br />
so breit, daß der Schlitten mit ein wenig Spiel hineinpaßt und wird mit einer<br />
10 bis 20 mm dicken Fettlage (‚Unterfett’) überzogen, auf der eine dünne Lage<br />
Schmierseife und Öl (‚Oberfett’) liegt. Die Unterseite <strong>des</strong> Schlittens wird<br />
lediglich mit einem Quast mit Fett oder Grafitpulver eingeschmiert.<br />
Sowohl der Schlitten als auch die Kissen bestehen aus einem oder mehreren<br />
Vierkanthölzern von rd. 30 cm Kantenlänge, die im Abstand von rd. 1 m mit<br />
starken Durchbolzen N aneinander befestigt sind. Die Anzahl Balken bzw. die<br />
Gesamtbreite hängt vom zulässigen Fettdruck ab, der, wie schon erwähnt,<br />
zwischen 15 und 35 Tonnen je m 2 Schlittenoberfläche liegen muß. Die<br />
Gesamtbreite beträgt naturgemäß min<strong>des</strong>tens rd. 30 cm bzw. eine<br />
Balkenbreite, woraus folgt, daß die meisten leichten Flußschiffe einen<br />
Fettdruck aufweisen, der viel geringer als 15 Tonnen/m 2 ist, so daß diese<br />
Schiffe ein wesentlich höheres Gefälle als 1 : 12 benötigen.<br />
Was die größtmögliche Breite betrifft, liegt die Grenze aus technischen<br />
Gründen beim Ein-Schlitten-Stapellauf scharfer Schiffe bei 1½ m. Bei<br />
völligen Schiffen kann sie bis auf höchstens 2 m ansteigen. Wird selbst bei<br />
diesen großen Breiten der Fettdruck zu hoch, ist man gezwungen, das Schiff<br />
auf zwei Schlitten ablaufen zu lassen, wobei man ohne Schwierigkeit eine<br />
Schlittenbreite bis zu 3 m wählen kann. Ein großer Vorteil ist, daß dabei der<br />
hohe Druck <strong>des</strong> Vorderstevens auf zwei Punkte, also günstiger über die<br />
Helling verteilt wird.<br />
Abb. 12<br />
In Abbildung 12 sieht man zu beiden Seiten die sog. Stützbahnen<br />
(„Angstbahnen“) M. Das sind bis ans Wasser durchlaufende Balken, die<br />
lediglich an der Oberseite mit dem Quast eingefettet werden. Sie dienen der<br />
eventuellen Unterstützung <strong>des</strong> nur auf dem recht schmalen Schlitten ruhenden<br />
Schiffs, jedoch einzig und allein für den Fall, daß es aus irgendeinem Grund<br />
zur Seite kippen sollte. Zwischen dem Stützbahnen und den am Schiff<br />
aufgehängten Kimmschlitten P ist <strong>des</strong>halb auch einige Millimeter Luft. Auf<br />
einen weiteren Zweck hiervon gehe ich später ein. Indem man der Stützbahn<br />
ein wenig mehr Gefälle gibt als dem mittleren Schlitten, verhindert man, daß